Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
auch Ihre Sicherheitseinstufung wurde widerrufen und Sie werden Doktor Marcus zu ihrem neuen Posten begleiten.«
Von allen Seiten drangen wütende Stimmen auf Nogura ein, und sein Sicherheitsteam rückte näher, um ihn zu beschützen. Über den Lärm hörte er Marcus, die ihre Kollegen zur Ordnung rief. Als sich der Aufruhr gelegt hatte, sagte sie: »Sie können uns nicht feuern, Admiral, und die Sternenflotte auch nicht! Wir sind Zivilisten, die vom Föderationsrat hergeschickt worden sind!«
»Die Sternenflotte hat Sie in dieser Einrichtung willkommen geheißen. Und nun lassen wir Sie wissen, dass Sie zu lange geblieben sind und es an der Zeit für die Heimreise ist.«
»Das können Sie nicht tun!«
»Es ist bereits getan. Finden Sie sich um Punkt 2130 an Gangway vier am unteren Andockpylon ein. Wenn Sie um diese Uhrzeit nicht dort sind, werde ich bewaffnetes Sicherheitspersonal losschicken, um Sie zu suchen und Sie dorthin zu bringen. Verstanden?«
Sie tauschte mit einigen ihrer schon bald verbannten Kollegen wütende Blicke aus, und Nogura konnte an der kollektiven Verzweiflung erkennen, dass langsam die Realität des Moments bei Ihnen ankam. Perplex und nervös presste Marcus eine Hand auf ihre hohe Stirn. »Wohin werden wir geschickt? Zurück zur Erde?«
»Nein, zu einer brandneuen Forschungsstation«, sagte Nogura. »Eine hochmoderne Einrichtung, in der Sie Ihre Arbeit auf Ihre Art fortsetzen können – ohne dass Ihnen die Sternenflotte über die Schulter schaut.«
Das entlockte ihr ein bittersüßes Lächeln. »Das ist wohl Ihr Werk, nehme ich an?«
»Vielleicht habe ich tatsächlich ein paar Beziehungen spielen lassen«, gab er zu.
Sie atmete tief durch und entspannte sich ein wenig. »Wo liegt sie?«
»Sie umkreist den Planetoiden Regula im Mutara-Sektor.«
Im Handumdrehen war ihre ganze Wut wieder da. »Der Mutara-Sektor? Das ist ja noch abgelegener als die Taurus-Region! Das liegt praktisch mitten im Nirgendwo!«
Nogura schnaubte im Davongehen. »Keine Sorge, Doktor. Ich bin sicher, dass Sie selbst am Arsch des Universums etwas zu nörgeln finden werden.«
Xiong ging an seinen ehemaligen Kollegen vorbei, während sie in einer Reihe über die Landungsbrücke zur
S.S. Linshul
trotteten. Die abreisenden Wissenschaftler und ihre Familien hatten viel zu viel Gepäck dabei, da sie sich beim Packen beeilt hatten, um die Frist für ihren Rauswurf aus Vanguard einzuhalten. Einige zogen Trolleys hinter sich her, andere hatten Seesäcke geschultert. Die meisten der verbannten Forscher schleppten außerdem überfüllte Schultertaschen, während die jüngeren Kinder kleine Tornister auf dem Rücken trugen. Einige von ihnen klammerten sich so verzweifelt an ihre Stofftiere, als hätten sie Angst, die Sternenflottenmitarbeiter könnten ihnen diese aus reiner Boshaftigkeit wegnehmen.
Auf halbem Weg die Landungsbrücke hinunter sah Xiong Carol Marcus, die leicht zu reisen schien. Sie hatte nicht mehr dabei als eine Reisetasche über der linken Schulter und ihren sieben Jahre alten Sohn David, der sich ängstlich an ihren rechten Arm klammerte. »Carol!«, rief Xiong. »Einen Moment!«
Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Ming! Was ist denn?«
»Ich wollte nicht, dass Sie gehen, ohne dass ich mich von Ihnen verabschiedet habe.«
Nachdem er einen Moment mit seinem Stolz gerungen hatte, fügte er hinzu: »Und ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen.«
Marcus übergab ihr Kind an Doktor Tarcoh, der hinter ihr in der Reihe stand. »Kalen, würden Sie David mit an Bord nehmen und ihm meine Kabine zeigen?«
Der dürre deltanische Physiker nahm die Hand des Jungen in seine und lächelte Marcus an. »Ist mir ein Vergnügen, Doktor.«
»Danke.« Als ihr Sohn weiterbegleitet wurde, trat Marcus aus der Schlange, stellte ihre Tasche ab und stemmte die Hände in die Hüften. »Okay.
Wofür
genau wollen Sie sich entschuldigen?«
Xiong ließ sein Gewissen sprechen. »Wie das alles gelaufen ist.« Er beobachtete, wie sich die langsame Schlange auf den Transporter zu bewegte. »Ich hätte niemals gedacht, dass man Sie alle mit dem nächsten Schiff ins Nirgendwo schicken würde.«
»Ich Dummerchen«, sagte Marcus. »Und ich dachte, Sie wollten sich dafür entschuldigen, dass Sie Ihre Prinzipien verraten und mich im Namen der Pflicht den Wölfen zum Fraß vorgeworfen haben.«
»Das denken Sie doch nicht wirklich, oder?«
In ihren Augen lag nichts Versöhnliches. »Was denken
Sie
denn, was passiert ist?«
Da
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