Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
Job angenommen habe.“
„Es scheint nur ein wenig unfair zu sein, das ist alles“, sagte sie.
„Das ist es sicher – aber was ist schon fair?“ Reyes griff über den Tisch und holte die Weinflasche zu sich heran. Er studierte das Etikett. „Ein 51er Brunello Riversa“, sagte er, „wie nett.“
„Ich hatte die Auswahl zwischen dem oder dem Chateauneufdu-Pape 41“, sagte Desai. „Aber mit Hühnchen Tandoori …“
„Du hast die richtige Wahl getroffen.“ Er nahm ihre Arme von seinem Nacken und küsste sanft ihre linke Handfläche. „Genauso wie ich, als ich dir verfallen bin.“
Sie setzte sich auf seinen linken Oberschenkel, ihr Gesicht schwach vom Kerzenlicht beleuchtet. „Macht der Gedanke an sie es schwerer oder leichter?“
„Ich bin mir nicht sicher.“ Er legte seine Arme um Desai und begann hinter ihrem Rücken die Folie der Weinflasche zu öffnen. „Im Moment ändert es nichts am Schmerz, ob ich darüber nachdenke oder nicht. Allerdings muss ich mich bemühen, nicht ständig an sie zu denken, wenn es das ist, was du meinst.“
„Ich habe mich nur gefragt, ob es vielleicht helfen könnte, wenn man sich bewusst an die schönen Zeiten mit ihr erinnert.“ Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn. „Das ist dumm, schätze ich. Ignorier mich, ich bin nur ein Anwalt – ich weiß gar nicht, was ich da rede.“
„An schöne Erinnerungen zu denken, kann wahrscheinlich nicht schlimmer sein, als mich selbst dafür zu bestrafen, dass ich zuletzt nicht bei ihr war“, sagte er. „Gibst du mir den Korkenzieher?“ Desais lehnte sich vor, nahm das kleine Gerät mit dem Luftdrucksystem vom Tisch und gab es Reyes, der die Nadel durch den Korken drückte und vorsichtig damit begann, Luft in den leeren Raum unter dem Korken zu pumpen. „Es ist lustig, aber seit ich erfahren habe, dass Mutter krank ist, habe ich ein spanisches Schlaflied im Kopf, das sie mir als Kind immer vorgesungen hat.“ Der Korken ploppte aus der Flasche. Er legte ihn auf den Tisch und deutete Desai an, ihm zwei Gläser zu reichen. „Sie hat es nicht richtig gesungen – ihre Stimme war ein halbes Flüstern, wenn sie mich ins Bett brachte. Ich kann mich noch nicht mal mehr an die Worte erinnern … nur an die Melodie. Ein Lied, nur für mich gesungen.“
„Kannst du dich denn daran erinnern, wie es hieß?“
„Keine Ahnung“, sagte Reyes. „Mutter sprach darüber, es Jeanne beizubringen, aber irgendwie war niemals Zeit dafür.“
„Na ja, du warst ja auch nur elf Jahre mit ihr verheiratet“, stichelte Desai. „Glaubst du, solche Dinge passieren über Nacht?“
„Ich glaube, Mutter hat darauf gewartet, dass Jeanne und ich Kinder bekommen. Wenn Jeanne schwanger geworden wäre, hätten sie und Mutter wahrscheinlich die Zeit gefunden.“ Reyes bemerkte, dass Desai bei der Erwähnung von Kindern und Schwangerschaft wegschaute und sich merklich von diesem Thema distanzierte. Er fragte sich, ob es etwas in Desais Vergangenheit gab, das dieses Thema für sie zum Problem machte, und schloss das Thema ab, indem er sagte: „Wie auch immer – ich bezweifle, dass mein Vater wissen wird, was das für ein Lied ist. Er hatte nie viel für Sentimentalitäten übrig.“
Desai stellte zwei Gläser vor ihm auf den Tisch. Er füllte jeweils das untere Drittel mit dunkelrotem, vollmundigem Montalcino, gab Desai ein Glas und hob das andere zu einem Toast. „Auf die, die gegangen sind, aber niemals vergessen sein werden.“ Mit einem melodischen Klingen stießen ihre Gläser leicht aneinander, und er genoss Geschmack und Komplexität des Weines. Desai stellte ihr Glas als erstes wieder ab und nahm seine Notizen für die Gedenkfeier in die Hand.
„Für morgen?“
„Ja“, sagte er. „Ich habe schon mal bei einigen Beerdigungen an Bord der
Dauntless
gesprochen, aber einem ganzen Schiff und seiner Crew Respekt zu zollen … das ist eine Aufgabe, der ich mich noch nie stellen musste.“
Sie legte die Notizen wieder hin. „Ich bin sicher, das wirst du gut machen.“
„Es ist nicht die Rede, um die ich mich sorge“, sagte er. „Morgen werde ich eine Menge über edle Ideale sprechen, über Mut und Gerechtigkeit, und warum wir alle hier draußen unser Leben riskieren. Es wird inspirierend werden, wenn ich das mal so sagen darf.“ Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein. „Ich möchte mich nur selbst davon überzeugen, dass das, was ich sage, auch wirklich die Wahrheit ist.“
Desai küsste ihn sanft auf die Lippen, legte
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