Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
immer Möglichkeiten.“
„Sie sprechen davon, den großen Umweg zu nehmen“, erwiderte Reyes, „weg von der galaktischen Ebene.“ Er hob die Fernbedienung und schaltete den Bildschirm aus. „Nein danke, Captain. Ich las ihren Bericht über die Energiebarriere. Nichts für mich. Ich muss passen.“
Kirk schüttelte den Kopf. „Wenn Sie glauben, dass die Besiedlung dieser Region die Klingonen an einer Eroberung hindern wird, kennen Sie die Klingonen schlecht.“
Reyes’ Ton wurde leise und streng. „Zum Teufel, ich kenne die Klingonen. Ich habe bereits ein Raumschiff kommandiert, während Sie noch in der Akademie saßen.“ Er unterbrach sich, fand seine Gelassenheit wieder und fuhr fort: „Trotzdem haben Sie in einer Sache recht. Die Klingonen werden versuchen, die Taurus-Region zu übernehmen. Mein Job ist es, sicherzustellen, dass sie keinen Erfolg haben.“
„Was ist mit den Tholianern? Wenn sich das in einen Zweifrontenkrieg verwandelt …“
„Wird es nicht“, sagte Reyes. „Die Tholianer haben niemals irgendein Interesse an dieser Region gezeigt. Sie expandieren von Tholia aus in jede mögliche Richtung, außer in diese. Solange wir uns von ihren Grenzen fern halten, erwarte ich keinen Ärger mit ihnen.“
„Und wenn Sie sich irren?“
„Dann sitzen wir auf einem Pulverfass.“
Kirk runzelte die Stirn. „Darin sind wir uns einig.“
Reyes lehnte sich langsam zurück und beäugte Kirk. Ein dunkler Verdacht verfinsterte seine Miene. „Sie denken, ich bin nur irgendein Bürohengst. Nicht wahr, Kirk?“
„Nein, Sir, natürlich …“
„Doch, das tun Sie“, fiel Reyes Kirk ins Wort. „Sie denken, ich sitze hier sicher auf einer Sternenbasis und spiele mit dem Leben anderer Leute.“ Kirk war nicht mehr jung oder dumm genug, um sich zu einer für ihn peinlichen Antwort verleiten zu lassen und blieb stumm. Der Commodore lehnte sich aggressiv erneut nach vorne und fuhr fort: „Ich nehme mein Kommando genauso ernst wie Sie Ihres, Kirk. Ich muss hier zwischen Leben und Tod, Krieg und Frieden und allem dazwischen entscheiden, und das jeden Tag. Unterm Strich ist es meine Aufgabe, mein Geschäft genau zu kennen. Wenn Sie hier in mein Büro marschieren und annehmen, Sie könnten mich mit Fragen aus der Fassung bringen, die ich der Admiralität bereits vor Monaten beantworten musste, werde ich den Eindruck nicht los, dass Sie glauben, ich sei nur ein unerfahrener Papiertiger mit reichlich Lametta auf der Brust.“
Sorgfältig auf seine Worte und seinen Tonfall achtend, erwiderte Kirk: „Wenn ich Sie beleidigt habe, Commodore, akzeptieren Sie bitte meine Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht kränken, das kann ich Ihnen versichern.“
Reyes bestätigte Kirks Worte mit einem angedeuteten Nicken. „Genug geredet.“ Er legte einen Arm auf die Lehne, drehte seinen Stuhl und sah Kirk von der Seite an. „Gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann?“
„Ja, Sir“, erwiderte Kirk und lächelte ironisch. „Halten Sie die Streichhölzer vom Pulverfass fern.“
Kapitel 7
Lieutenant Commander Kevin Judge hatte alle Hände voll zu tun. Captain Gannon hatte kurzerhand den Landurlaub der
Bombay
-Crew gestrichen und damit blieben ihm und seinem Ingenieursteam für die notwendigen Reparaturen anstatt der kalkulierten vier Tage nur noch kurze 12 Stunden. Der Chefingenieur tigerte durch die technische Abteilung, und suchte nach allem, was falsch lief. Er wurde bei einem Ensign fündig, der gerade die Kontrollen des primären Wärmeaustauschers im Impulsreaktor zerlegte. „Anderson“, rief Judge laut und musste husten. Seine Stimme war heiser vom ununterbrochenen Erteilen von Anweisungen. Das Krächzen seines überanstrengten Kehlkopfs, das sich mit seinem ohnehin schon ausgeprägten Liverpooler Akzent vermischte, hörte sich an, als litt Judge an einer starken Erkältung. Er kam wieder zu Atem und fuhr fort: „Sind Sie verrückt? Habe ich nicht befohlen, das Impulssystem in Ruhe zu lassen, bis wir das Raumdock wieder verlassen haben?“ Der Ensign rollte als Reaktion mit den Augen und sah mürrisch auf den halb auseinander gebauten Stapel aus Hardware. „Bauen Sie das wieder zusammen“, fügte Judge hinzu.
Er ging zu seiner Hauptkonsole und stütze sich mit einer Hand umständlich auf, während er die blinkenden Statusmeldungen auf den verschiedenen Bildschirmen betrachtete. „Alles durcheinander, wie üblich“, brummte er griesgrämig und schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich per
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