Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
betrachtete mutlos sein Quartier und fügte hinzu: „Ich denke, es ist nicht sinnvoll, jetzt noch zu gehen … ein leerer Ort ist wie der andere.“
Nickend dachte Kirk an den jüngsten leeren Platz in seinem eigenen Herzen, den zuvor sein bester Freund Gary Mitchell eingenommen hatte.
„Es tut mir leid, Robert“, sagte Kirk. „Es tut mir leid, dass ich nichts sagen kann, dass es weniger schmerzt oder der Schmerz früher aufhört … wenn er das denn jemals tut. Ich kann noch nicht einmal behaupten, dass ich weiß, wie Sie sich fühlen, denn das weiß ich nicht. Aber als Ihr Captain und als ein Freund stehe ich zur Verfügung, wenn Sie mich brauchen; und ich werde tun, was immer ich kann, damit Sie das durchstehen. Das verspreche ich.“
Diese Geste der Unterstützung schien eine noch größere Welle der Trauer auf D’Amatos Gesicht zu schwemmen. So tapfer er sich bemühte, an seiner Würde festzuhalten, flossen doch die Tränen über sein Gesicht. „Danke, Captain.“
Kirk reichte über den Tisch und bot D’Amato die Hand an. Der Geologe ergriff sie und Kirk fasste mit der Hand fest um D’Amatos, als würden sie auf dem Tisch Armdrücken wollen. „Es wird wieder besser werden“, sagte Kirk. „Vielleicht nicht bald, aber eines Tages.“
„Ich weiß, dass das stimmt. Aber es fühlt sich nicht so an.“
„Nein, das fühlt es sich nicht.“ Er drückte D’Amatos Hand ein letztes Mal und ließ los. Ihm fiel nichts mehr ein, was er hätte sagen können. Zu Kirks Erleichterung beendete D’Amato seinen Besuch von sich aus, bevor die drückende Stille peinlich zu werden drohte. „Ich würde jetzt gerne allein sein, Sir.“
Auch an ihren guten Tagen war Vanguard nicht das, was Cervantes Quinn einen „fröhlichen Ort“ nennen würde. Deswegen nahm er auch keine wirkliche Notiz davon, dass in der Stimme von Chief Ivan Vumelko, dem Sternenflotten-Zöllner, der ihn und die
Rocinante
in ihrer ab- und tief gelegenen Landebucht begrüßte, ein ungewöhnlich mürrischer Grundton lag. Für ihn klang alles wie gewohnt.
Der dicke Mann mit den Käferaugen schaute verdrießlich auf seinen Protokollbogen. „Was ist Ihre Fracht?“
„Ich habe gar keine“, erwiderte Quinn.
Ein argwöhnischer Blick. „Keine Fracht?“ Vumelko sah die
Rocinante
an, richtete seinen wachsamen Blick dann wieder auf Quinn. „Sie sind vor zwei Wochen gestartet – und auch da hatten Sie keinerlei Fracht an Bord.“
„Ich habe eine Spritztour gemacht.“ Ausdruckslos zu bleiben, während man in einem Mischmasch aus Texas-, Alabama- und Lousiana-Slang sprach, war nicht einfach, aber Quinn ließ es genau danach klingen.
„Das ist ein guter Weg in den Bankrott“, sagte Vumelko.
„Das ist ein Weg. Ich kenne mehrere.“
„Darauf wette ich.“ Vumelko duckte sich und ging unter der Nase der
Rocinante
hindurch, drehte sich dann um und ging die Rampe Richtung hinteres Achterdeck hoch.
„Moment mal“, sagte Quinn. „Was haben Sie …?“
„Unangemeldete Inspektion“, antwortete er. „Überprüfung auf Schmuggelware.“
Quinn wollte sich zunächst auf einen Streit einlassen, erinnerte sich dann aber, dass sein Frachtraum so leer war wie das tellaritische Pendant eines Knigge. „Viel Erfolg“, sagte er stattdessen. „Ich bin in der Bar, falls Sie mich brauchen.“ Er ging auf die Tür der Hangarbucht zu, als sie sich öffnete und zwei bewaffnete Sternenflotten-Sicherheitsoffiziere eintraten, die den Ausgang blockierten. Er lächelte die beiden ihm vertrauten Männer an. „Ihr lasst nach, meine Herren!“ Er deutete auf die Landeebene hinter sich und hielt drei Finger hoch. „Drei ganze Schritte! Es wird Zeit, dem tarkalianischen Bier abzuschwören, Chuck.“
„Halt einfach eine Minute die Füße still“, sagte Lieutenant Charles.
Ungeduldig mit dem Fuß wippend, zählte Quinn die Minuten, während Vumelko in seinem Schiff herum ging. Inmitten des Herumschiebens von leeren Kisten und dem hydraulischen Flüstern von Frachtluken, die auf und zu gingen, ertönte plötzlich der Lärm von schweren Metallgeräten, die im Schiff zu Boden fielen, und von einigen wuterfüllten Flüchen.
„Das ist schon in Ordnung“, rief Quinn die Gangway hoch. „Lassen Sie meine Werkzeuge einfach liegen. Ich packe sie später weg.“
Nach einer weiteren Minute unflätigen Gemurmels und dem gelegentlichen Klingen eines weg getretenen Werkzeugs, das an eine Strebe prallte, erschien Vumelko wieder auf der Gangway und sah dabei reichlich
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