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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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reichte. „Vielleicht möchten Sie lieber selbst mit ihnen sprechen, Botschafter?“
    „Danke“, erwiderte er trocken. „Ich kann nicht an jeder Unterredung teilnehmen. Darum habe ich einen Stab – damit ich delegieren kann. Jetzt, nachdem Lugok unbedingt Mr. Meyer abstechen musste, liegt es an Ihnen, für die Föderation zu sprechen.“
    „Ganz wie Sie wollen“, sagte Karumé, „dann geben Sie mir noch einen Moment.“
    „Wann immer Sie fertig sind, Ms. Karumé.“
    Sie schloss ihre Augen und stand schweigend da, ganz in einer gedankenreinigenden Meditation versunken. Weil er es ebenfalls nicht eilig hatte, Lugok zu begegnen, wartete Jetanien in geduldiger Stille.
    Normalerweise hätte dieses Treffen zu einer vernünftigeren Zeit am Morgen stattgefunden, aber Jetanien wollte, dass Kirk und die Crew der
Enterprise
soviel zuverlässige Informationen wie möglich erhielten, bevor sie in einigen Stunden ausliefen. Dann aber hatte er vor Kurzem herausgefunden, dass die Terminpläne der Klingonen derart von denen der meisten Stationseinwohner abwichen, dass diese eilig einberufene Besprechung weniger eine Unbequemlichkeit für sie darstellte als vielmehr für Jetanien und seinen Stab.
    „Ich bin jetzt bereit“, sagte Karumé. Sie machte drei Schritte auf die Tür zu, hielt dann an und sah zurück zu Jetanien, der aufgestanden und ihr gefolgt war. „Hatten Sie nicht gesagt, dass Sie nicht an jeder Unterredung teilnehmen können?“
    „Kann ich auch nicht“, erwiderte Jetanien. „Aber ich plane durchaus, an dieser teilzunehmen.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Wer leitet diese Besprechung – Sie oder ich?“
    „Das machen Sie.“
    „Fein. In diesem Fall unterbrechen Sie mich nicht in diesem Zimmer. Sie widersprechen mir nicht und untergraben nicht meine Autorität als Gesprächspartner der Föderation. Wenn ich für die Klingonen glaubwürdig sein soll, muss ich wirkliche Autorität besitzen, nicht bloß den Anschein davon.“
    „Sehr vernünftig“, sagte Jetanien. „Lassen Sie uns gehen.“
    „Folgen Sie mir“, sagte sie, nährte sich erneut der Tür und stürzte geradezu hindurch.
    Als er in den Raum eintrat, war Karumé bereits halb am Konferenztisch.
    Lugok, dessen dicke Wampe seine schwarz graue Uniform und metallische Schärpe sichtbar spannte, erhob sich schnell von seinem Stuhl. Ein breites Grinsen erhellte sein dunkles Gesicht. „Botschafter, ihre Konkubine ist ziemlich unhöflich! Sie hat noch nicht einmal gewartet, bis …“ Mit dem Rücken ihrer Hand schlug ihn Karumé ins Gesicht und brachte ihn zum Schweigen. Der Schlag überraschte den Klingonen und warf ihn rückwärts auf den Tisch. Karumé hatte ihre Hand bereits an seiner Kehle, bevor er sich richtig orientieren konnte.
    „Ich bin die Föderationsgesandte Karumé“, herrschte sie ihn an. „Sie sprechen zu mir. Ich erlaube Botschafter Jetanien aus reiner Höflichkeit, dieses Treffen verfolgen zu dürfen.“
    Jetanien wollte gerade dazwischen gehen und darauf hinweisen, dass Karumé nicht in der Position war, ihm die Erlaubnis für irgendetwas zu gewähren oder zu verweigern, als er sich an sein Versprechen erinnerte, dass er vor der Tür gegeben hatte. Er blieb stehen und, anstatt zum Tisch zu gehen, verweilte er stattdessen an der Wand neben der Tür, um aus einer respektvollen Distanz zuzusehen und zuzuhören.
    Lugok erholte sich von seiner Überraschung und griff nach Karumés Hand.
    „Sie haben Feuer … für einen Menschen“, sagte er und löste ihre Finger einen nach dem anderen von seiner Kehle. Dann verdrehte er ihr Handgelenk und zog ihr den rechten Arm über ihren Kopf. „Aber Ihre Hände sind schwach.“
    Sie grinste ihn unerschrocken an. „Vielleicht. Aber sie sind schnell.“ Jetanien sah nur ein metallisches Blitzen und erkannte dann, dass Karumé in ihrer linken Hand Lugoks
d’k tahg
hielt. Sie presste ihn mit der Klinge voran in den Schritt des Klingonen.
    Sie starrte weiter in Lugoks Gesicht, als er hinab sah und seine Zwangslage betrachtete. „Erkennen Sie ihn wieder?“
    Jetanien schalt sich selbst, dass er nicht daran gedacht hatte, Karumé vor dem Treffen danach zu fragen, ob sie eventuell bewaffnet war.
    Die anderen beiden Klingonen im Raum – ein Attaché namens Kulor und ein Leibwächter namens Turag – machten keinerlei Anstalten, Lugok zu helfen. Sie betrachteten den Dolch, der sich an die Genitalien ihres Bosses drückte und glucksten erheitert.
    Lugok begriff seine delikate Situation, nahm

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