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Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Titel: Star Trek Voyager02 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith; Kristine Kathryn Rusch
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geht es um temporale Manipulationen.«
    »Von solchen Zahlen hören wir immer wieder«, sagte Neelix.
    »Würden Sie uns bitte erklären, welche Schuld wir auf uns geladen haben?«
    »Ihr Achthunderter-Vergehen betrifft einen Zeitsprung innerhalb einer Ära. In diesem Zusammenhang gibt es besondere Vorschriften. Sie gelten für zwei verschiedene Möglichkeiten: absichtliche und unabsichtliche temporale Transfers innerhalb einer Epoche.«
    »Bei uns steckt keine Absicht dahinter«, warf Torres ein.
    »Ich weiß.« Rawlik runzelte die Stirn. »Sie haben es mehrmals betont. Aber Unterschiede ergeben sich dadurch nur bei den Einträgen in Ihren Akten. An der Strafe ändert sich nichts.«
    »Wie wird so etwas bestraft?« fragte Neelix.
    »Mit dem Tod.«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille. »Mit dem Tod?«
    wiederholte Torres leise. Rawlik nickte. »Ausnahmen gibt es nicht. Achthunderter-Vergehen sind die schlimmsten Verbrechen überhaupt.«
    »In den meisten Kulturen gilt Mord als das schlimmste aller Verbrechen«, erwiderte Torres scharf.
    »Ein Achthunderter-Verstoß ist noch viel ernster«, sagte Rawlik. »Für Kapitalverbrechen in der Echtzeit gelten die Einhunderter-Vorschriften. Dafür sind andere Strafen vorgesehen.«
    »Was kann schlimmer sein als Mord?« fragte Neelix.
    »Störungen im Zeitstrom«, antwortete Rawlik. »Tausende könnten dadurch den Tod finden. Es wäre denkbar, daß unsere Kultur ausgelöscht und die ganze Welt vernichtet wird.«
    Torres ließ langsam den angehaltenen Atem entweichen. »Unser Zeitsprung hatte keine derartigen Folgen, oder?«
    »Nein. Aber es handelt sich trotzdem um einen Achthunderter-Verstoß. Der nicht ignoriert werden kann.«
    B’Elanna begriff, daß sie sich im Kreis bewegten. Es fiel ihr schon schwer genug, die Starfleet-Vorschriften zu akzeptieren.
    Dieser bürokratische Unfug bildete ein Labyrinth, in dem sie sich zu verirren drohte.
    »Na schön«, sagte sie. »Wir haben angeblich ein schreckliches Verbrechen begangen, das in Ihrer von der Zeitreise bestimmten Kultur eine besondere Bedeutung hat. Erklären Sie uns Ihre Gesellschaft und unser Delikt mit Worten, die wir
    ›Planetenspringer‹ verstehen können.«
    B’Elanna verschränkte die Arme und richtete einen herausfordernden Blick auf den Mann hinterm Schreibtisch. Sie gab sich tapfer, obgleich immer mehr Unruhe in ihr zitterte.
    Rawlik lächelte und nickte. »Ich will’s versuchen.«
    »Bitte«, sagte Torres mit Nachdruck. »Und geben Sie sich Mühe. Ich möchte wenigstens wissen, weshalb ich sterben soll.«
    Kapitel 10
    Drickel verzichtete darauf, die kleine Taschenlampe zu benutzen, wählte statt dessen die Laterne. Vorsichtig nahm er sie aus der Reisetasche und schaltete sie ein. Licht verdrängte die Dunkelheit aus der Höhle, und seltsamerweise führte dies dazu, daß er sich sehr allein fühlte. Normalerweise empfand er die Einsamkeit nie als Belastung, doch hier befand er sich in einer Zeit, die er verabscheute, nur von seiner Tasche begleitet. Hier konnte er nur damit rechnen, irgendwelchen Plünderern zu begegnen.
    Er brauchte eine Weile, um sich zu orientieren. Jeder Zeitsprung erforderte eine Eingewöhnungsphase. Je älter man wurde, desto langsamer paßte sich der Körper an Veränderungen in Hinsicht auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit an. Ganz zu schweigen von den anderen Problemen, die ein solcher Transfer mit sich brachte.
    Die alten Höhlen der Kontrolle waren so trocken und verstaubt, daß eine unvorsichtige Bewegung genügte, um dichte Staubwolken aufzuwirbeln.
    Langsam drehte er sich um und ließ den Blick durch die alte Kammer schweifen. Einige Tonringe erinnerten an jene Blumen und Bäume, die einst grüne Vitalität in diese Kavernen gebracht hatten. Drickel sah die Reste eines Schreibtischs; hier und dort wirkten fransige Kabelstränge wie exotische Schlangen.
    Er wußte zwar: Man hatte diesen Ort aufgegeben, weil Dimensionsverschiebungen interessanter wurden als Zeitreisen.
    Aber trotzdem fand er die leeren Höhlen irgendwie gespenstisch.
    Vielleicht verbarg sich in diesem Umstand eine der Inspirationen für sein Gebaren als Wächter.
    Er hob die Lampe und blickte zum Korridor. Rechts war ein Teil der Wand eingestürzt; Felsen bildeten dort eine große Barriere, die bis zur Decke emporragte. »Wundervoll«, kommentierte Drickel. Seine Stimme hallte mehrmals wider – das Echo wurde immer leiser und verklang schließlich. Er fragte sich, wie weit die Vibrationen reichten. Eigentlich

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