Star Trek Voyager02 - Die Flucht
glücklicher darüber, Captain.«
Die Kommandantin lächelte einmal mehr.
Torres schien eine verdächtige Veränderung in ihrem Gebaren zu entdecken und fügte rasch hinzu: »Glauben Sie mir, Captain –
nach den jüngsten Erfahrungen erscheint mir Starfleet fast attraktiv.«
»Seien Sie vorsichtig, Maquisard«, ließ sich Kim von der anderen Behandlungsliege her vernehmen. »Was Sie jetzt sagen, könnte später gegen Sie verwendet werden.«
Torres lachte. »Keine Sorge. Ich werde bestimmt nicht abtrünnig.«
Janeway klopfte der Klingonin auf die Schulter und hinterließ einen Staubfleck. »Ich sollte jetzt besser unter die Dusche gehen.
Später kehre ich zurück. Es ist wundervoll, Sie alle wieder an Bord zu haben.«
»Captainc « Neelix drehte den Kopf. »Vielleicht sollten wir diese Warnung allen zukünftigen Einsatzgruppen mit auf den Weg geben: Hütet euch davor, irgendwo Platz zu nehmen und ein Nickerchen zu machen.«
B’Elanna und Kim lachten. Zimmerman schnitt eine finstere Miene.
»Das klingt vernünftig, Mr. Neelix.« Janeway wandte sich Drickel zu, der das Geschehen schmunzelnd beobachtete.
»Ich nehme an, Sie wollen bald heimkehren«, sagte sie. »Wie dem auch sei: Ich möchte Ihnen ein Gästequartier an Bord anbieten. Befreien Sie sich von dem Staub. Anschließend erwarten Sie eine Tour durchs Schiff sowie eine leckere warme Mahlzeit. Nun, was halten Sie davon?«
»Ich nehme Ihre Einladung gern an, Captain«, erwiderte Drickel. »Allerdings ist meine Mission hier noch nicht ganz beendet. Es muß noch eine Sache geregelt werden, und dabei geht es um Kjanders.«
Kjanders. Den hatte Janeway völlig vergessen. Ein weiteres Dilemma – dem sie sich am besten sofort stellte. »Mr. Drickelc
Ich bin nicht bereit, Kjanders in die Vergangenheit zurückzuschicken, wenn ihn dort der Tod erwartet.«
»Das steht keineswegs fest, Captain«, erwiderte Drickel. »Es hängt ganz von ihm ab.«
»Es hängt von ihm ab?« wiederholte Torres. »Als wir hingerichtet werden sollten, hat uns niemand nach unserer Meinung gefragt.«
»Ich lasse nicht zu, daß Sie meine Patienten aufregen«, sagte der holographische Arzt. »Ich bin nicht mehr bereit, den hier herrschenden Zirkus noch länger hinzunehmen.«
»Seien Sie unbesorgt, Doc«, entgegnete Paris. »Wenn’s Ihnen zuviel wird, deaktivieren wir einfach das Medo-Programm.«
»Für diese Personen besteht keine akute Lebensgefahr mehr«, verkündete Zimmerman. »Aber ihr Zustand muß auch weiterhin überwacht werden. Daher wäre es sehr unklug, das medizinische Notfallprogramm ausgerechnet jetzt zu deaktivieren.«
Kim und Paris lachten schallend. Der Arzt hingegen wirkte verwirrt.
Janeway ließ sich nicht ablenken. »Welche Chance wollen Sie Kjanders geben?« fragte sie Drickel.
»Ich biete ihm einen Job an.«
»Einen Job?« Mit dieser Antwort hatte Janeway gewiß nicht gerechnet. »Haben Sie ihn nicht als einen Verbrecher bezeichnet, nach dem die Zeitkontrolle sucht?«
»Er hat gegen die Vierhunderter-
bis Achthunderter-
Vorschriften verstoßen«, sagte Drickel. »Vermutlich hat er sogar noch mehr auf dem Kerbholz. Ein gerissener Bursche.« Er lächelte. »Aber nicht so gerissen wie ich.«
»Wie Sie?« Janeway starrte den Alcawellianer überrascht an.
»Ja, wie ich.« Drickel lachte. »Wer in unserer Gesellschaft das Risiko liebt, gerät meistens schon nach kurzer Zeit in Schwierigkeiten – weil sich die betreffenden Personen gegen das System wenden. Aber gerade solche Leute sind es, die sich für mein Aufgabengebiet eignen.«
»Sie möchten Kjanders vorschlagen, zum Zeitwächter zu werden?«
Drickel nickte. »Natürlich muß er die Ausbildung überstehen, aber das dürfte ihm keine unüberwindlichen Probleme bereiten.
Immerhin hat er es immer wieder geschafft, die Kontrolle zu überlisten.«
Janeway sah zu Torres, die erneut lächelte. Wenigstens war sie taktvoll genug, nicht laut zu lachen. »In unserer Kultur lernen wir gerade, daß Rebellen manchmal die besten Teammitglieder sind«, sagte die Kommandantin zu Drickel. Wieder glitt ihr Blick zu B’Elanna. »Dafür gibt es gute Beispiele.«
Die Klingonin lächelte dankbar und schwieg.
Janeway klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Mr.
Kjanders, bitte kommen Sie unverzüglich zur Krankenstation.«
»Äh«, klang die Stimme des Alcawellianers aus dem Kom-Lautsprecher. »Äh, ja. Ich bin gleich bei Ihnen.«
Er unterbrach die Verbindung.
Kes wandte sich an Janeway. »Kjanders verbringt
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