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Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Titel: Star Trek Voyager02 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith; Kristine Kathryn Rusch
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erstaunlich, daß diese Kammern nach so langer Zeit noch existierten. Bei ihrem Bau hatte man ganz offensichtlich auf Stabilität geachtet. Drickel hoffte, daß sie noch etwas länger stabil blieben – wenigstens bis er sie verlassen hatte.
    Er schlang sich den Riemen der Tasche über die Schulter und befestigte die Laterne am Gürtel, bevor er durch den Hauptraum ging. Bei jedem Schritt wirbelte Staub auf. Er setzte den Weg fort, um nicht dem Staub zu entkommen. Kurze Zeit später fand er den alten Tunnel des Magnetzuges, und zwar genau dort, wo er aufgrund der Karten sein sollte.
    Sein letzter Transfer in diese Kontrolle hatte vor über zwanzig Echtzeitjahren stattgefunden. Bei jener Gelegenheit benutzte er den Transporter, um von einer kleinen Zeitkammer im Hinterzimmer direkt zur Oberfläche zu springen. Sein Auftrag betraf einige Plünderer, die in ihre Zukunft gereist waren, in die Zeit nach dem Zweiten Exodus: eine kleine Gruppe, die aus insgesamt sechs Personen bestand und sich ohne größere Schwierigkeiten in ihre Echtzeit zurücktreiben ließ. Im Wesen jener Leute hatte es eine ausgeprägte religiöse Komponente gegeben, und die bot Drickel einen Ansatzpunkt, gab ihm die Möglichkeit, Furcht in ihnen zu wecken.
    Zehn Jahre vorher hatten die Aktivitäten von Planetenspringern zu einem Alarm in dieser Ära geführt. Nachdem einen Tag lang Ausrüstungsgegenstände um sie herum verschwanden und wieder erschienen, verließen die Fremden den Planeten, ohne ein einziges Souvenir mitzunehmen. Wenn Besucher von Außenwelt mit so großen Anlagen konfrontiert wurden, in denen sich nichts Lebendiges regte, reagierten sie in den meisten Fällen mit profundem Unbehagen. Wenn dann auch noch ›Geisterhaftes‹
    geschah, so kehrten sie schnell ins All zurück.
    Mit dieser Taktik hatte Drickel immer wieder Erfolge erzielt.
    Sein Blick galt nun dem alten Magnetwagen an der Öffnung des Tunnels. Es handelte sich um ein kleines, rechteckiges Gebilde, angefertigt aus einem einst glänzenden Metall. Eine dicke Staubschicht hatte sich darauf angesammelt.
    Vorsichtig wischte der Wächter die grauweiße Masse beiseite, streckte die Hand nach dem Griff aus und schnitt eine Grimasse, als der Hebel abbrach. Ein zehn Kilometer weiter Marsch durch den Tunnel, dann einen halben Kilometer nach oben klettern –
    diese Mühe hätte er sich gern erspart. Doch solche Wünsche gingen nur selten in Erfüllung. Hier herrschte zwar ein trockenes Klima, aber seit der Wartung der letzten Shuttles waren zu viele Jahre vergangen.
    Nun, jetzt bekam er die Chance, etwas für seine Fitneß zu tun.
    Und er konnte feststellen, in welchem Zustand sich die Tunnel befanden.
    Er ließ den abgebrochenen Hebel fallen und ging los. Während des ersten halben Kilometers führte der Stollen in einem Winkel von fast fünfundvierzig Grad nach oben. Schon nach kurzer Zeit schwitzte Drickel, und der Staub klebte auf sehr unangenehme Weise an ihm fest. Schließlich verharrte er und wartete, bis sich die aufgewirbelten Wolken aus Myriaden von winzigen Schmutzpartikeln wieder legten.
    »Das ist doch absurd«, murmelte er und wischte sich die Stirn ab. Natürlich achtete er die Vorschriften – eine von ihnen verlangte, daß Wächter immer natürliche Transportmittel verwendeten, sofern sie zur Verfügung standen (Wachverordnung, Abschnitt 4221, Paragraph 96) –, aber er sah beim besten Willen nicht ein, warum er dabei schmutzig und erschöpft werden sollte.
    Er öffnete die Tasche und entnahm ihr das Schaltsegment für den persönlichen Transporter. Etwas Staub geriet ihm in den Mund und bewirkte einen Hustenanfall, der mehr Staub von den Wänden löste – dadurch wurde alles noch schlimmer.
    Drickel hielt den Atem an, bis sich die Staubwolken soweit lichteten, daß sie nur noch einen vagen Dunst in der Luft bildeten.
    Dann atmete er ganz langsam und versprach sich hingebungsvolles, Hals und Kehle befreiendes Husten, sobald er nach draußen gelangte.
    Er öffnete erst die kleine Klappe am Gürtel, unter der sich die Transporterkontrollen verbargen, wenige Sekunden später auch eine zweite: Sie schützte die Aktivierungseinheit für das Tarnfeld.
    Nur Wächter und mit sicherheitskritischen Aufgaben betraute Polizisten durften Tarnfeldgeneratoren verwenden (Wachverordnung, Abschnitt 66719, Paragraph 2) – ein Umstand, für den Drickel sehr dankbar war. Wenn die Tarnfeldtechnik dem durchschnittlichen Alcawellianer zur Verfügung gestanden hättec Dadurch wäre die

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