Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
weiter schwer, denn es wurden entsprechende Aufzeichnungen angefertigt - für die Nachwelt.«
    Kims Tonfall wies deutlich darauf hin, was er davon hielt, und Janeway konnte es ihm nicht verdenken.
    Die Akerianer sahen in dem Töten von Veruniern eine großartige Leistung, ein Verdienst, das den Ruhm des akerianischen Reiches mehrte. Deshalb hatten sie sich diesen Triumph bewahren wollen, um die Nachkommen daran teilhaben zu lassen. Der Umstand, daß dadurch zwei Milliarden Unschuldigen sowie zahllosen Pflanzen- und Tierspezies der Tod drohte, schien sie überhaupt nicht zu belasten.
    Janeway dachte in diesem Zusammenhang an die alten terranischen Filme über Hitler, an die Bio-Aufzeichnungen der Todeslager auf den Zwillingsmonden von Kamarika. Auf der einen Seite Schrecken und Grauen, auf der anderen Dummheit, Arroganz und Anmaßung.
    Traurig schüttelte sie den Kopf. »Sehen wir uns die Sache an, Mr. Kim.«
    Janeway wußte, daß sie keine Bilder von Sterbenden und Toten erwarteten - im Gegensatz zu den audiovisuellen Berichten über Konzentrationslager auf der Erde und anderen Planeten. In diesem Fall ging es nur um Aufnahmen, die den Weltraum zeigten. Das Unheil kam erst später. Trotzdem spürte sie, wie sich in ihrem Innern etwas versteifte. Es gelang ihr nie, solchen Dingen gegenüber neutral und unbeteiligt zu bleiben.
    Ein Gesicht erschien nun auf dem Bildschirm, besser gesagt: eine Maske. Janeway fühlte sich sofort an Linneas erinnert. Helm und gepanzerte Kleidung schienen bei den Akerianern zu einer Tradition zu gehören, die sich während der letzten drei Jahrhunderte nicht verändert hatte.
    »Ich grüße Sie, hochverehrter Kaiser Iphus, und ich grüße auch das Volk von Akeras. Ich bin Telarac, Erster Krieger des Reichsexplorationskorps und Kommandant des stolzen Schiffes Herrschaft . Wie Sie zweifellos wissen, konnten wir unserer geliebten Heimatwelt vor allem deshalb Frieden und Harmonie bringen, weil wir umfassendes Wissen auf einem Planeten entdeckten den wir Segen nennen. Der Zugang zu jener Welt drohte sich zu schließen, doch unsere genialen Wissenschaftler fanden einen Weg, ihn weiterhin geöffnet zu halten, auf daß wir damit fortfahren können, das Wissen von Segen zu nutzen.
    Ich zeige Ihnen nun eine visuelle Aufzeichnung, die einen der stolzesten Momente in der akerianischen Geschichte dokumentiert.«
    Einen der stolzesten Momente in der akerianischen Geschichte, wiederholte Janeway in Gedanken, und Betroffenheit erfaßte sie.
    Telarac setzte den Bericht fort, aber die Kommandantin der Voyager hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Sie interessierte sich weder für die Bezeichnungen der Schiffe, die am »historischen Triumph«
    beteiligt gewesen waren, noch für die Namen der betreffenden Kommandanten. Was sie in Erfahrung bringen mußte, teilten ihr allein die Augen mit.
    Die ganze Sache war so einfach und logisch, daß sich Janeway fragte, warum sie nicht sofort daran gedacht hatten. Der Angriff durch die Kapseln der Sieg bot einen klaren Hinweis.
    Vier akerianische Schiffe flogen in perfekter Formation zur verunischen Sonne und begannen dort mit einem vertrauten Manöver. Jeder Raumer setzte seine Generatoren ein, und energetische Brücken entstanden, als der Abstand zwischen den Schiffen schrumpfte.
    »Gravitonstrahlen«, sagte Janeway leise. »Sie schicken sich an, eine Gravitonverbindung zu schaffen!«
    Die akerianischen Kreuzer verhielten sich genau wie die sechs Kapseln bei ihrem Angriff auf die Voyager . Sie vereinten die von den Generatoren geschaffenen Gravitationswellen. Anschließend bewegten sie sich wie die Tänzer eines teuflischen Balletts und glitten der verunischen Sonne entgegen.
    Im Hintergrund gähnte die Öffnung der Konkavität, ein dunkles Loch zwischen den Sternen.
    Dann geschah es.
    Der von den vier Schiffen erzeugte Gravitationsstrudel ging weit über das hinaus, was ein einzelner Raumer zu leisten vermochte. Die Akerianer richteten den konzentrierten Gravitonstrahl auf die Sonne, wobei sie darauf achteten, daß er nicht bis zu ihrer Oberfläche hinabreichte, sondern allein die Photosphäre durchdrang. Janeway fühlte sich an einen Stein erinnert, der - geschickt geworfen
    mehrmals von der glatten Wasseroberfläche abprallte. Energie sammelte sich vor dem Strahl, wurde von ihm fortgedrängt und dabei gewissermaßen zusammengepreßt.
    Janeway hielt unwillkürlich den Atem an, als ein Strom aus loderndem Wasserstoff zur Konkavität raste.
    »Der Strahl saugt die Energie

Weitere Kostenlose Bücher