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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Werkzeug.
    Das Schmunzeln verschwand von Chakotays Lippen. »Sind die Schiffe so primitiv?« fragte er, und Enttäuschung wuchs in ihm. Die Überzeugung strahlte eine solche Eleganz aus, daß er angenommen hatte, in ihrem Innern sei alles hochmodern.
    Torres schüttelte den Kopf. »Nein, keineswegs. Aber sie sind alt, Chakotay. Uralt. Wir sprechen hier von Jahrtausenden, nicht nur von Jahrhunderten.« Ihre Stimme klang nun gedämpft, fast ehrfürchtig, und Chakotay verstand den Grund dafür. Mit neuem Respekt sah er sich um.
    »Von Anahu weiß ich, daß es noch fünf andere Schiffe wie die Überzeugung gibt, in anderen, ähnlich beschaffenen Höhlen. Weitere verunische Techniker sind damit beschäftigt, sie raumtüchtig zu machen.
    Aber das nimmt viel Zeit in Anspruch, und…«
    »Und Zeit haben die Verunier nicht.«
    Torres nickte ernst. Trotz der relativ niedrigen Temperatur glänzte ein Schweißfilm auf den Knochenwülsten ihrer Stirn. »Die Verunier müssen noch einmal lernen, mit dieser Technik umzugehen.«
    Chakotay ging neben der Chefingenieurin in die Hocke, um das Gespräch vertraulicher zu gestalten. Ein Teil von ihm fragte sich, ob das überhaupt nötig war. Paris und Kaavi gingen so sehr in technischen Beschreibungen und Funktionserläuterungen auf, daß sie allen anderen Dingen überhaupt keine Beachtung schenkten.
    »Welchen Eindruck haben Sie gewonnen?« fragte er leise.
    Torres sah kurz zur Seite, hob dann wieder den Kopf und begegnete dem Blick des Ersten Offiziers auf eine Weise, die er kannte. Vermutlich schickte sie sich jetzt an, eine Antwort zu geben, die ihm nicht gefiel.
    »Eigentlich sieht alles ganz gut aus«, sagte B’Elanna.
    Chakotay kniff die Augen zusammen und wartete darauf, daß sie die Katze aus dem Sack ließ.
    »Wenn man erst einmal die Grundstruktur erkannt hat, ergibt alles andere einen Sinn. Einige Dinge sind mir vollkommen rätselhaft - ich sehe sie hier zum erstenmal. Doch sie hindern mich nicht daran, den Rest zu verstehen. Wenn dieses Schiff schon jetzt voll einsatzfähig wäre, müßte Tom eigentlich in der Lage sein, es zu fliegen. Die alten Verunier legten offenbar großen Wert auf Logik und gute Organisation.« Die Lippen der Klingonin formten ein kurzes Lächeln. »Sie hätten den Vulkaniern gefallen.«
    Chakotay bedachte Torres mit einem durchdringenden Blick. »Kommen Sie zur Sache, B’Elanna.
    Versuchen Sie nicht, mir etwas vorzumachen - ich kenne Sie zu gut.«
    Sie zögerte, und dann platzten die Worte plötzlich aus ihr heraus.
    »Den Veruniern fehlte nur wenig! Sie hätten es fast geschafft! Hier deutet alles darauf hin, daß sie nur wenige Generationen davon entfernt waren, Tarnvorrichtungen, Deflektoren und vielleicht sogar Triebwerke zu entwickeln, die noch leistungsfähiger wären als der bei uns gebräuchliche Warpantrieb.«
    Plötzlich begriff Chakotay, worauf B’Elanna hinauswollte. Die Ahnung hatte ihn nicht getäuscht -diese Angelegenheit gefiel ihm tatsächlich nicht. In seiner Magengrube verkrampfte sich etwas, als ihm klar wurde: Er mußte Torres Gelegenheit geben, ihr Anliegen in Worte zu kleiden - damit er ihre Hoffnungen mit kühler Rationalität zerstören konnte. Er trug eine Starfleet-Uniform, und die meiste Zeit über fühlte sie sich gut an. Doch jetzt wurde sie zu einer Belastung.
    Manchmal erwies sich die Bürde der Pflicht als sehr schwer.
    »Wenn ich hier und dort etwas hinzufügen könnte…«, sagte Torres. »Wenn ich die Erlaubnis bekäme, zum Beispiel die Schildkapazität zu erhöhen… Dann wären die Verunier den Akerianern ebenbürtig! Die Starfleet-Technik könnte ihnen eine Überlebenschance geben…«
    »Ich bitte Sie, Torres - Sie sollten es eigentlich besser wissen.« Chakotay vernahm eine Schärfe in seiner Stimme, die ihm selbst fremd und unangebracht erschien. »Eine solche Erlaubnis kann ich Ihnen nicht erteilen.«
    B’Elanna gab ein seltsames Geräusch von sich - es klang nach einer Mischung von enttäuschtem Schnaufen und zornigem Knurren.
    »Ich würde gar keine große Hilfe leisten. Wie ich schon sagte: Die wichtigsten Dinge sind bereits vorhanden…«
    »Lieutenant, Ihre Aufgabe besteht darin, die verunische Technik einsatzbereit zu machen. Sie sollen ihr nichts hinzufügen. Das wäre eine Verletzung der Ersten Direktive. Wie Sie es auch drehen und wenden
    Sie wissen, daß ich recht habe.«
    In den dunklen Pupillen der Klingonin glitzerte es, und sie atmete mehrmals tief durch. Doch als sie sprach, klang ihre Stimme

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