Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
Fremden haben keine Schilde!«, entfuhr es Paris schockiert.
»Und wahrscheinlich auch nichts anderes, das ihnen Schutz gewährt«, sagte Janeway.
»Dann ist es wirklich erstaunlich, dass sie es bis hierher geschafft haben«, meinte Chakotay. »Angesichts der vielen planetaren Trümmer hätte es schon viel früher zu einer solchen Kollision kommen müssen.«
»Der Verlust einer einzelnen Röhre dürfte das Schiff nicht in Gefahr bringen«, sagte Janeway.
»Aber es befinden sich Lebewesen an Bord«, warf Kim ein. »Der Zylinder ist voll davon.«
»Hoffentlich sind die Fremden imstande, den Schaden zu reparieren«, sagte Janeway. »Und zwar schnell. Derzeit sind wir zu weit entfernt, um unmittelbare Hilfe zu leisten.«
Sie sah zum Piloten. »Bringen Sie uns näher heran, Mr.
Paris. Aber nicht so nahe, dass man uns bemerkt.«
»Kleinere Schiffe sammeln sich an den Öffnungen«, meldete Kim.
»Derzeit?«, wiederholte Chakotay, sah Janeway an und versuchte, ihre Gedanken zu erraten.
Sie nickte. »Die Konstrukteure dieses Schiffes stammten ganz offensichtlich von einem der zerstörten Planeten.«
»Das Leben an Bord der mobilen Kolonie ist alles, was von zwei Sonnensystemen übrig ist?« Paris fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und wirkte erschüttert.
»Ja, und damit noch nicht genug: Ich habe den Eindruck, dass das Schiff den beiden Sonnen noch immer viel zu nahe ist.« Janeway kehrte zum Kommandosessel zurück, betätigte einige Schaltelemente ihrer Konsole und rief die von Torres vorbereiteten Daten über die kollidierenden Sterne ab.
Sie verglich sie mit den Informationen über das Schiff und berücksichtigte auch die voraussichtliche Reichweite der energetischen Druckwelle, die von der Kollision ausgehen würde.
»Captain?«
Offenbar hatte sich etwas in ihrem Gesicht gezeigt, denn Chakotays Stimme klang besorgt. Janeway hob den Kopf, begegnete seinem Blick und ließ sich für einen Sekundenbruchteil ihre Bestürzung anmerken. Dann versteckte sie ihre Empfindungen wieder hinter der Maske des Captains.
»Wenn sich B'Elanna gut genug erholt hat, um zu arbeiten, soll sie diese Daten zusammen mit Seven in der astrometrischen Abteilung überprüfen.«
»In Ordnung.« Chakotay blieb reglos sitzen, gab die Anweisung nicht weiter. »Was haben Sie festgestellt?«
Janeway atmete tief durch. »Wenn diese Zahlen stimmen, und ich habe keinen Grund, an ihnen zu zweifeln …
Kollision und Explosion der beiden Sonnen finden in etwas mehr als einundzwanzig Stunden statt.«
»Und die energetische Druckwelle …« Tom Paris sprach nicht weiter und drehte seinen Sessel.
»Sie wird enorm sein.« Janeway sah weder Paris noch Chakotay an, blickte wieder zum Hauptschirm und beobachtete, wie noch immer Luft aus einer Röhre an der Seite des riesigen Schiffes strömte.
»Es stimmt, nicht wahr?«, fragte Chakotay. »Die Fremden sind den Sonnen zu nahe.«
Janeway nickte. »Die Kollision der beiden Sterne wird eine ganze Zivilisation vernichten.«
21 Stunden und 16 Minuten
Die Traveler zitterte noch immer. Wenn die Erschütterungen so weit von Einheit 3 entfernt eine derartige Intensität gewannen, so wagte sich Kaiser Aetayn kaum vorzustellen, wie es näher am betroffenen Bereich zuging. Die heftigen Vibrationen stellten eine Gefahr für die strukturelle Integrität der Traveler dar. Die einzelnen Einheiten verfügten nur über magnetische Verbindungen, um ihnen eine unabhängige Rotation zu erlauben. Wenn die Erschütterungen andauerten, mochte das ganze Schiff auseinander brechen.
»Das Schiff stabilisieren!«, rief Aetayn und seine Worte hallten durch das Kommandozentrum.
»Die Korrekturdüsen haben gefeuert, Sir«, erwiderte Commander Erese. Aetayn wusste, dass die Korrekturdüsen extra für diesen Zweck vorgesehen waren – die Konstrukteure des Schiffes hatten solche Zwischenfälle vorausgesehen. Zum Glück war es bisher nur sehr selten zu Kollisionen mit Asteroiden gekommen.
»Es wurde eine große Menge an kinetischer Energie frei«, fuhr Erese fort. »Es wird den größten Teil des Tages dauern, das Schiff zu stabilisieren.«
Aetayn glaubte bereits zu spüren, dass die Vibrationen nachließen. »Was ist mit unserer strukturellen Integrität?«
Erese sah zu Iquagt, dem Einsatzcommander der Traveler. Der kräftig gebaute Iquagt hatte violettes Haar, das durch den Stress der vergangenen Jahre ein wenig verblasst war.
»Strukturelle Integrität, Sir«, sagte Erese.
Iquagt hob den Kopf und eine Strähne
Weitere Kostenlose Bücher