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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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ihr Gesicht. Sie rochen nach feuchter Erde und erinnerten sie an Tage, die sie als Kind im Wald verbracht hatte.
    In einem Wald, der jetzt nicht mehr existierte.

    Lyspa schob die Blätter beiseite und stand auf. Sie hatte zahlreiche blaue Flecken und Kratzer, aber sie lebte. Um sie herum gerieten die Leute wieder in Bewegung – sofern sie dazu imstande waren. Lyspa bemerkte umgestürzte Karren, auf dem Boden verstreute Nahrungsmittel, auch einen schmalen Riss in einem der speziell verstärkten Fenster. Es gewährte ihr Blick auf die draußen im All schwebenden Notschiffe.
    Sie sah auf ihr Handgelenk – die Benachrichtigungsuhr war beschädigt. Sie hätte jetzt bei den anderen dort draußen sein sollen, an den Navigationskontrollen eines Notschiffs.
    Ihre Ausbildung versetzte sie in die Lage, an solchen Einsätzen teilzunehmen – eine Ausbildung, für die sie viel bezahlt hatte und der sie letztendlich ihren und Andras Platz an Bord der Traveler verdankte.
    Andra.
    Lyspa betastete mit der einen Hand ihr Gesicht und berührte klebriges Blut. Sie betrachtete die Finger und die malvenfarbige Flüssigkeit an ihnen wies darauf hin, dass sie stark blutete, was vielleicht ihren Mangel an Konzentration erklärte. Seltsamerweise fühlte sie keine Schmerzen.
    Langsam setzte sie sich auf und versuchte, die Stimme ihrer Tochter im Durcheinander aus Stöhnen und Schreien zu identifizieren.
    Ohne Erfolg.
    »Andra?«
    Lyspa konnte nicht mehr die Stelle sehen, an der sie vor dem Unglück gestanden hatten. Stühle, Karren und Leichen bildeten dort einen großen Haufen.
    Leichen.
    Lyspa kroch durch das Gewirr aus Ästen und Zweigen, spürte dabei, wie ihr scharfkantige Rinde über die Haut kratzte. Sie scherte sich nicht darum, dachte nur daran, ihre Tochter zu finden, und zwar möglichst schnell.
    Der Druck verschwand aus ihren Ohren und daraus schloss sie, dass sich der Luftdruck in dieser Sektion stabilisiert hatte. Oder er war stabil genug, um die ambientalen Systeme aktiv werden zu lassen, die zu viel Energie verbrauchten, während Reparaturgruppen die Integrität des Zylinders wiederherstellten. Bestimmt dauerte es nicht mehr lange, bis die Sektion wieder autark war, so wie es ihre Konstruktion vorsah.
    Beine ragten unter dem massiven Baumstamm hervor.
    Sie steckten in einer gestreiften Hose – einer der Händler.
    Lyspa strich Zweige beiseite, sah die offenen Augen des Mannes und Blut an seinen Lippen.
    Er war tot.
    Ruckartig hob sie den Kopf und kämpfte gegen die in ihr emporsteigende Panik an.
    »Andra!«
    Noch immer keine Antwort von ihrer Tochter, ihrer über alles geliebten Tochter. Lyspa wankte fort von den Bäumen, zu der erhöhten Stelle des Bodens, wo Andra und sie noch vor kurzer Zeit gestanden hatten.
    Eine Hand berührte sie an den Fußknöcheln und brachte sie fast zu Fall.
    Lyspa senkte den Blick. Die Hand gehörte zum blutverschmierten Arm eines blutverschmierten Mädchens mit vertrauten hellen Augen.
    »Andra!«
    Lyspa ging in die Hocke. Die Lippen ihrer Tochter bewegten sich, aber es kam kein Laut aus dem Mund.
    Andra lebte.

    Die Freude vermischte sich mit neuerlicher Furcht. Kleine Verbrennungen zeigten sich an den Atemöffnungen am Hals und dadurch strömte keine Luft zum Kehlkopf. Die Nase war unverletzt, ebenso die Atemöffnungen am Schlüsselbein.
    Lyspa wagte es kaum, ihre Tochter zu berühren, aus Angst davor, ihre Verletzungen noch schlimmer zu machen.
    Dann bemerkte sie die Blutspur. Andra hatte sich über den Boden gezogen, um ihre Mutter zu erreichen.
    »Oh, Schatz«, sagte Lyspa und sah auf das Mädchen hinab. Kleine Brandwunden zeigten sich in Andras Gesicht.
    Offenbar war sie von heißen Deles getroffen worden, die von einem der Karren stammten. Sie hatten überall an Andras Leib kleine quadratische Verbrennungen hinterlassen. Sie schienen nicht besonders schlimm zu sein, aber vielleicht täuschte dieser Eindruck.
    Lyspa verfügte nur über begrenzte medizinische Kenntnisse. Sie hatte einen einjährigen Kurs für Piloten absolviert und dabei war es vor allem um Verletzungen gegangen, zu denen es an Bord eines Scoutschiffes kommen konnte. Hunderte solcher Scoutschiffe klebten wie Kletten an den Außenseiten der Traveler. Lyspa hoffte, eines Tages mit einem Scout zu einem neuen Planeten zu fliegen und Passagiere zu befördern, so wie damals, als sie viele Rhawn von ihrer Heimatwelt zur Traveler gebracht hatte.
    »Oh, Schatz«, sagte sie noch einmal. Ihre Tochter war noch nie verletzt und kaum

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