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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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anzuhören. Er begann in der Mitte, dort, wo sich Abweichungen in Hinsicht auf die Aufzeichnungen ergaben.
    Seine eigene Stimme erklang. »Die vom Computer aufgezeichneten Daten zeigen, dass Sie sich zum Zeitpunkt des zweiten Anschlags in Ihrem Quartier befanden.«
    »Nein«, erwiderte Fähnrich Alery verärgert. »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Ich war zusammen mit Fähnrich Davis auf dem Holodeck. Fragen Sie ihn. Wir haben ein neues Spielprogramm entwickelt.«
    »Ich werde mit Fähnrich Davis sprechen«, sagte Tuvok.
    »Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass die Aufzeichnungen nicht lügen.«
    Womit er natürlich andeutete, dass Alery vielleicht log.
    Alery verstand den indirekten Hinweis sehr wohl. In ihren Augen blitzte es, als aus dem Ärger Zorn wurde. Eine solche emotionale Reaktion hatte er erzielen wollen. Alerys Zorn ließ sich als Waffe gegen sie verwenden.
    »Ich sage die Wahrheit«, behauptete sie. »Als es zum ersten Zwischenfall kam, befand ich mich im Maschinenraum und überwachte den Warpkern, wie von Lieutenant Torres befohlen. Beim zweiten Anschlag war ich auf dem Holodeck und beim letzten im Speisesaal – dort habe ich versucht, das schlabberige Zeug hinunterzuwürgen, das Neelix Essen nennt.«
    Tuvok runzelte die Stirn. Es war ihm seltsam erschienen, dass Alery auf Auskünften beharrte, die im Widerspruch zu den Aufzeichnungen standen. Auch jetzt erschien ihm das sonderbar.
    »Fähnrich«, hörte er sich sagen, »verstehen Sie das Konzept eines Alibis?«
    »Ich belüge Sie nicht«, erwiderte Alery scharf. »Meine Güte, Vulkanier geben sich ja immer so fair, aber oft sind sie völlig blind. Ich habe keinen Grund, Sie anzulügen. Ich habe auch keinen Grund, Seven nach dem Leben zu trachten, und mir liegt nichts daran, der Voyager zu schaden. Ich bin hier nicht glücklich, aber ich weiß, dass mir nur dieses Schiff eine Möglichkeit zur Heimkehr bietet.«
    Tuvok antwortete nicht, um Alery weiter zu verunsichern. Sie stand ruckartig auf, in eine Aura des Zorns gehüllt.
    »Commander, verstehen Sie das Konzept des Sündenbocks? Sie machen Gebrauch davon.«
    Erneut fror er das Bild ein. Alery hatte in der Vergangenheit gelogen und er hielt es für logisch anzunehmen, dass sie auch weiterhin bereit war zu lügen. Aber früher hatte ihr Zorn immer die Wahrheit ans Licht gebracht und erstaunlicherweise schien das diesmal nicht der Fall zu sein.
    »Computer«, sagte er, »wo befand sich Fähnrich Alery bei folgenden Gelegenheiten?« Erneut nannte er die Zeitpunkte der drei Anschläge.
    Der Computer antwortete praktisch sofort. Bei allen drei Gelegenheiten war Fähnrich Alery allein in ihrem Quartier gewesen. Vielleicht hatte sie darauf verzichtet, ihren Insignienkommunikator zu tragen – typisch für jemanden, der ständig gegen die Autorität rebellierte. Das würde auch erklären, warum sie behauptete, sich an einem anderen Ort aufgehalten zu haben, als es der Computer aufgezeichnet hatte.
    »Computer«, sagte Tuvok, »wie lange befand sich Fähnrich Alery bei den genannten Gelegenheiten in ihrem Quartier?«
    »32,2, 45,6 und 22,4 Minuten.«
    Wenn sich die Bajoranerin aus Protest geweigert hatte, ihren Insignienkommunikator zu tragen, so sollte man logischerweise annehmen, dass sie ihn den ganzen Tag im Quartier gelassen hatte. Nun, Tuvok wusste aus Erfahrung, dass sich Alery nicht immer logisch verhielt.
    Aber wenn sie ihren Insignienkommunikator wirklich nicht getragen hatte – warum wies sie nicht darauf hin?
    Warum gab sie Antworten, die den Computeraufzeichnungen widersprachen?
    Wollte sie ihm damit zu verstehen geben, dass er von falschen Annahmen ausging?
    Tuvok klopfte auf seinen eigenen Insignienkommunikator. »Fähnrich Alery«, sagte er.
    Sie meldete sich sofort und klang ungeduldig. »Sind Sie noch nicht mit mir fertig, Commander?«
    Ganz gleich, wie diese Sache ausging – ihr Mangel an Respekt musste dem Captain gemeldet werden. Tuvok machte sich eine gedankliche Notiz und beschloss dann, sich nicht weiter ablenken zu lassen.

    »Haben Sie während der letzten Woche irgendwann die Starfleet-Vorschriften in Hinsicht auf Insignienkommunikatoren missachtet, Fähnrich?«
    »Sie wollen mir unbedingt etwas am Zeug flicken, nicht wahr, Commander? Aber wegen solcher Bagatellen wird niemand ins Gefängnis gesteckt.«
    Tuvok fügte der ersten gedanklichen Notiz in Bezug auf Respektlosigkeit eine zweite hinzu. »Beantworten Sie meine Frage, Fähnrich.«
    »Die Antwort lautet: Natürlich

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