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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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ersetzen. Es musste irgendeine Möglichkeit gefunden werden, solche Leute in die Gemeinschaft an Bord zu integrieren. Wenn sich das nicht bewerkstelligen ließ, musste sichergestellt sein, dass sie möglichst wenig störten.

    In den vergangenen fünf Jahren hatte Fähnrich Alery fünfundvierzig Besuche von Sicherheitsbeauftragten bekommen, viele von ihnen heimlicher Natur. Immer wieder waren ihre persönlichen Aufzeichnungen untersucht worden, auch von Tuvok. Zusammen mit dem Bordcounselor –
    der leider mit dem Bordarzt identisch war – hatte sie an mehreren Sozialisationskursen teilgenommen. Hinzu kamen mehr als zwei Dutzend offizielle Besuche von Neelix in seiner Eigenschaft als Moraloffizier.
    Jedem dieser Besuche folgte korrektes Verhalten, für eine gewisse Zeit. Aber wenn der Jungfernflug der Voyager normal verlaufen wäre, ohne dass das Schiff in den Delta-Quadranten transferiert worden wäre, so hätte der von Tuvok bei Sternzeit 48325.2 erstellte Bericht Starfleet erreicht. Darin brachte Tuvok seine Überzeugung zum Ausdruck, dass sich Fähnrich Alery nicht für Starfleet eignete, und er legte ihre Entlassung aus der Flotte nahe.
    Er hatte zunächst geglaubt, dass sich Fähnrich Alery an ihre Aufgaben und die Situation an Bord gewöhnen würde, aber sie erwies sich als unfähig, selbst den einfachsten Pflichten zu genügen. Der Moraloffizier des Schiffes hatte sie aus seiner Küche verbannt – für immer. An den meisten Tagen nahm sie die Mahlzeiten in ihrem Quartier ein, obgleich sie den Speisesaal aufsuchen durfte, wenn sich dort Führungsoffiziere aufhielten.
    Ihr bevorzugtes Holodeck-Programm war eine Kneipen-Schlägerei – oft ließ sie es ohne Sicherheitsprotokolle laufen. Als sie sich zum dritten Mal den Arm gebrochen hatte, informierte der Doktor Captain Janeway, die den Befehl gab, das Programm zu löschen. Drei Monate später fand Tuvok heraus, dass Fähnrich Alery das Programm reprogrammiert und unter einem anderen Namen gespeichert hatte – sie benutzte es nach wie vor. Zur Strafe wurde ihr der Holodeck-Zugang für ein ganzes Jahr untersagt.
    Fähnrich Alery hatte allen Grund, ihren Aufenthalt an Bord der Voyager und die damit verbundenen Einschränkungen zu hassen, aber so sehr Tuvok auch suchte: In ihrem Verhalten, in den Logbüchern des Schiffes und auch in Alerys persönlichem Hintergrund fand er nicht den geringsten Hinweis, warum sie diesen Hass an Seven of Nine auslassen sollte. Bei ihren wenigen Begegnungen waren sie höflich zueinander gewesen. Fähnrich Alerys Erfahrungen mit den Borg beschränkten sich darauf, während des Kontakts der Voyager mit den Borg einen unwichtigen Frachtraum bewacht zu haben.
    Nur zwei Dinge belasteten Fähnrich Alery: ihre Weigerung oder ihre Unfähigkeit zu erklären, wo sie zum Zeitpunkt der Anschläge auf Seven gewesen war; und die widersprüchlichen Antworten, die sie auf Tuvoks Fragen gab.
    Er hörte sich die aufgezeichneten Fragen und Antworten noch einmal an. Tuvok suchte oft sein Quartier auf, um zu arbeiten, denn dort konnte er in aller Ruhe nachdenken, ohne dass ihn jemand störte. Das Gespräch mit Alery war nur kurz gewesen.
    Er fror ihr Bild auf dem Monitor ein und musterte es.
    Fähnrich Alery stammte von Bajor und war relativ klein, wie viele Bajoranerinnen. Aber der Eindruck von Schwäche täuschte: Alery war bemerkenswert kräftig und zäh. Sie trug einen bajoranischen Ohrring, Symbol ihres religiösen Glaubens, dessen Traditionen sie nach wie vor beachtete, trotz der großen Entfernung der Voyager von ihrer Heimat.
    In dieser Hinsicht war sie unerschütterlich.
    Zu einem unzuverlässigen Offizier wurde sie durch ihre Unbeherrschtheit und Unberechenbarkeit. Hinzu kam ein tief in ihr verwurzelter Zorn. Wie viele der früheren Maquisarden an Bord der Voyager hatte sich Alery nie ganz daran gewöhnt, Besatzungsmitglied eines Starfleet-Schiffes geworden zu sein. Sie hatte Chakotay einmal vorgeworfen, den Maquis zu verraten, und als Torres zur Chefingenieurin befördert wurde, sprach sie einen ganzen Monat lang nicht mit ihr.
    Tuvok kniff die Augen zusammen, als er daran dachte.
    Es gab keine Spannungen zwischen Alery und Seven, aber es hatte welche zwischen Alery und Torres gegeben. Was zu der Frage führte: Hatten die Anschläge in Wirklichkeit Torres gegolten?
    Der Vulkanier überlegte und hielt es für angebracht, auch in dieser Richtung zu ermitteln. Dann betätigte er ein Schaltelement, um sich noch einmal das Gespräch anzusehen und

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