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Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
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durchgeschüttelt worden war, musste sie sich an irgendetwas den Kopf angeschlagen haben.
    Das Loch, in dem er lebte, die Zuflucht, in der er existierte, getrennt von anderen Lebewesen, gähnte unter ihm. Als er in Sylls Gesicht starrte, hatte er das Gefühl, den Rand des Abgrunds zu umkreisen. Die Dunkelheit im Cockpit vertiefte sich, als er hineinstürzte. Doch als er Syll weiter ins Gesicht sah, stoppte Kummer seinen Fall. Zorn füllte die Leere und machte seinem Sturz ein Ende. Er war allein im Universum, für alle Zeit allein.
    Nyss biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und brüllte laut. Jemand würde für seinen Verlust bezahlen, für seine Einsamkeit. Er würde die Verbündeten des Jedi töten, er würde die Klone töten, er würde sie alle töten, er würde alles töten.
    Er warf einen flüchtigen Blick aus dem Cockpit nach draußen und sah nichts außer einem Sternenfeld. Von der Rettungskapsel, der Schrottkiste oder dem Versorgungsschiff fehlte jede Spur. Der Spähflieger drang tiefer in das System vor, weg von dem Stern.
    Er aktivierte den Autopiloten, um eine Kollision zu vermeiden, und stellte fest, dass seine Hände zitterten. Er zwang sich zur Ruhe und hob Syll behutsam vom Boden hoch. Wie betäubt von seinem Zorn, setzte er sie auf ihren angestammten Kopilotensitz und schnallte sie fest. »Es ist wunderschön, Syll«, sagte er mit einem Nicken in Richtung der Tiefe des Alls dort draußen. »Das Dunkel meine ich.«
    Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er einen solchen Schmerz verspürt.
    Soldats Zorn ließ in dem Moment nach, in dem die Kapsel mit dem Umbaraner aus dem Schiff schoss. Er stand eine Weile mit wogender Brust da, während seine Wut allmählich dahinschwand, und starrte die leeren Rettungskapselbuchten an. Aus der Wunde am Arm blutend, drehte Soldat sich um und wankte durch den Frachtraum. Er deaktivierte seine Klinge. »Anmut!«, rief er. »Anmut!«
    Er dachte nicht an Seherin, Jägerin oder Läufer. Er dachte bloß an Anmut. Aus irgendeinem Grund, den er nicht verstand, bedeutete ihr Überleben ihm alles. »Anmut! Anmut!«
    Seine Stimme hallte von den Wänden wider, echote durch den Frachtraum. Die Alchemie seines emotionalen Zustands transformierte seine Sorge um Anmut in Energie. Die Macht erfüllte ihn. Er warf den Kopf zurück und brüllte seine Frustration mit einem in die Länge gezogenen Heulen des Kummers und der Furcht hinaus. »Anmut!«
    Er gestikulierte mit seiner linken Hand und schleuderte einen Transportcontainer durch die halbe Frachtbucht. Der Behälter krachte gegen einen Stapel anderer Container. Metall verbog, und medizinische Ausrüstung ergoss sich auf den Boden. Er vollführte eine Geste mit der rechten Hand, und ein weiterer Container flog aus seinem Weg – der Zorn machte einen Pfad vor ihm frei. Er ballte die Faust, und ein dritter Container faltete sich zusammen. Seine Kraft zerdrückte ihn auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe, dann auf ein Viertel.
    Kummer erfüllte ihn, drängte sich in den mentalen Raum, den seine Wut freigemacht hatte. Er fiel auf die Knie, und seine Augen wurden feucht. Er wischte die Tränen nicht fort, als sie flossen. Er hatte Anmut im Stich gelassen; er hatte sie alle im Stich gelassen. Sein Leben war für niemanden von Bedeutung gewesen.
    Â»Soldat?«, fragte eine leise, schüchterne Stimme hinter ihm.
    Er wirbelte herum, bereits ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Anmut stand drei Meter von ihm entfernt. Ihr rotes Haar hing strähnig vor ihrem blassen Gesicht. Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie dünn sie war. Sie aß nicht genug.
    Er streckte die Arme aus, und sie lief zu ihm. Er umarmte sie, hob sie hoch und fühlte die grässlichen Bewegungen unter ihrer Haut. Sie brauchte bereits eine weitere Injektion. Weinend hielt er sie fest an sich gedrückt. »Komm mit mir«, sagte er schließlich. »Du brauchst Medizin.«
    Â»Geht es dir gut?«, fragte sie.
    Er konnte bloß lachen und nicken. Sie widersetzte sich nicht, als er ihre Hand nahm und sie zum Cockpit führte.
    Â»Ist meine … Mutter tot?«
    Soldat drückte ihre Hand. Jägerins Lichtschwertgriff hing an seinem Gürtel. »Ich glaube schon, ja. Es tut mir leid, Anmut.«
    Anmut sagte nichts. Soldat fühlte ihre Trauer, aber sie war abgestumpft, distanziert. Sie hatte in ihrem Leben

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