Star Wars Das letzte Kommando
tun«, widersprach Lando. »Ich persönlich halte das für einen fairen Tausch.«
»Vermutlich hast du recht«, stimmte Han widerwillig zu. Irgendwo in der Nähe ertönte ein kompliziertes Pfeifen, ein anderer Pfiff antwortete. Er sah in die entsprechende Richtung, konnte aber zwischen dem Gebüsch und den Ranken und den beiden verschiedenen Baumebenen nichts erkennen.
»Klingt nicht nach einem Raubtier«, sagte Lando.
»Vielleicht.« Han sah wieder über die Schulter zu Dreipeo hinüber, der tröstend auf Erzwo einsprach, während er die Säureverbrennungen des stämmigen Droiden untersuchte. »He â hört auf zu schwatzen. Macht euch mit den Scannern an die Arbeit.«
Erzwo fuhr gehorsam seine kleine Antenne aus und bewegte sie hin und her. Für eine Minute klickte er vor sich hin, dann trällerte er etwas. »Er sagt, daà es in zwanzig Metern Umkreis keine groÃen Tiere gibt«, sagte Dreipeo. »Jenseits dieser...«
»Er kann nicht durch das Unterholz sehen«, schnitt ihm Han das Wort ab. Ãhnliche Gespräche hatte er schon zu oft geführt. »Danke.«
Erzwo zog seinen Sensor ein und nahm wieder die Unterhaltung mit Dreipeo auf. »Was meinst du, wo sie alle hin sind?« fragte Lando.
»Die Raubtiere?« Han schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Vielleicht dorthin, wo auch die Eingeborenen sind.«
Lando sah sich um und stieà zischend die Luft zwischen den Zähnen aus. »Mir gefällt das nicht, Han. Sie müssen inzwischen wissen, daà wir hier sind. Worauf warten sie?«
»Vielleicht hat sich Mara geirrt«, schlug Han zweifelnd vor. »Vielleicht war das Imperium es leid, den Planeten mit ihnen teilen zu müssen, und hat sie ausgerottet.«
»Ein ermunternder Gedanke«, sagte Lando. »Aber das erklärt immer noch nicht, warum uns die Raubtiere seit zweieinhalb Tagen ignorieren.«
»Nein«, stimmte Han zu. Aber Lando hatte recht: Da drauÃen war etwas und beobachtete sie. Er spürte es bis in die Knochen. Etwas oder jemand. »Vielleicht haben die Ãberlebenden dieses ersten Kampfes die anderen gewarnt, uns in Ruhe zu lassen.«
Lando schnaubte. »Diese Viecher waren dümmer als Raumschnecken, und das weiÃt du.«
Han zuckte die Schultern. »War nur ein Gedanke.«
Vor ihnen erlosch der grünliche Lichtschein, als Luke sein Lichtschwert abschaltete. »Das dürfte reichen«, rief er ihnen gedämpft zu. »Habt ihr Erzwo befreit?«
»Ja, alles in Ordnung«, sagte Han und trat zu ihm. »Irgendwelche Schlangen?«
»Diesmal nicht.« Luke deutete mit dem Lichtschwert auf einen der Bäume, die das FluÃbett säumten. »Aber es sieht so aus, als wären wir mit knapper Not einem neuen Angriff dieser Klauenvögel entgangen.«
Han kniff die Augen zusammen. Dort, auf einem der unteren Ãste, befand sich ein weiteres der tellergroÃen Lehm-und-Gras-Nester. Dreipeo hatte am Vortag eins davon gestreift, und Chewbacca pflegte noch immer die Wunden an seinem linken Arm, die ihm die Raubvögel zugefügt hatten, bevor es ihnen gelungen war, sie mit den Blastern und dem Lichtschwert zu töten. »Rühr es ja nicht an«, warnte er.
»Keine Sorge â es ist leer«, beruhigte ihn Luke und tippte es mit der Spitze des Lichtschwerts an. »Sie müssen weitergezogen sein.«
»Ja«, sagte Han langsam und trat einen Schritt näher ans Nest. »Stimmt.«
»Ist was nicht in Ordnung?«
Han sah ihn an. »Nein«, sagte er mit bemühter Gelassenheit. »Kein Problem. Warum?«
Hinter Luke gab Chewbacca ein tiefes Grollen von sich. »Marschieren wir weiter«, fügte Han hinzu, ehe Luke etwas sagen konnte. »Wir sollten noch ein Stück Weges zurücklegen, bevor es dunkel wird. Luke, nimm dir Mara und die Droiden und geh voraus. Chewie und ich übernehmen die Rückendeckung.«
Luke gefiel es nicht â er konnte es im Gesicht des Jungen lesen. Aber er nickte nur. »In Ordnung. Komm, Dreipeo.«
Sie folgten dem FluÃbett, und wie gewöhnlich beschwerte sich Dreipeo die ganze Zeit. Lando warf Han einen Seitenblick zu, aber er folgte ihnen, ohne etwas zu sagen.
Chewbacca an seiner Seite knurrte eine Frage. »Wir werden schon herausfinden, was mit den Klauenvögeln passiert ist«, versicherte ihm Han und blickte noch einmal zu dem Nest zurück. Es sah nicht
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