Star Wars Das letzte Kommando
und sah zu dem alten Jedi auf, gegen den Schmerz ankämpfend, der in ihm wühlte.
Gegen den Schmerz und das überwältigende Gefühl der Niederlage. Auf dem Boden kniend, bis zu den Hüften in Steinen feststekkend, während weitere auf ihn niederprasselten, vor sich ein verrückter Jedi, der ihn töten wollte...
Nein. Ein jedi muà handeln, wenn er innerlich ruhig ist. In Frieden mit der Macht. »Master Câbaoth, hören Sie mir zu«, sagte er. »Es geht Ihnen nicht gut. Ich weià es. Aber ich kann Ihnen helfen.«
Ein Dutzend widersprüchlicher Gefühle huschten über Câbaoths Gesicht. »Tatsächlich?« sagte er amüsiert. »Und warum solltest du das für mich tun?«
»Weil Sie Hilfe brauchen«, sagte Luke. »Und weil wir Sie brauchen. Sie verfügen über groÃe Erfahrung und eine Macht, die Sie für die Neue Republik einsetzen könnten.«
Câbaoth schnaubte. »Der Jedi-Meister Joruus Câbaoth dient keinen niederen Wesen, Jedi Skywalker.«
»Warum nicht? Alle groÃen Jedi-Meister der Alten Republik haben es getan.«
»Und das war ihr Fehler«, sagte Câbaoth und stach mit einem Finger nach Luke. »Deshalb haben sich die niederen Wesen erhoben und sie getötet.«
»Aber sie haben nicht...«
»Genug!« donnerte Câbaoth. »Es spielt keine Rolle, was die niederen Wesen deiner Meinung nach von mir brauchen. Ich bin es, der dies entscheiden wird. Sie werden sich meiner Herrschaft unterwerfen
oder sie werden sterben.« Seine Augen blitzten. »Du hattest die Wahl, Jedi Skywalker. Und mehr noch â du hättest an meiner Seite herrschen können. Statt dessen hast du den Tod gewählt.«
Ein Tropfen Schweià oder Blut perlte über die Seite von Lukes Gesicht. »Was ist mit Mara?«
Câbaoth schüttelte den Kopf. »Mara Jade hat dich nicht länger zu interessieren«, sagte er. »Ich werde mich später mit ihr beschäftigen.«
»Nein«, fauchte Mara. »Sie werden sich jetzt mit mir beschäftigen.«
Luke sah zu ihr hinüber. Die Steine regneten noch immer auf ihren Kopf nieder; aber zu seiner Verblüffung war der kniehohe Felshaufen, in dem sie festgesteckt hatte, verschwunden. Und jetzt erkannte er, warum: Diese Schläge mit dem Lichtschwert von vorhin waren ganz und gar nicht so sinnlos gewesen, wie er geglaubt hatte. In Wirklichkeit hatte sie groÃe Spalten in den Boden geschnitten, durch die die Steine in den darunter liegenden Kontrollbereich gefallen waren.
Sie hob ihr Lichtschwert und griff an.
Câbaoth wirbelte zu ihr herum, das Gesicht wutverzerrt. »Nein!« kreischte er; und wieder zuckten die blauweiÃen Blitze von seinen Fingerspitzen. Mara parierte sie mit ihrem Lichtschwert und wurde langsamer, als rings um sie das Koronarfeuer brannte. Câbaoth schoà weitere Blitze auf sie ab, wich zum Thron und der massiven Wand dahinter zurück. Schwankend folgte Mara ihm.
Abrupt hörte der Steinregen über ihrem Kopf auf. Von dem Haufen, der Luke halb begraben hatte, flogen die ersten Steine auf Câbaoth zu. Sie bogen um ihn herum und trafen Mara mitten im Gesicht. Sie taumelte zurück, kniff die Augen zusammen und rià den rechten Unterarm hoch, um die Geschosse abzuwehren.
Luke bià die Zähne zusammen und versuchte, sich von der Last der Steine zu befreien. Er konnte Mara nicht allein kämpfen lassen.
Aber es war sinnlos; seine Muskeln waren von Câbaoths letztem Angriff noch zu geschwächt. Er versuchte es trotzdem, ignorierte den frischen Schmerz, den die Anstrengung durch seine Glieder schickte. Er sah Mara an...
Und bemerkte, wie sich ihr Gesichtsausdruck plötzlich veränderte. Er runzelte die Stirn; und dann hörte er sie auch: Leias Stimme sprach in seinem BewuÃtsein...
Halt die Augen geschlossen, Mara, und hör mir zu. Ich kann sehen; ich werde dich führen.
»Nein!« kreischte Câbaoth wieder. »Nein! Sie gehört mir!«
Luke blickte zum anderen Ende des Thronsaals hinüber und fragte sich, ob Câbaoth einen Vergeltungsschlag gegen Leia führen würde. Aber da war nichts. Selbst die Steine prasselten nicht mehr auf das Bruchstück des Laufgangs nieder, unter dem sie alle kauerten. Vielleicht hatte der lange Kampf inzwischen Câbaoths Kräfte erschöpft, und er konnte es nicht mehr riskieren, seine Aufmerksamkeit aufzuteilen.
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