Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Seite hatte – und wenn sie nicht die Macht auf ihrer Seite hatten, konnten es keine Sith sein. Er öffnete einen Rufkanal.
»Miy’til-Staffel, Feuer einstellen!«, sagte er. Vor ihnen im Nebel tauchten die blauen Punkte von einem Dutzend Sternenjägertriebwerken auf, die größer und heller wurden, als sie näher kamen. »Wir sind die Guten!«
Eine kurze Stille folgte, während derer die blauen Punkte zu blauen Ringen anwuchsen. Dann entgegnete die frostige Stimme einer hapanischen Offizierin: »Woher sollen wir das wissen?«
Taryn aktivierte ihr Mikrofon und sagte etwas in altem Lorellianisch.
Es folgte eine weitere Pause, und dann antwortete die Frau in einsichtigem Ton. »Wir entschuldigen uns für das Missverständnis, Millennium Falke , aber Sie sind in die Feuer-frei-Zone abgedriftet.« Die Staffel drehte bei. »Steigen Sie weiter auf Ihrem vormaligen Vektor auf. Dann sind Sie in einer Minute aus dem Einfluss des Sensorstörsignals heraus und können sich dem Rest des Konvois anschließen.«
»Dann haben sie es also geschafft?«, fragte Leia. »Alle von ihnen?«
»Sie sind Nummer zehn«, entgegnete die Offizierin. »Bis jetzt.«
Hans Herz sackte tiefer. »Wir sind als Letzte gestartet«, sagte er. »Wenn Sie die anderen beiden nicht gesehen haben, bedeutet das, dass sie in Schwierigkeiten stecken.«
Die Offizierin verstummte für einen Moment, ehe sie sagte: »Wir sind dem Feind zahlenmäßig vier zu eins überlegen, und wir fliegen die neuesten Miy’tils. Falls noch irgendjemand da unten ist, werden wir sie finden.«
Es war Taryn, die die offenkundige Frage stellte. »Was, wenn Sie sie zu spät finden?«
»Dann werden die Sith dafür bezahlen «, antwortete die Frau. »Das schwöre ich.«
6. Kapitel
Wynn Dorvan ließ seinen Blick über den Gemeinschaftsplatz schweifen und entdeckte dabei nur wenige Anzeichen dafür, dass auf Coruscant Krieg herrschte. Noch immer spazierten Passanten durch den Wandelgarten, um den süßen Duft von Lycandis- und Blarbaumblüten zu inhalieren. Noch immer verweilten Touristen an ihren Tischen auf dem Wenbas-Hof, um ein gemütliches Mittagessen im Schatten des Jedi-Tempels zu genießen. Noch immer schwebten Kinder über dem Mungo-Park in der Luft, lachend und kreischend, während sie über dem riesigen Negrav-Trampolin Saltos schlugen. Wohin er auch schaute, hatten die Leute ihren Spaß, in seliger Unwissenheit über Hunderte kleiner Schlachten, die im Verborgenen in jedem Winkel des Planeten tobten.
Und Wynn beabsichtigte, es dabei zu belassen – vorausgesetzt natürlich, er konnte seine Geliebte Königin der Sterne dazu überreden, dass es ihr keineswegs die Gunst ihrer Untertanen einbringen würde, wenn sie zuließ, dass auf der Hauptstadtwelt ein offener Krieg ausbrach.
Ohne sich vom Fenster abzuwenden, sagte die Geliebte Königin: »Diese ganzen Jedi auf meinem Planeten gefallen mir nicht.«
Für alle anderen war sie Roki Kem, eine elegante, in ein formelles weißes Gewand gekleidete Jessar-Frau. Wynn jedoch sah sie in ihrer wahren Gestalt vor sich. Für ihn war sie Abeloth, ein tentakelarmiges Ungetüm mit Augen wie winzige Sterne und einem Maul, das so breit war, dass es einen Menschenkopf zu verschlingen vermochte.
Die Geliebte Königin kehrte dem Fenster den Rücken, um eine groß gewachsene Keshiri mit dunkellila Haut anzusehen, die fast so blau war wie die von Roki Kem. »Wie viele dieser Geschöpfe haben uns infiziert, Lady Korelei?«
In Koreleis langen, ovalen Augen zeigte sich ein Anflug von Furcht. »Das ist schwierig zu sagen, Geliebte Königin«, antwortete sie. »Die Jedi greifen uns überall an, und dennoch ist es uns bislang nicht gelungen, sie irgendwo aufzuspüren.«
»Weil Ihr auf ihrer Welt seid, Lady Korelei.« Wynn zwang sich, beim Sprechen dem Blick der Frau zu begegnen, die ihn gefoltert hatte, doch es gelang ihm nicht ganz, ein Schaudern zu unterdrücken, als er sich umdrehte, um das Wort an die Geliebte Königin selbst zu richten. »Es können höchstens ein paar hundert Krieger sein. Der gesamte Jedi-Orden umfasst kaum mehr als tausend Mann, und das einschließlich der Schüler, die sie unter der Nase des Vergessenen Stammes von Ossus fortgebracht haben.«
Die Tentakelarme der Geliebten Königin erbebten ob ihres Unmuts. »Und dennoch haben sie wie viele Sith erschlagen, Lady Korelei?«
»Nicht ganz eintausend, Geliebte Königin.« Während Korelei sprach, blieb ihr Blick auf Wynn gerichtet. »Die genaue Zahl ist noch
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