Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Und dennoch war der ramponierte Raumfrachter das Schönste, das Königinmutter Tenel Ka seit langer Zeit gesehen hatte. Der Falke war der zischende, klopfende, karbonversengte Beweis dafür, dass Han und Leia Solo eine weitere Beinahekatastrophe überlebt hatten, dass sie dem Tod einmal mehr ein Schnippchen geschlagen und einem Hinterhalt entkommen waren, der eigentlich dafür hätte sorgen müssen, dass ihre Atome von den ossanischen Winden verweht wurden.
Notfallschlitten und Löschwagen schwebten aus den dunklen Ecken des Hangars hervor, und Passagiere strömten die Rampe unter dem Rumpf des Falken hinab. Mehrere humpelten oder hielten sich die Arme, aber niemand schien ernsthaft verletzt zu sein oder es übermäßig eilig zu haben. Schließlich verließen die Solos selbst das Schiff. Han drehte sich um und sprach mit dem Wartungsteam, während Leia sich nach unten beugte, um einige Worte an die Jedi-Jünglinge zu richten, und endlich konnte Tenel Ka wieder befreiter atmen.
»Ich verstehe nicht, warum du solche Angst hattest«, sagte Allana. Sie war nicht von Tenel Kas Seite gewichen, seit die Aegel-Staffel gemeldet hatte, dass der Falke beschädigt worden war. »Du hast doch selbst gesagt, dass es ein Fehler ist, Han und Leia Solo zu unterschätzen.«
»Was nur die Wahrheit ist.« Tenel Ka bedachte ihre Tochter mit einem aufmunternden Lächeln. »Aber natürlich habe ich mir dennoch Sorgen gemacht. Du weißt, wie sehr ich die Solos mag.«
Bevor Allana antwortete, ließ sie ihren Blick vom Salon hinüber zum Kommandozentrum schweifen, wo Trista Zel Kam und Tionne Solusar dabei half, einen Bericht über den Ausgang der Evakuierungsmission zusammenzustellen. Tenel Ka war sich ziemlich sicher, dass beide Meister schon vor langer Zeit hinter die wahre Identität ihrer Tochter gekommen waren, doch keiner von ihnen hatte dies gegenüber Allana zu erkennen gegeben, und so spielte Allana auch in ihrer Gegenwart weiterhin die Adoptivtochter der Solos.
Als sie sah, dass beide Meister damit beschäftigt waren, über ihre Headsets Statusmeldungen entgegenzunehmen, ergriff sie Tenel Kas Hand. »Oma und Opa machen sich auch um dich Sorgen«, flüsterte sie. »Genau wie ich.«
Ein plötzlicher Stich der Einsamkeit durchbohrte Tenel Kas Herz, und sie ertappte sich dabei, dass sie sich wünschte, nicht als Tochter eines hapanischen Prinzen geboren worden zu sein, sodass es ihr freigestanden hätte, ihre eigene Tochter in ihrem eigenen bescheidenen Apartment großzuziehen. Doch jeder Versuch ihrerseits, ihrer Verantwortung zu entsagen, würde lediglich dazu führen, dass sie beide umkamen. Denn jede, die Tenel Kas Platz einnahm, würde sich auf dem Thron nicht sicher fühlen, bis ihre Handlanger jede potenzielle Rivalin eliminiert hätten – besonders das Kind einer einstigen Königinmutter. Damit blieb Tenel Ka nichts anders übrig, als genau das zu tun, was sie gerade tat, und das bedeutete, weiterhin so zu tun, als sei ihre Tochter das Kind von jemand anderem, bis Allana alt genug wäre, um sich selbst vor den Dolchen zu schützen – politischen und tatsächlichen –, die ein so wesentlicher Bestandteil des Lebens am hapanischen Königshof waren.
Tenel Ka drückte die Hand ihrer Tochter. »Vielen Dank«, flüsterte sie. »Aber du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich habe eine ganze Armee heimlicher Freunde, die über mich wachen.«
Allana zog eine Augenbraue hoch. »So wie Trista und Taryn?«
Tenel Ka nickte. »Genau.«
Aus dem hinteren Bereich des Salons drang ein leises Wuusch zu ihnen, und Tenel Ka drehte sich, um Han Solo aus der Aufzugröhre treten zu sehen. Er blieb gerade lange genug stehen, um den Blick durch den Raum schweifen zu lassen und Allana ausfindig zu machen, ehe er die Arme ausbreitete und durch den Salon auf sie zukam.
»Siehst du?« In Hans Stimme lag eine gezwungene Fröhlichkeit, die die Sorge verriet, die Tenel Ka in seiner Präsenz spürte. »Ich sagte dir doch, dass uns nichts passieren wird!«
Allana warf sich in Hans Umarmung und drückte ihn fest. »Ich wusste, dass euch nichts passieren wird. Ich hatte bloß Angst, dass der Falke völlig demoliert werden würde, wenn ich nicht da bin, um die Dinge im Auge zu behalten.« Sie gab ihn frei, stemmte die Hände in die Hüften und blickte zum Sichtfenster. »Und wie es scheint, hatte ich damit recht!«
»Ganz gewiss«, sagte Leia, die sich zu ihnen gesellte. Sie beugte sich nach unten und küsste Allana auf die Wange. »So
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