Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
erwachte mit der Erkenntnis, dass sie den Hyperraum verlassen hatten.
»Jax«, drang Dens Stimme aus der Gegensprechanlage des Schiffs, »wir sind jetzt im bothanischen Raum.«
Er öffnete die Augen, um sich in seiner Kabine wiederzufinden, und einen Moment lang war er desorientiert. Fäden von Machtenergie umschlangen ihn, die nicht von ihm selbst ausgingen. Sie waren durchscheinend und doch farbintensiv. Aber im selben Augenblick, in dem er sie sah, verschwanden sie, und es schien, als würden sie sich in den Miisai-Baum zurückziehen.
Er starrte das Bäumchen einen Moment lang verwirrt an, ehe er schließlich auf Dens wiederholte Nachricht reagierte. »Ich komme.«
Das tat er allerdings nicht. Jedenfalls nicht sofort. Er nahm sich einige Sekunden lang Zeit, um sich ganz bewusst der Macht zu öffnen, um sein hämmerndes Herz zu beruhigen und seine Gedanken zu sammeln.
Bevor er die Kabine verließ, warf er abermals einen Blick auf den Baum. Der Miisai tat nichts Außergewöhnliches, sondern glomm lediglich schwach von der Energie, die nur er allein sehen konnte – von einer Energie, mit der die Macht das Bäumchen unablässig versorgte.
Aus irgendeinem Grund hatte Den erwartet, dass die Kantaros-Station so aussehen würde wie andere imperiale Depots, die er bislang gesehen hatte: niedrige Orbitalplattformen, die in den Wolken ansonsten unbewohnbarer Planeten schwebten, oder Komplexe auf dem Boden, die sich über die Landschaft ausbreiteten, darunter begraben waren oder sich darüber erhoben. Kantaros hingegen war vollkommen anders. Die Station war nicht an einen Planeten gebunden. Sie umkreiste keine Welt, und sie schwebte auch nicht im freien Raum. Prinz Xizors letzten Informationen zufolge war sie irgendwo im Fervse’dra-Asteroidengürtel, der Both dort umkreiste, wo sich einst der ursprüngliche dritte Planet des Systems befand. Jetzt bildete der Asteroidengürtel eine Respekt einflößende Barriere zwischen der vertrockneten, öden Welt Taboth und dem bevölkerungsreichen Bothawui.
Das alles bedeutete für Den Dhur nur eines: dass es verkrifft schwierig werden würde, die Station zu finden, dass es gefährlich werden würde, sich ihr zu nähern, und dass es praktisch unmöglich war, schnell wieder von dort zu fliehen.
Sie flogen das Asteroidenfeld von den Außenbereichen des Systems her an und verbargen sich in den Gravitationsschatten der äußeren Welten, ehe sie sich in den Geschäftsverkehr einfädelten, als sie hinter dem lila Gasriesen Golm hervorkamen.
Leider war es dem Vigo nicht möglich gewesen, sie mit der Transponderfrequenz der Station zu versorgen. Er hatte sie einfach nicht gehabt – ein Umstand, der Xizor sauer aufstieß, davon war Den überzeugt. Zwar versorgten Schmuggler der Schwarzen Sonne die Station mit schwer zu beschaffender Ware, doch sie wurden je nach Bedarf dorthin geleitet. Sie traten mit aktiven Signalgebern in das System ein und warteten dann darauf, dass Kantaros sich mit ihnen in Verbindung setzte und sie via Autopilot zu sich lotste. Das Schwarze-Sonne-Schiff Korsar war auf sich allein gestellt.
Sich dem Asteroidenfeld von ober- oder unterhalb der Sonnenebene zu nähern war genauso verräterisch. Eine der Methoden, mit denen Schmuggler normalerweise implizit ihre »ehrbaren« Absichten signalisierten, bestand darin, der Station die Steuerkontrolle über ihre Schiffe zu übertragen, was bedeutete, dass sämtliche Augen auf Kantaros von dem Moment an auf sie gerichtet sein würden, in dem sie ihr Rufsignal übermittelten.
Sie landeten auf Bothawui, nahmen Treibstoff auf und ließen I -Fünf auf die Datenbanken der bothanischen Raumbehörde los. Doch er konnte keinen Transpondercode für die Kantaros-Station finden. Ebenso wenig entdeckte er irgendeinen Hinweis darauf, wo im Fervse’dra-Feld sie sich befinden mochte.
»Sehr clever von Vader«, sagte Den, als sie sich von Bothawui entfernten und auf den Asteroidenring zusteuerten, »sein Gefängnis in einem Haufen trudelnder Felsbrocken zu verstecken. Wie sollen wir es da finden?«
»Die Station hat trotz allem eine Energiesignatur«, sagte I -Fünf, »die wir mit den Schiffssensoren orten können.«
»Oh, gewiss«, sagte Den. »Sobald wir nah genug dran sind, um den Energieausstoß zu registrieren. Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie groß dieser Asteroidengürtel ist?«
I -Fünfs R2-Kuppel schwang zu ihm herum. »An der breitesten Stelle misst er dreihundert Komma null sechs Millionen Kilometer und
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