Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
besitzt einen Durchmesser von …«
»Das war eine rhetorische Frage.«
Jax, der am Ruder saß, stieß ein vernehmliches Seufzen aus. »Trotzdem hat Den recht. Es würde ewig dauern, den ganzen Gürtel zu scannen, selbst wenn wir uns auf den inneren Orbit konzentrieren.«
»Es würde schätzungsweise fünf Tage, siebenundzwanzig Stunden und …«
»Das war ebenfalls rein rhetorisch. Hinzu kommt der Umstand, dass wir, wenn wir ihnen nicht die Fernsteuerungskontrolle einräumen, ebenso gut mit ballernden Blastern bei der Station auftauchen könnten.« Dann fügte Jax hinzu: »Und das war jetzt nicht rhetorisch gemeint.«
»Ich habe keine Strichliste geführt«, entgegnete die R2-Einheit.
Den lächelte. Er genoss die Tatsache, dass Jax etwas Humorvolles gesagt hatte. »Also, was machen wir dann?«, fragte er. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Reichweite unserer Scanner zu erhöhen?«
»Dieses Schiff verfügt bereits über eins der fortschrittlichsten Scan-Systeme, die ich kenne«, sagte I -Fünf. »Aber selbst damit haben wir aufgrund der Breite und Tiefe des Asteroidengürtels lediglich eine Chance von fünfzig Prozent, die Station zu lokalisieren. Was«, setzte er nach, »in gewisser Weise eine Fehlbezeichnung ist, da das Ausmaß des Gürtels beinahe ausreicht, um ihn als eigene Sphäre zu qualifizieren, weniger als …«
Den schüttelte den Kopf. »Ich hätte dir diesen Vokabulator niemals einbauen dürfen.«
Jax schloss die Augen. Mit einem Mal wirkte er erschöpft. »Also, bis zu vier Tage, wenn sie aus dem Innern des Feldes heraus scannen, und falls es uns dabei nicht gelingt, die Station ausfindig zu machen …«
»Dann werden wir das Ganze vom äußeren Rand aus wiederholen müssen, was grob geschätzt noch mal doppelt so lange dauern würde.«
»Zeit«, murmelte Jax. »Letztlich ist alles immer eine Frage der Zeit. Bloß dass wir keine Zeit haben .« Er schlug die Augen auf, und nach einem Moment des Zögerns schaltete er auf Autopilot um. »Den, du übernimmst das Steuer. I -Fünf, wenn du denkst, dass es irgendetwas bringt, kannst du das Asteroidenfeld mit den Scannern anvisieren und sehen, ob wir Glück haben.«
»Und was machst du derweil?«, fragte I -Fünf, als Jax vom Pilotensitz glitt.
»Ich werde die Station finden – auf die eine oder andere Weise.«
Den hatte das Gefühl, als habe ihm jemand ein eiskaltes Getränk über den Kopf geschüttet. »Du meinst, du hältst nach Machtsignaturen Ausschau. Du hast vor, nach Vader zu suchen. Muss ich dich etwa daran erinnern, wie gefährlich das ist?«
»Offensichtlich«, murmelte der Droide.
»Nein, musst du nicht. Aber vielleicht muss ich ja gar nicht nach Vader suchen. Falls unsere Informationen korrekt sind, ist sein kleiner Kerker vollgestopft mit Inquisitoren. Das bedeutet, dort konzentriert sich eine Menge Machtenergie an einem Ort. Und einer dieser Inquisitoren ist Probus Tesla. Glaubt mir – diese Signatur werde ich niemals vergessen.«
»Es besteht durchaus die Möglichkeit«, sagte I -Fünf, »dass Tesla sich genauso lebhaft an deine Signatur erinnert wie du dich an seine. Und wenn er weiß, dass du noch am Leben bist, weiß Vader es ebenfalls.«
Jax blieb an der Cockpittür stehen, den Blick auf das Transparistahlfenster über der Kontrollkonsole gerichtet. Den hielt den Atem an, in der Hoffnung, dass der Jedi es sich doch noch anders überlegen würde. Aber das tat er nicht. Stattdessen schüttelte er den Kopf, sein Mund ein zusammengekniffener Strich. »Dieses Risiko muss ich eingehen«, sagte er und verschwand.
Sobald er sich in seiner Kabine befand, nahm Jax im Schneidersitz auf seiner Meditationsmatte Platz und dachte über die Situation nach. I -Fünfs Einwand war tatsächlich nicht unberechtigt. »Dank« einer ganzen Reihe von Konfrontationen war Jax die Machtsignatur von Probus Tesla nur allzu sehr vertraut, und sie kam ihm wie etwas Fremdartiges vor. Für ihn stellte sich die Macht in Form von Fäden dar, von Bändern, von Strängen zuckender Energie, die sich zu einem Gefüge aus Kraft und Bedeutung verwoben. Teslas Energie hingegen verwob sich mit nichts. Sie siedete, wogte, wallte. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob der andere Adept die Macht wohl als etwas von Natur aus Flüssiges wahrnahm, so wie es Kajin Savaros getan hatte.
Er hatte einmal gehört, dass zu verstehen, wie jemand anders die Macht erlebte, einem verriet, wie dieser Jemand zu besiegen war. Er brauchte Tesla aber nicht zu besiegen, er
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