Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
nie gesehen hatte, dass Haus ein solches Maß an Befangenheit an den Tag legte – geheuchelte Ahnungslosigkeit, ja, Reizbarkeit, sogar mürrisches Gehabe, aber kein Zögern. »Ich habe das von Laranth gehört. Tut mir wirklich leid … Natürlich auch das mit Yimmon, aber …« Er schüttelte sein struppiges Haupt. »Es tut mir einfach leid. Ich weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren, der einem nahesteht.«
Ernst und durchdringend musterte Jax einen Moment lang den Präfekten, der seinem Blick standhielt, dann nickte er. »Vielen Dank.«
»Ihren vorlauten Droiden haben Sie ebenfalls verloren, nicht wahr?«
»Nein, seinen vorlauten Droiden hat er nicht verloren«, sagte I -Fünf forsch.
Der Zabrak blickte auf den kleinen Boxendroiden hinab, ehe er ein bellendes Lachen ausstieß. »Schön zu hören.«
Mit einer Bugwelle kalter, öliger Luft und dem leisen Flüstern von Bremsen rauschte ein Schwebezug aus der Dunkelheit des Tunnels und hielt am Bahnsteig. Eine der Türen des ersten Waggons öffnete sich zischend.
Pol Haus wies mit schief gelegtem Kopf darauf. »Alle Mann an Bord.«
Den gaffte den Zug an. »Wir fahren mit einer alten Magnetschwebebahn ins Hauptquartier?«
»Das trifft es nicht ganz«, entgegnete Haus und führte sie in den Zug. Das Innere des Fahrzeugs war seiner ursprünglichen Passagiersitze entledigt worden und wirkte jetzt eher wie der Vorraum irgendeiner Unternehmenszentrale.
Bevor sie sich danach erkundigen konnten, wen sie hier treffen würden, öffnete sich die Tür zum nächsten Waggon, und Tuden Sal erschien. Das Lächeln des Sakiyaners färbte nicht einmal annähernd auf den Ausdruck seiner Augen ab. »Hallo, Jax. Den. I -Fünf?«
Der Droide neigte mit einem Klicken sein Haupt.
»Ich wünschte, wir würden uns unter weniger …« Sal schien das richtige Wort zu fehlen. »… unter weniger furchtbaren Umständen wiedersehen«, brachte er den Satz dann zu Ende, ehe er auf den Waggon hinter sich wies. »Willkommen im Hauptquartier der Peitsche. Kommt rein.«
Noch während Sal sie in den zweiten Wagen führte, schloss der Zug seine Türen und verließ die Station. Das überraschte Den, doch noch wesentlich überraschter war er darüber, dass Pol Haus sie in das innerste Heiligtum begleitete.
Sie saßen im zweiten Waggon um einen niedrigen Tisch herum – Tuden Sal, Jax, Den, Pol Haus und vier Kommandanten der Peitsche: eine Togruta-Dichterin namens Sheel Mafeen, der Amani Fars Sil-at, Inhaber von Sils Cantina, eine devaronianische Sängerin mit Namen Dyat Agni und ein menschlicher Schwarzmarkthändler namens Acer Ash. I -Fünf stand zwischen Jax und Den, Pol Haus hatte sich auf den Sitz rechts von Jax sinken lassen – auf den Platz, den normalerweise Laranth innehatte. Jax fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er aufhörte, sich selbst daran zu erinnern, wo Laranth sein würde oder was sie täte, wenn sie jetzt hier wäre.
»Hast du eine Ahnung«, fragte Tuden Sal ihn, »woher Vader gewusst haben könnte, wo ihr euch befindet?«
Jax schüttelte den Kopf. »Nein, vielleicht haben sie … Vielleicht war es das Schiff. Vielleicht wurde es auf irgendeine Weise kompromittiert. Vielleicht gibt es auch einen Maulwurf …«
»Als wir diese Pläne schmiedeten, waren bloß sechs von uns mit im Raum. Bevor wir aufgebrochen sind, haben wir das Versteck auf Wanzen und andere Überwachungsgeräte überprüft. Es gab keine.«
»Keiner von uns«, sagte Fars Sil-at, der sein gewaltiges Haupt neigte, um auf die anderen Mitglieder der Führungsriege zu deuten, »wusste, wie Yimmon von Coruscant fortgebracht werden sollte – oder wann. Und offensichtlich hatte das ISB nicht die geringste Ahnung, wo sich unser ehemaliges Hauptquartier befand. Andernfalls wären sie einfach reingeplatzt und hätten kurzen Prozess mit uns gemacht. In solchen Dingen neigen sie nicht unbedingt zu subtilem Vorgehen.«
»Was ist mit euren Kontaktleuten auf Toprawa?«, fragte Sal. »Mit den Rangern. Könnte einer von denen oder einer ihrer Kameraden zum Verräter geworden sein?«
Das war zwar eine schreckliche, aber durchaus reale Möglichkeit, und Jax erschauderte. »Angeblich«, sagte er langsam, »wussten in der toprawanischen Gruppe bloß eine Handvoll Leute über die Sache Bescheid: Degan Cor, Aren Folee und eine Mech-Technikerin namens Sacha Swiftbird.«
»Folee könnte die Spionin sein«, sinnierte der Sakiyaner. »Letztes Jahr ist eine ihrer Missionen schiefgegangen. Ihre beiden Komplizen
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