Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
ihm genannten Gründen –, dass es gefährlich ist, die gesamten Ressourcen der Organisation darauf zu verwenden.«
»Aber?«
Ein Seitenblick. »Wer sagt, dass es ein Aber gibt?«
»Ein bisschen was müssen Sie mir schon zutrauen, Haus. Ich habe meine Machtsinne noch alle beisammen. Ihre Doppeldeutigkeit ist mir nicht entgangen, und ich bin mir ebenso darüber im Klaren, dass Sals Widerwillen sehr tief sitzt.«
Der Präfekt lachte, auch wenn Jax keinerlei Humor in ihm gewahrte. » Aber ich denke, er könnte es sich erlauben, einige Ressourcen dafür einzusetzen, Yimmon zu finden. Und um ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, glaube ich, dass er nicht wollen würde, dass Sie dazugehören. Wäre ich in seiner Position, würde ich Sie jedenfalls nicht bei einer solchen Mission verlieren wollen.«
»Aber?«, drängte Jax abermals.
» Aber ich würde ebenfalls verstehen, dass Sie gar nicht anders können, als alles zu versuchen, um Yimmon zurückzuholen. Andernfalls könnten Sie genauso gut auf einem anderen Planeten sein. Sal braucht Sie – die Peitsche braucht Sie. Doch beide brauchen Sie mit klarem Kopf, mit Ihrem Herzen in einem Stück und mit Ihrer Seele intakt, ohne dass sie wie ein Superstring zwischen hier und dem Wilden Raum auseinandergezogen ist. Beide brauchen Sie, damit Sie das tun, was Sie am besten können – den Widerstand fördern.«
Jax blieb stehen und musterte den Polizeipräfekten mit ironischer Anerkennung, während er in seine täuschend trägen, bernsteinfarbenen Augen blickte. »Ihnen entgeht nicht viel, was?«
»Ein bisschen was müssen Sie mir schon zutrauen, Pavan. Mir entgeht gar nichts .«
Im Herzen des Marktplatzes trennten sich Jax’ und Haus’ Wege. Während Jax durch die Reihen der Stände marschierte, verspürte er eine sonderbare Mischung aus Ruhelosigkeit, Ungeduld und Erschöpfung. Es zehrte an ihm, auf Informationen warten zu müssen. Er brauchte etwas, das ihm die Möglichkeit gab zu handeln – eine gewisse Richtungsvorgabe. War Yimmon hier oder irgendwo anders? Und wenn er sich nicht auf Coruscant befand – warum war Vader dann hier? Tief in Gedanken versunken verlor Jax ganz aus den Augen, wo er war, bis er schließlich aufschaute und die Gegend erkannte, in die es ihn verschlagen hatte. Der Cephaloner, der ihn hierherbestellt hatte, bevor sie von Coruscant zu ihrer gescheiterten Mission aufgebrochen waren, wohnte nur wenige Meter von der Ecke entfernt, an der er gerade stand. Jax blieb stehen und blickte über den Platz zum Eingang des Gebäudes hinüber, in dem der Cephaloner lebte. Warum hier? Was, glaubte er, würde Aoloiloa zu ihm sagen, wenn er an seiner Tür auftauchte? Was wollte er, dass der Cephaloner zu ihm sagte?
Ich werde dir sagen, was du falsch gemacht hast, du lächerlicher Mensch. Warum hast du nicht auf mich gehört? Bist du taub? Blind? Gefühllos? Oder alles auf einmal?
Er wollte sich umdrehen und auf demselben Weg zum Markt zurückgehen, auf dem er hergekommen war, doch das tat er nicht. Stattdessen ließ er sich von seinen Beinen zum Wohnturm des Cephaloners tragen. Er signalisierte seinen Wunsch, nach oben zu kommen – in der Hoffnung, dass ihm eine Unterredung gewährt wurde.
Vielleicht sagt er mir bloß, dass ich verschwinden soll.
Doch der Cephaloner sagte ihm nicht, er solle verschwinden. So trat Jax ein, nachdem man ihm den Zutritt gewährt hatte, und betrat die Vorkammer, wo er feststellte, dass sich Aoloiloa seit seinem letzten Besuch ein paar neue Skulpturen zugelegt hatte. Tatsächlich schien er gerade dabei zu sein, seine neuen Errungenschaften zu bewundern, als Jax ans Fenster trat und ihn begrüßte. Seine ubesische Gesichtsmaske und den Stimmverstärker hatte er bereits draußen abgelegt.
Aoloiloa drehte sich langsam um und tanzte auf den Fluten träge zum Fenster hinüber.
Du bist zurückgekehrt / wirst zurückkehren.
Die Worte rollten über den Kommunikationsschirm im Vorraum.
»Ich bin zurückgekehrt, und ich bedaure, dir sagen zu müssen, dass ich – die Wahrheit deiner Worte erfahren habe: Zu wählen bedeutet zu verlieren. Zu zögern bedeutet, alles zu verlieren. Ich habe es versäumt, eine Entscheidung zu treffen, und alles verloren.«
Was willst du / wolltest du / wirst du wollen?
»Ich …« Er brach ab. Ja, was wollte er? Was erwartete er, dass der Cephaloner ihm sagen konnte oder würde? Was er vielleicht anders oder besser hätte machen können? Das wusste er auch so bereits, oder nicht? »Ich
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