Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
von I -Fünf zu Jax, und Erleichterung breitete sich in ihm aus wie eine warme, heimelige Woge. »Aber eine Falle dieser Art würde einen Jedi nicht aufhalten.«
»Nein. Dafür sind, wie ich annehme, die Inquisitoren zuständig.«
»Die Inquisitoren sollen das Verhör übernehmen«, sagte Jax ruhig. Er war zu I -Fünfs Werkbank hinübergegangen und blickte mit undurchschaubarer Miene auf den Kopf hinab, an dem der Droide gearbeitet hatte.
»Ich könnte mir vorstellen, dass sie trotzdem ziemlich gute Jedi-Fallen sind«, meinte I -Fünf. »Wenn Vader damit rechnet, dass du kommst …«
»Vader hält mich für tot.« Jax strich mit den Fingern über das stumpfe Metall des »Gesichts« der I -Fünf-Einheit.
»Bist du dir da so sicher?«
»Er hat keinen Grund zu der Annahme, dass ich noch lebe. Und ich tue derzeit alles, was in meiner Macht steht, um ihm keinen zu liefern.«
Den verkniff sich eine Bemerkung über Jax’ Ausflug ins ISB -Hauptquartier und stellte stattdessen die Frage, die ihm Magengrummeln bereitete. »Also, was weißt du, mit dem sich diese ›Wohin‹-Frage beantworten ließe, Jax? Wer hat die Information, die wir brauchen?«
»Ein Mann, mit dem ich mich heute im Oyu’baat getroffen habe. Ein einheimischer Informationshändler.«
»Ein einheimischer Informationshändler«, wiederholte Den und suchte Jax’ Blick. »Und woher bezieht der seine Informationen?«
»Das habe ich ihn nicht gefragt.« Jax wandte sich ruckartig von der Werkbank ab und marschierte in den Korridor hinaus. »Ich muss diese Kontaktlinse aus meinem Auge holen.«
Den verfolgte in völligem Unglauben, wie er hinausging. »Du verfluchter … Verdammt noch mal … Das ist so nicht richtig.«
I -Fünfs Kopf neigte sich, und sein Okular drehte sich, um sich ganz auf den Sullustaner zu fokussieren. » Was ist so nicht richtig?«
Den erzählte es ihm.
17. Kapitel
Jax hasste es zu warten. Er wollte handeln, die Initiative ergreifen, irgendetwas tun . Auf Tyno Fabris’ Launen angewiesen zu sein gefiel ihm ganz und gar nicht. Was, wenn der Arkanianer beschloss, ihm die Information, die er haben wollte, nicht zu verkaufen? Was dann? Womit konnte er aufwarten, um die Waage möglicherweise zu seinen Gunsten ausschlagen zu lassen? Das Holocron hatte er zwar bereits ins Gespräch gebracht, doch er konnte unmöglich zulassen, dass es tatsächlich jemand anders in die Hände fiel – am allerwenigsten in die von jemandem wie Tyno Fabris.
Jax erhob sich von seiner Matte und ging zu dem Bäumchen, um das kleine Geheimfach im Topf zu öffnen und das Sith-Artefakt hervorzuholen. Das Holocron ließ seine Handfläche kribbeln und erstrahlte schwach im Rot von oxidiertem Eisen. Für jemanden, der kein Gespür für die Macht besaß, sah das Holocron wie ein hübsches, rätselhaftes Kästchen aus – ein geometrischer Körper mit glatten, abgerundeten Ecken und kunstvoll verzierten Seiten. Etwas, in dem man Schmuck aufbewahrte. Nur wenige wussten, was es tatsächlich enthielt.
Jax starrte das Objekt an, das in seiner Hand vibrierte, und fragte sich – nicht zum ersten Mal –, ob das Holocron möglicherweise Informationen barg, die für ihn in seiner gegenwärtigen Situation von Nutzen wären. Es enthielt – angeblich in Speicherschichten unter den jüngeren Ergänzungen zu den strategischen Schachzügen des Imperiums verborgen – die Schriften und Labornotizen des Sith-Gelehrten Darth Ramage. Einige dieser Informationen waren jetzt nicht von Belang – beispielsweise, wie man Pyronium einsetzen konnte, um die Wirkung einer Dosis Bota zu steigern –, doch Jax waren Gerüchte über die Art der Experimente zu Ohren gekommen, die Darth Ramage durchgeführt hatte, und einige deuteten auf entsetzliche Dinge hin. Angeblich ging es bei Ramages Experimenten um die Manipulation der Zeit.
Mit einem Finger fuhr Jax über eine abgeschrägte Seite des Objekts. Unmöglich. Cephaloner konnten durch die Zeit sehen, in die Zeit hinein, an ihr vorbei, um sie herum. Alle anderen waren dazu bestimmt, dem Fluss der Zeit zu folgen und letztlich darin zu ertrinken. Niemand konnte gegen diesen Strom anschwimmen oder aus den Fluten waten, um zusammen mit den Cephalonern – und den wenigen anderen Spezies, die ihre Fähigkeiten teilten – am fernen Ufer zu stehen.
Jax hatte Aoloiloa einmal gefragt, wie er die Macht wahrnahm. Darauf hatte er eine gewohnt metaphorische, vage Antwort erhalten: »Die Macht ist wie das Meer. Die Macht ist ein
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