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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Anführer das Gefühl, dass es nötig war, auch andere Gestalten aus ihrer Geschichte zu rehabilitieren. Selbst jene, die – durch ihre Taten oder ihre Untätigkeit – ihren Teil zu dem Chaos beigetragen hatten, das nach ihnen kam. Während ihrer lange zurückliegenden Amtszeit war Candra Kitai nur dadurch in Erinnerung geblieben, dass sie den lokalen Zoo geschlossen hatte. Und dennoch war sie hier, in Form der Specksteinnachbildung einer Frau, die an der Außenhülle der Gondel angebracht war. Die Verzierungen hatten nicht zu Edells Entwurf der Vehikel gehört. Falls das Schiff gezwungen wäre, Gewicht zu verlieren, um an Höhe zu gewinnen, würde die ehrwürdige Lady Candra als Erstes über Bord gehen.
    Auf den Decks der Lillia und der Dann Itra flammten winzige rote Lichter auf: Lichtschwerter, die an- und ausgeschaltet wurden. Edell erwiderte das Signal. Sie alle hatten das Land entdeckt und wurden langsamer. Edell kannte die anderen Kapitäne, die für diese Mission ernannt wurden, nicht sonderlich gut – noch mehr politischer Blödsinn –, doch sie würden seinem Beispiel folgen. So wie sein Schiff hatten auch die ihrigen eine Mannschaft aus jeweils zehn Mann an Bord: Kapitän, Pilot, Hellseher, fünf Krieger und zwei Keshiri-Botschafter. Vertraute lila Gesichter mochten sich als nützlich erweisen, wenn sie mit den Einheimischen in Verbindung treten mussten. Allerdings hatten sie eigentlich nicht vor, auf dieser Reise Kontakt herzustellen. Stattdessen plante Edell eine Luftaufklärung von »Groß-Keshtah«, nach der sie den Rückflug antreten würden, um den relativ kleinen Ozean zur Westküste seines Heimatlands zu überqueren. Eine größere Streitmacht, die bereits bereitgemacht wurde, würde folgen, sobald sie wussten, dass Korsins Karte kein Hirngespinst war.
    Was Edell betraf, so war ihm das nur recht. Sollten andere ruhig das Kämpfen übernehmen. Er würde den Ruhm für die Entdeckung einheimsen und mit der Candra geradewegs nach Tahv segeln, wo all jene, die an ihm gezweifelt hatten, ihn aus dem Abendlicht auftauchen sehen würden.
    Es war an der Zeit.
    Eine dunkelhäutige Frau Mitte zwanzig meldete sich zu Wort. »Soll ich den Eindruck übermitteln, Captain?«
    »Nur zu.«
    Edell verfolgte, wie sich Taymor, die die Gedankenprojektion durch die Macht besser beherrschte als die meisten anderen Sith, konzentrierte. In diesem entscheidenden Moment versuchte sie lediglich, eine Emotion zu vermitteln – das Gefühl von Erfolg, von Triumph. Für Machtnutzer war Distanz zwar nicht unbedingt ein Hindernis, doch kein Mitglied des Stammes hatte je zuvor versucht, eine Botschaft um die ganze Welt zu schicken. Jetzt würden sie sich auf einfache Gefühle beschränken. Später hatten sie noch genug Zeit, um mit mehr zu experimentieren.
    »Erledigt«, sagte Taymor grinsend, wie um die anderen daran zu erinnern, dass sie soeben etwas Beispielloses für den Stamm auf Kesh getan hatte.
    Edell verzog das Gesicht und kehrte zum Bug zurück. So war das eben bei den Sith. Jede Zusammenkunft, ganz gleich, wie klein und unbedeutend, wurde zum Talentwettbewerb. Mit einem Mal respektierte er Yaru Korsin noch viel mehr als ohnehin schon. Sternenschiffe zu kommandieren musste ein Alptraum gewesen sein. Kein Wunder, dass der Kapitän auf der Omen eine Privatkabine gehabt hatte. Auf der Reise hierher hatte sich Edell mehrfach selbst eine herbeigesehnt.
    Noch etwas anderes, woran es der Candra mangelte, war ein guter vorderer Ausguck, dachte er von Neuem, als er nach einem der stabil geflochtenen Lederseile griff, die die Gondel mit dem Gasballon verbanden. Für einen wagemutigen Sith wie ihn war es zwar kein Problem, sich nach oben zu hangeln, doch diesen Punkt hatte er seiner geistigen Liste künftiger Designänderungen trotzdem bereits hinzugefügt.
    Die in Handschuhe gepackten Hände um das Seil geschlossen, begann er, sich hochzuziehen – bloß, um von einem Ruf von hinterrücks aufgehalten zu werden. »Captain!«
    Edell blickte im Dunkeln hinter sich und sah Taymor die Stirn runzeln. »Was ist los?«
    »Hier geht einiges vor«, sagte die Telepathin, ihre gespreizten Finger gegen die Schläfen gepresst. »An diesem Ort. Jede Menge Emotionen. Jede Menge Energie.« Ihre Miene verfinsterte sich.
    Der Captain schnaubte abfällig. »Das, was du da auffängst, kommt von uns , Taymor.«
    »Nein, Hochlord. Es stammt von da draußen .« Sie wies nach vorn.
    Edell kniff die Augen zusammen. »Ich weiß nicht, was du meinst.« Er

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