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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Trutzspitze.
    »Ja! Ja!«, brüllte Jogan auf dem Stationsturm und sprang auf und ab. Seine Aufregung ließ den Nordbalkon mehr erzittern, als es die Explosionen getan hatten. »Gebt es ihnen!«
    Quarra sackte gegen das Geländer, verblüfft von dem Schauspiel im Nordwesten. Alles, was noch auf die Existenz des ersten Luftschiffs hinwies, war ein hoch in der Luft hängender, widerlicher Dunstschleier. Das zweite Schiff zog eine wogende Rauchsäule hinter sich her, als es von der eigenen Nutzlast in die Tiefe gezogen wurde.
    Sith. Sith! Quarra verfluchte sich dafür, dass sie das Nahen des Bösen nicht gespürt hatte. Ihre Aufgabe, ihre ganze Zivilisation, drehte sich darum, wachsam zu bleiben, und sie hatte sich ablenken lassen. Es war ihre Schuld! Doch andererseits hatte ohnehin niemand gewusst, wonach genau sie überhaupt Ausschau hielten. Niemand, der jetzt auf Alanciar lebte, war je selbst mit dem Sith-Bösen in Kontakt gekommen – nicht bis vor wenigen Minuten, als sie ihr Bewusstsein geöffnet hatte, um die Warnung zum Festland zu schicken. Da hatte sie sie wahrgenommen: sich windende Tentakel der Finsternis, die in die Nacht langten, vollkommen von der eigenen Überlegenheit überzeugt – und davon, dass ihre Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt waren.
    »Erfolg.« Sie hatte beinahe gefühlt, wie sich das Wort in einem fremdartigen Mund formte.
    Anschließend waren zwei der Luftschiffe abgestürzt, doch wer vermochte zu sagen, wie viele die Sith noch besaßen? Wer hatte gewusst, dass sie derlei überhaupt besaßen? In den Keshtah-Chroniken , dem Folianten, in dem alles stand, das je über die andere Seite der Welt bekannt gewesen war, war von Luftschiffen keine Rede. Wenn die Sith über Luftschiffe verfügten, warum setzten sie sie erst jetzt ein? Besaßen sie sie erst seit Kurzem? War dies ein Test?
    Falls dem so war, bestanden die Streitkräfte von Alanciar ihn. Jenseits des Wassers feuerte ein weiteres Geschütz, um eine zischende Rauchwolke in die Nacht zu schleudern. »So ist es gut! So ist es gut!«, heulte Jogan. »Nehmt das mit nach Hause!«
    Quarra blickte abrupt auf. »Nach Hause!« Sie eilte in die Glockenstube. Sofort krachte sie gegen etwas schmerzhaft Solides. Auf allgemeinen Befehl hin hatten sie die Lichtquellen im Turm gelöscht, doch sie hatte ganz vergessen, wo Jogans Werkbank stand. Jetzt lag sie halb darauf und halb darunter. Quarra rollte herum, bemüht, ihre Beine zu befreien. Jogans Griffel fielen aus ihren Haltern und klapperten neben ihr zu Boden. Sie fluchte, doch ihre Stimme ging im Krachen eines weiteren Schusses von der gegenüberliegenden Küste unter.
    Draußen jubelte Jogan. »Pustet das Ding weg! Pustet das Ding weg!«
    Quarra dachte dasselbe. Sie biss die Zähne zusammen und trat die Werkbank von sich, ehe sie sich umdrehte, über die herabgefallenen Gegenstände kletterte und zu den Stufen hinüberstolperte.
    »Quarra, das musst du sehen!« Als Jogan seinen Kopf hereinsteckte, sah er sie gerade noch im schwarzen Loch der Wendeltreppe verschwinden. »Quarra?«
    Die Gondel bebte in der Dunkelheit. »Beeilung, ihr Narren!«
    Sämtliche Besatzungsmitglieder der Candra waren jetzt in Bewegung und warfen in dem verzweifelten Versuch, höher zu steigen, Proviant über Bord, um so den Abstand zwischen dem Luftschiff und der Balliste unten am Boden zu vergrößern.
    Edell sah, dass die Befestigungsanlage, die den Hafen überblickte, nur so vor Waffen starrte – diese allerdings nur eine begrenzte Reichweite besaßen. Um einem feurigen Tod zu entgehen, war ein Sith gern bereit, ein bisschen zu hungern. Allerdings musste der Stamm erfahren, was hier lauerte. »Taymor! Schick ihnen die Warnung!«
    Als Edell einen raschen Blick nach achtern warf, sah er die Telepathin auf dem Deck knien. Es war unmöglich, sich hier zu konzentrieren, nicht, wo die Candra so heftig von den Fluchtversuchen der panischen Uvaks gebeutelt wurde. Die Frau stützte sich mit einer Hand am Geländer der Gondel ab – und schrie auf, als weiße Geysire unter ihren Füßen auszubrechen schienen und die Frau und den Hejarboboden in Stücke rissen.
    Edell verfolgte ungläubig, wie Taymor stürzte. Als die Candra erneut einen Ruck nach vorn machte, sprang er über das Loch hinweg, das jetzt im Deck klaffte, um neben dem zu landen, was von der Hellseherin noch übrig war. Er wusste sofort, dass Taymor nicht mehr zu retten war – ihr Körper war von Dutzenden glänzender Steine zerfetzt worden. Als er erkannte,

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