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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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aufzuheben. Da sollte es einem wahren Sith doch wohl gelingen, eine planetare Pfütze zu überqueren!
    Die Lösung, die ihm am Ende in den Sinn kam, hatte mit Ingenieurskunst nur noch wenig zu tun und ähnelte in den Augen seiner Kollegen eher Alchemie. Vielleicht war es das auch. Die heißen Spalten der Sessalspitze stießen eine Reihe giftiger Gase aus, darunter auch Methan. Mit Hilfe von Glasbehältern, die Keshiri-Handwerker angefertigt hatten, fingen Edell und sein Team Methan auf und verwendeten einen einfachen Wasserkatalysator, um daraus Wasserstoff zu isolieren, das leichteste aller bekannten Elemente. Nachdem die Massenförderung gewährleistet gewesen war, hatte Edell Konstruktionen entwickelt, die das Gas in der Luft halten würden. Diese Aufgabe kam einmal mehr den Keshiri-Handwerkern zu, die einen erstaunlich dünnen Eindämmungsstoff kreierten, der sich unter Druck versteifte. Edells Entwurf der »aufsteigenden Glocke« erwies sich als der stabilste. Dem fügte er noch eine aus mehreren Lagen geflochtenen Hejarbos bestehende Gondel hinzu, die gerade stark genug war, um das Gewicht der Besatzung und ihrer Vorräte zu tragen. Das, was nicht auf Wasser treiben wollte, würde in der Luft schweben.
    Seit er so weit gekommen war, waren drei Jahre vergangen, und dann hatte sich erneut Verzweiflung breitgemacht. Es gab keine Möglichkeit, die Richtung des Luftschiffs zu kontrollieren, wenn man die Ballons all den heftigen Launen der Ozeanwinde aussetzte. Der Strahlstrom hier in Keshs südlicher Hemisphäre könnte sich als beträchtliche Hilfe erweisen, doch ob er sich beherrschen ließ, vermochte niemand zu sagen. Im Süden konnte eine Veränderung in den Launen der Sessalspitze und anderer Vulkane ein Fluggerät überall hinschicken. Manchmal trugen die Südströme Reiter höher und immer höher hinauf, vermutlich, um sie erst wieder freizugeben, wenn sie keine andere Chance mehr hatten, als auf dem mächtigen Polareis ihr Ende zu finden. Und weiter nördlich bescherte die Äquatorialroute Reitern bei Flaute einfach bloß einen feuchten Tod – oder zumindest gingen sie davon aus, da niemand je von einem der Aufklärungsflüge zurückgekehrt war.
    Endlich, früher in diesem Jahr, als seine Gegner gegen die übermäßigen Kosten protestiert hatten, die er verursachte, hatte Edell eine Offenbarung gehabt: Das Schiff musste nicht kleiner, sondern vielmehr größer sein. Mindestens groß genug, um das Gewicht von zwei oder mehr Uvaks zu tragen, die an achtern in Haltegeschirren hingen, unter dem Kiel der Gondel. Kein Uvak war imstande, das Meer aus eigener Kraft zu überqueren, ohne müde zu werden, doch wenn sie in der Luft getragen wurden, konnten sich die Tiere ausruhen, gefüttert werden und sogar schlafen, wenn sie nicht gebraucht wurden. Wurden sie gebraucht, erzeugten ihre schlagenden Schwingen genügend Triebkraft, um die Richtung zu kontrollieren, vorausgesetzt, dass der Pilot, der ihnen zugeteilt war, die Windmuster richtig einschätzte.
    Edell ging zur rechten Seite der Gondel und blickte durch die Dunkelheit zu einer der blökenden Kreaturen hinab, die sich in ihrem gerüstartigen Geschirr auf und ab bewegten. Die Tiere waren so verwirrt über ihre missliche Lage wie immer, schlugen jedoch auf Befehl mit den Schwingen. »Sieht so aus, als würde Steuerbord seinen Teil leisten«, meinte Edell. »Wie macht sich Backbord?«
    »Backbord ist zufrieden und gefüttert«, entgegnete Peppin, in Personalunion die Uvak-Pflegerin und Pilotin der Candra . »Sagt ihr einfach, wo Ihr hinwollt.«
    Der Captain lächelte. Die Uvaks würden sie tatsächlich über den Ozean bringen – bloß auf eine vollkommen andere Art und Weise, als irgendwer sich vorgestellt hatte!
    Als Edell sich der Mitte des Schiffs zuwandte, spürte er, wie der Wind zunahm – eine salzige Brise. Durch das kontrollierte Ablassen von Gas sanken sie, seit sie einige Minuten zuvor Land entdeckt hatten. Im Norden sah er ihre beiden Begleitschiffe, identisch mit seinem, aus den Wolken auftauchen. Gut. Seine kleine Flotte hatte es geschafft, jedes einzelne Schiff.
    Die Candra , die Lillia und die Dann Itra . Die Namen der Luftschiffe, die allesamt nach Großlords und -ladys aus der Zeit des Verfalls getauft waren, hatten Edell schier zur Verzweiflung getrieben. Das war eine Tendenz, die sich in letzter Zeit in Großlord Hilts Denken zeigte. Sie hatten Jahre darauf verwendet, die Verbindung des Stamms zu seinen Begründern zu erneuern. Jetzt hatte ihr

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