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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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hing etwas: eine Art mit Geländer versehene Veranda, deutlich größer als eins der Kanallastboote. Und auf beiden Seiten des Konstrukts war etwas, das sich im Wind fast organisch vor und zurück bewegte. Dort draußen war irgendetwas Lebendiges – Quarra konnte fühlen, wie sich die Macht regte –, doch abgesehen davon war das Gebilde künstlich. Es war ein Luftschiff!
    »Es sind zwei«, rief sie, zerrte an Jogans Weste und zeigte darauf.
    »Nein«, brüllte er und deutete auf die Wolken im Nordwesten. »Drei!«
    Einen Sekundenbruchteil lang umklammerten sie einander wie betäubt, während sie beide die Schiffe anstarrten. »Was machen wir jetzt?«
    »Das, weshalb wir hier sind«, sagte Jogan. Er ließ sie los und eilte hinein.
    »Warte! Was hast du vor?«
    »Das dürfte sich leicht beantworten lassen«, sagte er und schnappte sich eine staubbedeckte Trommel, die für sich allein ganz oben auf dem Holzständer thronte.
    Als die Signalstation vor Jahrhunderten errichtet worden war, war dies der erste Zylinder, der für die Übertragung beschriftet wurde, und darauf stand bloß ein einziges, nicht verschlüsseltes Wort, mit der Herkunftskennung der Trutzspitze am oberen Rand. Einen Zielcode gab es nicht, weil die Nachricht für überall bestimmt war.
    »Seit diesem Taifun vor sechs Jahren, der sich dann in Nichts auflöste, habe ich keine Blitzübertragung mehr geschickt«, erklärte er, während er auf den östlichen Balkon hastete. »Ich hoffe, sie glauben mir!« Er machte sich an den Riemenrädern zu schaffen und warf über die Schulter einen gehetzten Blick hinter sich, um festzustellen, dass sie noch immer in der Türöffnung stand. »Quarra, worauf wartest du?«
    »Wie meinst du das?«
    »Du bist die Gedankenruferin«, sagte er. »Die Signalstationen brauchen ihre Zeit, um die Neuigkeit zu verbreiten. Du musst schneller sein!«
    Sie erstarrte, als ihr mit einem Mal klar wurde, wo sie sich befand – und was sie gerade getan hatte –, als sie die Luftschiffe entdeckten. Sie hatte sich solche Mühe gegeben, alles geheim zu halten. Ihre Stimme überschlug sich. »Aber … eigentlich dürfte ich nicht einmal hier sein!«
    »Quarra!«
    Sie hatte keine Wahl. Es war so weit. Die Zeit war gekommen, ihrem Schicksal die Stirn zu bieten. Der Eindruck in der Macht war jetzt stärker, schmutziger, dunkler. Jetzt wusste Quarra, warum sie hier war. Obgleich es nicht nötig war, sich dem Festland zuzuwenden, drehte sie sich um, schloss die Augen und konzentrierte sich angestrengt. Ja, dort draußen im dicht besiedelten Nordosten waren verwandte Geister, die nur darauf warteten, ihren Ruf weiterzugeben. Ein Wort – das Wort, das die Alanciari fürchteten, seit die Botin vor zweitausend Jahren auf einem Eiland unweit ihrer Küste angespült worden war.
    »Sith!«

3. Kapitel
    Edell Vrai hatte mit einer ganzen Palette von Gefühlen gerechnet, die ihn erfüllen würden, wenn er endlich Land vor sich sah. Eins, das er nicht erwartet hatte, war Bedauern.
    Fünfundzwanzig Jahre Arbeit hatten zu diesem Tag geführt, dem größten Moment in der Geschichte der Menschheit auf Kesh. Endlich hatte Edell, Hochlord des Stammes und Kapitän der Sith-Expedition, es vollbracht. Er hatte die neue Welt entdeckt – auch wenn nur wenige zugegen waren, um daran teilzuhaben.
    Jemand sollte dies hier aufzeichnen , dachte der Captain. Zu schade, dass wir keinen Schreiber mitgenommen haben.
    Edell umklammerte das Geländer am Bug der Gondel und blickte aus zu Schlitzen verengten Augen durch die Nacht nach Osten. Die Teleskope, die seine Keshiri auf den Konstruktionshöfen gebaut hatten, waren bislang von wenig Nutzen gewesen. Eigentlich hatte er erwartet, auf dem neuen Kontinent mehr Lichter zu sehen, so, wie die Kameras der Omen sie beim selbstmörderischen Sturzflug des Schiffs auf Keshs Oberfläche aufgenommen hatten. Bislang hatten sie jedoch nichts anderes ausgemacht als tiefschwarze Gebilde, die sich aus dem Meer erhoben, wie Rippen, die aus einem verschrumpelten Leichnam ragten. »Geschwindigkeit anpassen«, rief er seiner Mannschaft an achtern zu. »Wir sind noch mehrere Kilometer entfernt. Wir wissen nicht, wie es sich mit den Winden direkt an der Küste verhält.«
    »Ja, Captain.«
    Edells Bedauern schwand. Captain. Derselbe Titel, den Yaru Korsin trug, als er nach Kesh kam. Seit zweitausend Jahren hatte es unter den Sith keinen Captain mehr für irgendetwas gegeben – und keine Gefährte größer als die Gornykschalen-Pontons, mit

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