Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
worum es sich bei den Projektilen handelte, starrte er sie verblüfft an.
Diamanten!
Ein Uvak sauste vorüber und stieg hinter der Candra in den Nachthimmel empor. Erst dachte Edell, dass sich eins seiner eigenen heulenden Tiere losgerissen hatte – bis sich der Uvak in der Luft herumzurollen schien und kehrtmachte, um ihre Verfolgung aufzunehmen. Kein Zweifel: Das war die Quelle der verheerenden Schüsse. Und als der Uvak jetzt näher kam, konnte Edell in der Düsternis einen Keshiri-Reiter ausmachen, der ein langes Rohr auf seiner Schulter abstützte.
»Achtung!«
Als Edell über das Loch wieder auf die andere Seite sprang, ertönte hinter ihm ein mechanisches Tschapp . Eine Wolke schimmernder Steine schoss in die Höhe – einige Brocken durchschlugen die Rückseite der Gondel, andere zischten über ihnen außer Sicht. Weiter unten verstummte schlagartig der Uvak der Candra , der die ganze Zeit über gekreischt hatte.
Der Captain verfolgte, wie der Angreifer vor sie sauste, wo sich ihm zwei weitere, identisch bewaffnete Keshiri anschlossen. Edells Augen weiteten sich. Die Keshiri verfügten über eine Luftstreitmacht!
Auf dem Weg nach unten nahm Quarra nur jede zweite Stufe, bevor sie schließlich über das Geländer in die Dunkelheit hinabsprang. Nachdem sie sicher auf dem Boden des Turms gelandet war – zumindest dabei war die Macht ihr eine Hilfe gewesen –, eilte sie in die Küche, ohne sich auch nur daran zu erinnern, wonach sie eigentlich suchte.
Jogan stieg rasch die Treppe hinunter. »Quarra!«
»Ich muss gehen«, sagte sie, während sie planlos von einem Raum in den anderen lief. »Wo ist mein Beutel? Ich brauche meinen Beutel!«
Von seiner erhöhten Position auf der Treppe aus verfolgte Jogan verwirrt, wie sie panisch vorbeihastete. Er wies auf den Boden vor den Türen zu den beiden Schlafkammern.
Quarra fummelte im Dunkeln nach ihrem Reisebeutel und nahm ihn auf. Stoff riss deutlich hörbar, als sich der Trageriemen der Tasche unter ihrem Fuß verfing und Quarra mit einem dumpfen Aufschlag erneut zu Boden fiel. Aus dem eingerissenen Beutel fiel Kleidung heraus.
Draußen ertönte ein weiteres Krachen. Jogan blickte in die Höhe hinauf, hin und her gerissen zwischen der Zerstörung der vor so langer Zeit angekündigten Eindringlinge und einer gehetzten Frau, die im Dunkeln herumwühlte, um ihre Wäsche einzusammeln. Schnell traf er eine Entscheidung. Er sprang von der Treppe nach unten und fand Quarra auf Händen und Knien, während sie vergeblich Kleider in einen Beutel stopfte, den es nicht mehr gab. Er kniete neben ihr nieder. »Quarra, du musst nirgendwohin! Wir haben unsere Nachrichten abgeschickt. Wir sind hier sicher.«
» Du bist hier sicher«, sagte sie und langte nach dem Rest ihrer launischen Unterwäsche. Als sie nach links schaute, entdeckte sie das letzte Stück – in der Hand des verwirrten Signaloffiziers. »Ich hingegen bin hier nicht sicher – weil ich gar nicht hier bin!«
Jogan sah sie mit ausdrucksloser Miene an. »Was meinst du damit?«
Sie riss ihm das Kleidungsstück aus der Hand. »Mein Mann denkt, ich würde momentan den Nordhang bereisen.«
»Ich komme nicht allzu viel raus. Nennt man das so, was wir gemacht haben?«
Sie bedachte ihn mit einem Blick, der ihm nachdrücklich klarmachte, dass sie das nicht im Mindesten amüsant fand. Draußen kündete ein weiteres hölzernes Ka-wumm von neuerlichem Kummer für die näher kommenden Sith.
Er sah zu, wie sie das, was von ihrem Beutel übrig war, zusammenfaltete. »Aber du sagtest doch, Brue sei nicht beim Militär«, erklärte er. »Ich denke nicht, dass er je davon erfahren wird.«
Quarra, die sich ihre Habseligkeiten zwischen Arm und Oberkörper geklemmt hatte, wirbelte herum und ergriff Jogans Hände. Ihre Worte waren eindringlich. »Jogan, dich kennengelernt zu haben gehört zum Besten, was mir im Leben je widerfahren ist. Du bist ein überaus hoffnungsvoller und vertrauenswürdiger Mann«, sagte sie. Sie drehte seine Hände um und umklammerte sie fester. »Aber das da draußen ist das Bedeutendste, das jemals passiert ist , und wir beide, du und ich, waren draußen auf dem Balkon und wurden Zeuge davon! Ich war diejenige, die das Gedankensignal geschickt hat!« Sie ließ seine Hände fallen und erhob sich. »In Kürze werden hier eine Menge Leute sein«, sagte sie wild gestikulierend, »und dann wird jeder auf Kesh wissen, wer hier war, als die Sith kamen. Ich darf nicht hier sein!«
»Aber das wird in die
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