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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Rauchfetzen vom Berggipfel verschwanden. Adari glaubte nicht, dass sie Nink noch einmal hier hochlocken konnte, bevor ihr Wasserschlauch leer war. Die getrockneten Brekkarüben waren schon zur Neige gegangen. Sie war so hastig aufgebrochen, dass sie die Vorräte in ihrem Reisebeutel nicht wieder aufgefüllt hatte.
    Als sie jetzt auf einem Felsvorsprung saß und sich den Sonnenuntergang ansah, malte sie einen unsichtbaren Kontinent auf ihr Knie und fragte sich, wie weit sie wohl fliegen musste, um zu einer Siedlung zu gelangen, wo man nichts von ihrer misslichen Lage wusste. Vermutlich gab es keinen solchen Ort. Die Neshtovar waren nicht bloß die Friedenswächter und Gesetzgeber, sondern auch das Kommunikationssystem, das den weit verstreuten Kontinent Keshtah zu einer Welt vereinte. Gut möglich, dass Rundreiter die Neuigkeiten aus Tahv bereits zu den ranghöchsten Reitern jedes Dorfes getragen hatten. Sie war zwar entkommen, aber die Freiheit war für sie dennoch keine Rettung.
    Rettung.
    Der Wind trug ihr das Wort zu. Tatsächlich war es nicht einmal ein Wort – oder zumindest keins, das sie je zuvor gehört hatte. Vielmehr war es eine sonderbare, melodische Kombination von Silben, die für ihr Ohr keinerlei Sinn ergab. Dennoch erkannte ihr Verstand eine vertraute Bedeutung darin: Rettung.
    Instinktiv blickte sie zu dem geheimnisvollen Berggipfel zurück, der nun in Schatten versank. In der Dunkelheit beim Fuß der Erhebung blinkten Lichter. Feuer – jedoch nicht die unkontrollierten Brände, die es zuvor auf der Bergspitze gegeben haben musste. Diese Feuer waren vorsätzlich entfacht worden – Lagerfeuer.
    Adari sprang auf und ließ den Wasserschlauch fallen, der sogleich über die Felskante verschwand. Die Neshtovar! Sie hatten sie bis hierher gejagt und dort ihr Lager aufgeschlagen, und am Morgen würden sie sie finden! Sie würden nicht warten, bis sie ihnen gesagt hätte, was sie oben auf dem Berg gesehen hatte, nicht, wo sie ihr Verbrechen noch weiter verschlimmert hatte, indem sie es wagte, auf Nink zu fliegen.
    Aus Richtung des Berges wehte eine frische Brise zur See hinaus. Kühl, beruhigend. Rettung – da war es wieder, dieses Wort. Dem folgte ein weiteres Gefühl, komplex und teilnahmsvoll: Wir sind euer – und ihr seid unser.
    Adari blinzelte fassungslos Tränen zurück und ging zu dem schlafenden Uvak hinüber. Der Wind frischte wieder auf.
    Komm zu uns.
    Es war ein Fehler von ihr gewesen hierherzukommen. Der Himmel hatte es ihr zwar aufgetragen, doch das Ganze kam ihr wie keine Art von Rettung vor, um die Adari gewusst hätte.
    Sie rümpfte angesichts des Gestanks die Nase. In der Furche war es dunkel, aber es war klar, dass hier irgendetwas Grässliches verbrannt worden war. Selbst die Schwefelgruben im Süden stanken nicht so grässlich. Sie schaute zurück zu Nink, der sich gähnend im Blattwerk fläzte und nicht bereit war, ihr noch weiter zu folgen. Kluges Tier.
    Weiter vorn brannten die Feuer, sichtbar zwischen den Bäumen auf dem Hügel. Luft liebkoste sie, als sie aufwärtskroch. Was auch immer sie verbrannten, es war etwas anderes als das in der Furche.
    Auf der Lichtung unter sich sah Adari sie: Leute. So viele Leute, wie bei ihrer ersten Anhörung gewesen waren, bloß diesmal um mehrere Lagerfeuer versammelt. Wieder kamen ihr die Neshtovar in den Sinn, die auf der Lauer lagen und auf sie warteten. Falls dem tatsächlich so war, dann war es vermutlich am besten, dass sie sich dem Geschehen zu Fuß näherte. Sie mühte sich, ihre Stimmen auszumachen, während sie vorwärtsschlich. Sie erkannte eine der Stimmen, jedoch nicht die Worte, die sie sprach. Sie pirschte näher heran … und wurde unversehens komplett von den Füßen gerissen, um auf einen Baum zuzustraucheln. Um sich langend krachte Adari hart gegen den Stamm und sackte atemlos am Fuß des Baums zusammen. Aus den Schatten stürmten Gestalten auf sie zu. Mühsam wieder auf die Füße kommend sah sie sie – ihre Leiber nicht von den Feuern erhellt, sondern von Schäften rosaroter Energie, die aus ihren Händen ragten, genau so, wie sie es schon zuvor gesehen hatte. Sie stolperte über eine Wurzel. »Nein!«
    Sie schlug nie auf dem Boden auf. Eine unsichtbare Kraft riss sie durch das Labyrinth der Gestalten, um sie unvermittelt vor dem größten der Lagerfeuer freizugeben. Die Flammen im Rücken, rappelte sie sich auf und starrte die auf sie zukommenden Geister an. Es waren Leute, aber keine wie sie. Ihre Haut war nicht violett,

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