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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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sondern beige, braun, rot und anderes – aber keine Farbe, wie sie natürlicherweise sein sollte. Und einige Gesichter waren auch nicht so wie ihres – ganz und gar nicht. Winzige Tentakel wanden sich auf roten Wangen. Eine fette, lepröse Gestalt, doppelt so massig wie die Übrigen und mit einer Haut wie der von Nink, stand hinter allen, guttural grunzend.
    Adari schrie – aber sie scherten sich nicht darum. Sie waren jetzt überall um sie herum: Männer, Frauen und Monster, die Kauderwelsch riefen. Sie drückte sich die Hände auf die Ohren, doch es brachte nichts. Die Worte gruben sich an ihren Ohren vorbei, gruben sich in ihren Geist.
    Mentale Nadelstiche wurden zu Messern. Adari wankte. Die Fremden wogten gleichermaßen körperlich wie ätherisch vor – drängend, kratzend, forschend. Ein Wirrwarr von Erinnerungen zuckte vor ihrem geistigen Auge vorbei, von ihren Söhnen, von ihrem Haus, von ihrem Volk – von allem, was Adari ausmachte, von allem, was Kesh ausmachte. Noch immer sah sie, wie Münder sich bewegten, doch jetzt dröhnte die Kakofonie in ihrem Kopf. Worte, bedeutungslose Worte … die sich unvermittelt mit vertrauten Eindrücken verbanden. So wie die Brise zuvor, waren auch die Stimmen fremdartig, doch sie konnte die Laute hören, die zu rationalen Gedanken verschmolzen.
    »Du bist hier.«
    »Es gibt noch andere. Es gibt noch andere.«
    »Bring sie her.«
    »Bring uns zu ihnen!«
    »Bring sie her!«
    Adari drehte sich, oder vielleicht tat es auch ganz Kesh. Über ihr teilte sich die Gruppe, um einem Neuankömmling Platz zu schaffen. Es war eine Frau. Dunkelhäutiger als die anderen, hielt sie ein Baby im Arm, das fest in ein rotes Tuch gewickelt war. Eine Mutter , dachte Adari ungeachtet des ohrenbetäubenden Tumults. Ein Zeichen der Hoffnung, der Gnade.
    » BRING SIE HER , BRING SIE HER , BRING SIE HER , BRING SIE HER !«
    Adari schrie und wand sich gegen die unsichtbaren Klauen, die nach ihr langten. Die anderen hielten sich zurück, die Frau mit dem Kind nicht. Adari taumelte. Sie glaubte, die von Adern durchzogenen Schwingen von Nink zu erblicken, der über sie hinweg- und dann davonflog.
    Von hinten legte sich eine Hand auf die Schulter der Mutter und zog sie zurück. Das Getöse verschwand aus Adaris Kopf. Sie schaute auf und sah – Zhari Vaal?
    Nein, wurde ihr klar, als sich ihre tränenden Augen fokussierten. Eine weitere der sonderbar gekleideten Gestalten, aber klein und stämmig wie ihr Mann. Einst hatte sie sich Zhari am Grunde des Meeres ausgemalt, seine tief malvenfarbene Haut ausgelaugt und bar jeder Farbe. Dieser Mann war trotzdem noch blasser, doch sein dunkler Haarschopf und die rotbraunen Augen verliehen ihm ein selbstsicheres, bestechendes Äußeres. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, auf dem Berg. Sie hatte ihn schon einmal gehört, im Wind.
    »Korsin« , sagte er, gleichermaßen in ihrem Kopf wie mit einer Stimme, die so geschmeidig klang wie die ihres Großvaters. Er deutete auf sich selbst. »Man nennt mich Korsin.«
    Tiefe Dunkelheit brach über sie herein.

3. Kapitel
    An ihrem dritten Tag unter den Neuankömmlingen lernte Adari zu sprechen. Den gesamten ersten Tag nach der furchterregenden Begegnung hatte sie geschlafen, sofern das der angemessene Begriff für einen fiebrigen, von Alpträumen geplagten und von kurzen Phasen des Deliriums unterbrochenen Schlummer war. Mehrmals hatte sie die Augen geöffnet, nur um sie rasch wieder zu schließen, als sie die Fremden um sich herum versammelt sah.
    Gleichwohl, sie pflegten sie, anstatt sie zu schikanieren – so war sie am zweiten Morgen unter einer unglaublich weichen Decke auf dem harten Boden erwacht. Die Neuankömmlinge hatte eine abgelegene, trockene Stelle für sie gefunden, wo mehrere Gestalten über sie wachten. Adari hatte das Wasser getrunken, das sie ihr anboten, doch das brachte ihre Stimme nicht wieder zurück. Ihr Schädel dröhnte noch immer, ihr Verstand angeschlagen von dem vormaligen Angriff. Kein einziges Wort kam ihr in den Sinn, als sie danach suchte. Sie hatte vergessen, wie man sprach.
    Als sie sich schließlich wieder daran erinnerte, saß Korsin bei ihr. Er hatte Hestus zu ihnen herübergerufen, eine rostfarbene Gestalt mit einer schimmernden Maske, die einen Teil seines von Säure vernarbten Gesichts bedeckte. Die Maske wirkte beinahe, als wäre sie ein Teil seines Gesichts – verschiedene Stücke, die sich unter der Haut verbargen. Adari war vor Furcht zusammengezuckt, aber Hestus hatte sich

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