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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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den Kopf und gab noch etwas anderes preis: dass die Keshiri womöglich nicht auf sie hören würden.
    Korsin wirkte darüber nicht überrascht – und blieb vollkommen gelassen. »Du bist eine kluge Frau, Adari. Du wirst sie dazu bringen, dir zuzuhören.« Er legte ihr behutsam die himmelblaue Decke um die Schultern, unter der sie auch geschlafen hatte. »Behalte sie«, sagte er. »Die Sonne geht bald unter. Es könnte ein kalter Flug werden.«
    Adari schaute sich um. Seelah stand in stummer Wut da, ungerührt von dem, was zuvor gewesen war. Die anderen, die Korsin ihr vorgestellt hatte, musterten ihren Anführer nervös: Ravilan – der mit den roten Tentakeln auf den Wangen – tauschte einen besorgten Blick mit Hestus. Selbst der schwergewichtige Gloyd, der ungeachtet seines brutalen Aussehens zweifellos Korsins engster Verbündeter hier war, trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Doch niemand stellte sich ihr in den Weg, um sie daran zu hindern, das Lager zu verlassen.
    Als sie am Rande der Lichtung schließlich doch von einer kräftigen Hand gestoppt wurde, war sie überrascht zu sehen, wem sie gehörte: Korsin. »Was die Keshiri betrifft«, sagte Korsin. »Du hast uns von Tahv erzählt, dem Ort, in dem du lebst. Tahv scheint recht groß zu sein. Aber wie viele Keshiri gibt es? Ich meine, wie viele Keshiri gibt es insgesamt?«
    Adari antwortete ohne zu zögern. »Wir sind zahllos.«
    »Ah«, sagte Korsin, dessen Körperhaltung sich ein wenig entspannte. »Du meinst, sie wurden niemals gezählt.«
    »Nein«, sagte Adari. »Ich meine, dass wir keine Zahl haben, die groß genug ist, um alle zu erfassen .«
    Korsin erstarrte. Sein Griff um ihren Arm wurde fester, und seine dunklen Augen – etwas kleiner als die eines Keshiri – konzentrierten sich auf die Wildnis jenseits des Plateaus.
    Adari hatte ihn noch nie entmutigt erlebt. Falls er es in diesem Moment war, währte dieser Anflug weniger als eine Sekunde, ehe er zurücktrat.
    »Bevor du aufbrichst«, sagte er, während er sich gegen einen Baum lehnte, »erzähl mir, was du über die Himmelsgeborenen weißt.«
    Korsin hatte das Gefährt, in dem sie hier eingetroffen waren, als Omen bezeichnet. Dieses Wort war in der Keshiri-Sprache nicht bloß existent, sondern bei den Neshtovar seit jeher ausgesprochen beliebt. Als Adari jetzt Zeugin dessen wurde, was sich auf dem Platz zutrug, der als der Ewige Kreis bekannt war, vermutete sie, dass selbst die obersten Uvak-Reiter die Ironie darin erkannten.
    Einen ganzen Tag später war sie zu Korsin zurückgekehrt, eine volle Woche, nachdem die Omen gegen den Berg – und in ihr Leben – gekracht war. Es war ihr nicht schwergefallen, die Uvak-Reiter dorthin zu lotsen. Sobald die Patrouillen sie und Nink entdeckten, folgten sie ihr den ganzen Weg bis zum Cetajan-Gebirgszug. In vergangenen Zeiten war dieser Ort bereits für einige Überraschungen gut gewesen, aber keiner übertraf den Moment, als die Neshtovar schließlich auf Adari stießen, die trotzig inmitten von zweihundertvierzig schützenden Besuchern von hoch droben stand, von denen nahezu jeder seine Anwesenheit mit einem glühenden, rubinroten Lichtschwert unterstrich. Sie selbst hatte zwar keine der sonderbaren Gerätschaften, doch dafür strahlte sie nicht minder von innen heraus. Adari Vaal, die Steinsammlerin und Feindin der Ordnung, war jetzt Adari Vaal, die Entdeckerin und Retterin – die, die auf den Ruf des Berges geantwortet hatte.
    Dem konnte man auch noch »Prophetin« hinzufügen, dachte sie, als sie verfolgte, wie das Dutzend ausgewählter Besucher – von denen einige nach ihrer Tortur humpelten – den Ewigen Kreis betraten. Sie schritten durch die gaffende, stumme Menge der Keshiri, darunter viele, die sich eine Woche zuvor vor ihrer Tür zusammengerottet hatten. Weiter vorn im Kreis waren sämtliche Neshtovar der Region versammelt, mehr, als sie je zuvor gesehen hatte. Es hatte drei Tage gedauert, um die Neuankömmlinge vom Berg herunterzuholen, Tage, in denen sich die Neuigkeit bis weit ins Hinterland verbreitet hatte.
    Die Himmelsgeborenen waren nach Kesh gekommen!
    Kein geringerer Grund hätte erklärt, warum die Keshiri-Reiter gehorsam nicht im Innern des Ewigen Kreises Position bezogen, sondern am erhöhten Rand des Kreises. Von dort aus hatten die Dorfbewohner Adaris Anhörung verfolgt, jetzt beobachteten die Neshtovar sie im Kreis, wie sie hinter Korsin hermarschierte. Hinter ihnen strömten die Besucher herein, die ihren eigenen

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