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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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die Ursache der Rauchsäule in Sicht. In diesem Moment fiel Adari beinahe von Nink herunter. Fast hatte sie erwartet, einen offen klaffenden Einsturzkrater zu erblicken, der wie die Qualmer rauchte – Qualm war dafür wirklich die falsche Bezeichnung –, die sie im Süden gesehen hatte. Stattdessen dräute eine riesige, schimmernde Muschel in einer Senke auf der Meerseite des Berges. Das war das Wort, das ihr in den Sinn kam, selbst wenn der Maßstab vollkommen falsch war: Die scharfen, gewellten Ränder ähnelten den uralten Muschelschalen, die sie vom Meeresgrund mitgebracht hatte. Bloß, dass diese Muschel die Größe des Ewigen Kreises besaß!
    Und aus mehreren Rissen in dieser Muschel quoll Rauch empor – kein Dampf. Gewaltige Furchen hinter dem Ding zeigten, dass es in schrägem Winkel von oben auf den Boden gekracht war. Die Feuer im Innern waren mittlerweile fast erloschen, aber die geschmolzene Masse verriet ihr, dass das Objekt einstmals vermutlich wesentlich größer gewesen war. Die Explosion, die die Rauchfahne verursacht hatte und vom Landesinneren aus zu sehen gewesen war, musste sich genau dort ereignet haben, wo das Ding gelandet war, dachte sie.
    Gelandet?
    Bevor Adari eingehender darüber nachdenken konnte, fielen ihr Bewegungen ins Auge. Eine der Öffnungen in der Muschel spie etwas aus – etwas, das weiter unten in den Schotter fiel und im aufgewirbelten Staub verschwand. Sie dirigierte den Uvak näher heran. In der kleinen Wolke blitzte ein karmesinroter Lichtstrahl auf – und an seinem Ende … ein Mann.
    Der Mann schaute zu ihr auf. Sein Gesicht war sehr blass, bleicher als das des kränksten Keshiri, den sie je gesehen hatte, und in seiner linken Hand hielt er einen Stab aus gleißendem, rotem Licht, von der Länge von Izris Gehstock.
    Hielt er das Lichtding in der Hand – oder war es ein Teil seiner Hand? Adari geriet in Panik, und Nink reagierte entsprechend und drehte bei. Ein kräftiger, jedoch willkommener Aufwind riss sie beide wieder übers Meer hinaus.
    Adari schüttelte heftig den Kopf und schloss die Augen, während Nink in ruhigere Luft glitt. Was hatte sie da gerade gesehen? Es hatte die Gestalt eines Mannes gehabt, ja. Haar, dunkler als das jedes Keshiri – aber dann dieses rote Licht. Was war das für ein Licht? Und auf dem Berg regte sich noch etwas anderes, etwas, das sie aus dem Augenwinkel heraus gesehen hatte. Handelte es sich bei der Muschel womöglich um eine Art Nest?
    Sie schluckte schwer, ihre Kehle rau von dem Wind und der Höhe. Das Ganze war so makaber. Proben-Beschaffungsmissionen, Neshtovar-Nachforschungen – nichts von ihren vormaligen Bedenken hatte irgendetwas mit dem zu tun, was sie gerade eben gesehen hatte. Sie öffnete die Augen und dirigierte Nink herum, um sich dem Plateau erneut zu nähern, in einem Schlingerkurs parallel zum zerklüfteten Strand. Die riesige Muschel befand sich nah an einem steilen Abgrund, hoch droben. Diesmal flog sie von unten heran und stieg vorsichtig höher, bis sie einen besseren Blick darauf erhaschte.
    Adari wurde schnell klar, dass ihr Plan – obzwar vernünftig – für einen unerfahrenen Reiter vollkommen undurchführbar war. Nink widersetzte sich ihr, um sie mit auf einen spiralförmigen Flug zum Gipfel zu nehmen, der dafür sorgte, dass sich ihr der Magen umdrehte. Benommen kämpfte sie darum, die Klippenspitze im Auge zu behalten. Die Gestalt von vorhin war noch da, ohne das gleißend rote Licht. Dafür hielt sie jetzt etwas anderes …
    Irgendetwas zischte an ihr vorbei, um mit solcher Geschwindigkeit in die Tiefe zu sausen, dass Nink furchtsam seine Schwingen zurückzog. Diesmal rutschte Adari tatsächlich auf seinem Rücken ab, fiel nach hinten. Um sich greifend packte sie auf dem Weg nach unten mit einem Arm den krallenbewehrten Fuß des Uvaks – und schlang ihren anderen Arm verzweifelt darum. »Nink!«
    Sie mühte sich, nach oben zu schauen, aber Nink folgte seinem Instinkt und segelte so schnell von dem Gipfel und dem seltsamen Geschehen dort fort, wie seine Reptilienschwingen sie beide nur trugen. Unter ihm baumelnd sah sie, dass Nink auf ihren letzten Schlafplatz zusteuerte, um sich weiter die Bergkette hinauf in Sicherheit zu bringen. Für einen Tag hatte er offensichtlich genügend Überraschungen erlebt.
    Genau wie sie. Aber wenigstens gewöhnte sie sich allmählich daran – oder zumindest glaubte sie das.
    Kurz bevor die Sonne hinter dem westlichen Ozean versank, beobachtete sie, wie die letzten

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