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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Aufgabe, ihr zu huldigen. Tilden, einer der jüngsten Hohepriester des Keshiri-Glaubens – der in Seelah und den anderen Sith uralte Gottheiten sah, die vom Himmel herabgestiegen waren –, lebte nur, um ihr überallhin zu folgen. Sie genoss es sehr, ihn morgens auf die Art und Weise zu quälen, wie sie es gerade tat. Sie war das Sakrileg, mit dem sein Tag begann.
    »Euer Sohn jagt heute Nacht mit den Reitern«, sagte er. »Eure Tochter weilt zusammen mit den Erziehern, die Eure Leute geschickt haben, in Tahv.«
    »Gut, gut«, entgegnete sie und legte das Gewand, das er ihr gebracht hatte, zugunsten eines helleren beiseite. »Komm zu den wichtigen Dingen.«
    »Mylady wird heute Nachmittag zu der Besprechung im Spital erwartet«, sagte er und schaute von seinem Pergament auf. Als er sie vollends bekleidet vor dem großen Fenster stehen sah, lächelte er sanft. »Abgesehen davon könnt Ihr nach Belieben über Eure Zeit verfügen.«
    »Und der Großlord?«
    »Seine Eminenz, unser Retter von hoch droben, hat die Treffen mit seinen Ratgebern in Angriff genommen. Mit den Üblichen, den Hochgeborenen, wie Mylady selbst. Sein riesiger Freund ist auch dabei.« Er blickte auf seine Notizen hinab. »Oh, und der Rote Mann hat um eine Audienz ersucht.«
    »Der Rote Mann?« Seelahs Blick verweilte auf dem tosenden Ozean weit unter ihnen. »Ravilan?«
    »Ja, Mylady.«
    »Dann sollte ich besser gehen.« Seelah reckte sich ausgiebig, ehe sie sich abrupt umdrehte, um nach ihren Schuhen zu suchen. Tilden hatte sie. Diese Schuhe waren das Einzige an Kleidung, das nach dem Absturz der Omen gerettet worden war, das sie weiterhin benutzte. Die Keshiri waren immer noch nicht dahintergekommen, wie man anständiges Schuhwerk fertigte.
    »Ich … ich hatte nicht die Absicht, Euch an diesem Tag so frühzeitig mit Arbeit zu behelligen«, stammelte Tilden, während er ihr die Schuhe zuschnürte. »Verzeiht mir. Habt Ihr Euer Bad beendet? Ich könnte die Betreuer das Wasser noch einmal aufbereiten lassen.«
    »Ganz ruhig, Tilden – ich möchte ausgehen«, sagte sie, während sie ihr dunkles Haar mit einer aus Knochen gefertigten Klammer nach hinten band, einem Geschenk von irgendeinem hiesigen Edelmann, an den sie sich nicht mehr erinnerte. Auf der polierten Schwelle hielt sie inne. »Aber sorge dafür, dass künftig mehr Wasser geliefert wird – und dafür, dass die Arbeiter es von der anderen Seite des Gebirgszugs holen. Das Wasser von dort ist besser für die Haut.«
    Seelah gähnte. Die Sonne stand noch nicht einmal hoch am Himmel, und das alltägliche Märchenspiel war bereits in vollem Gange. Captain Yaru Korsin, für die Keshiri der Retter von hoch droben, saß in seinem alten Brückensessel und hörte zu, genauso, wie er es stets auf dem Kommandodeck der Omen getan hatte. Nun aber lag das zertrümmerte Wrack des Schiffs hinter ihm, von einem Teil des robusten Bauwerks geschützt, der nicht bewohnt war, und sein ramponierter Sessel thronte unpassenderweise mitten in einem Marmorsäulengang, der sich Hunderte von Metern weit erstreckte. Hier, hoch droben in der freien Luft der Takara-Berge – die erst kürzlich im Gedenken an seine geschätzte Mutter umbenannt worden waren, wo auch immer sie sich gerade aufhalten mochte –, hielt Korsin Hof.
    Die Architektur und der Standort eigneten sich hervorragend, um den Keshiri-Dorfbewohnern ein hübsches Spektakel zu bieten, die gelegentlich hier hochflogen. Das war dem Design geschuldet. Doch außerdem war das Bauwerk auch groß genug, um jedem törichten Bittsteller Platz zu bieten, dem Korsin seine kostbare Zeit zu opfern gedachte. Seelah entdeckte den Schützen Gloyd, Korsins »Riesenfreund«, wie üblich ganz vorne in der Schlange.
    Der Kiefer des klumpköpfigen Houk bebte, als er Korsin seine jüngste närrische Idee vorstellte, nämlich, dass sie einen der noch intakten Bohrlaser, der zudem noch genügend Energie hatte, dazu verwenden sollten, um Signale ins All hinauszufeuern. Das Ganze kam Seelah mehr als albern vor, und Korsin wirkte ebenfalls nicht übermäßig begeistert von dem Gedanken. Wie lange vor ihrem Eintreffen mochte Gloyd bereits derartigen Unsinn gebrabbelt haben?
    »Diesmal wird es funktionieren«, sagte Gloyd. Auf seiner gefleckten Haut glänzten Schweißperlen. »Alles, was wir tun müssen, ist, einen vorbeifliegenden Raumfrachter auf uns aufmerksam zu machen. Oder ein Observatorium. Irgendetwas. « Er wischte sich die Stirn ab. Seelah war zwar ohnehin nie der Ansicht

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