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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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– ebenfalls die Witwe eines gefallenen Mannes –, konnte sie davon ausgehen, dass sie noch vieles mehr lernen würde.
    Im selben Maße, wie ihr Wissen wuchs, wurde Izris Glauben an die Himmelsgeborenen weiter glorifiziert. Adari fand daran nur wenig Gefallen, abgesehen von dem gelegentlichen amüsierten Kichern, das sie sich dafür erlaubte, dabei selbst eine gewichtigere Rolle als Izri gespielt zu haben. Sie war die Entdeckerin, derer die Keshiri-Gemeinschaft für alle Zeiten gedenken würde. An Izri hingegen würde sich niemand erinnern.
    Während sie zuschaute, wie ein weiterer Steinbruch errichtet wurde, fragte sie sich, wie diese Gemeinschaft wohl aussehen mochte. Denn sie wusste etwas, das die Sith nicht wussten, nämlich, dass sie für lange Zeit hier sein würden. Das hatte sie einmal einem der Bergarbeiter gegenüber erwähnt, der ihre Worte prompt als die einer einheimischen Unwissenden abtat.
    Doch sie wusste, dass es so war. Die Metalle, nach denen die Sith suchten, fanden sich nicht im Boden von Kesh. Gelehrte hatten jeden Winkel des Kontinents durchstreift. Sie hatten aufgezeichnet, was sie dabei fanden. Falls sich die Materialien, die Korsins Volk brauchte, weiter unter der Oberfläche verbargen, würde es Zeit erfordern, um sie zu entdecken – viel Zeit.
    Nun, Zeit hatten die Sith. Doch was, fragte sie sich, bedeutete das für die Keshiri?

Die Seuche
    (PARAGON)

1. Kapitel
    4985 JAHRE VOR DER SCHLACHT VON YAVIN
    Das Wasser war so warm wie eh und je, als es aus der Marmorrinne hoch droben an der Wand auf Seelahs Körper prasselte. Als die Sith fünfzehn Standardjahre zuvor auf Kesh gestrandet waren, gab es hier keine Duschen, keinen modernen Komfort. Doch sie hatten gelernt, mit dem zu leben, was ihnen zur Verfügung stand.
    Die glitzernden Tropfen Schmelzwasser, die von ihrer braunen Haut perlten, stammten von einem Gletscher, der sich einen halben Kontinent entfernt befand. Uvak-Reiter der Keshiri, deren Tiere mit gewaltigen Fässern beladen waren, hatten das Wasser von diesem weit entlegenen Ort zur Bergzuflucht der Sith geschafft. Diener auf dem Dach erwärmten das Wasser gemäß ihrer genauen Vorgaben, um es durch ein System zu kanalisieren, das täglich von Schimmel und anderen Verunreinigungen gesäubert wurde.
    Weiter unten rieb Seelah ihr Handgelenk sorgfältig mit einem Bimsstein ab, der vom Fuß der Sessalspitze stammte, viele Kilometer entfernt. Keshiri-Kunsthandwerker hatten die Steine für sie in ansprechende Form gebracht. Die Eingeborenen interessierten sich mehr für Aussehen denn für Funktion – doch was das betraf, hatten sie in ihr eine Verbündete. Mit der üblichen Verachtung sah Seelah den Verschlag an, den ihre Sith-Gefährten für ihren Privatgebrauch errichtet hatten, unmittelbar nachdem sie in Captain Korsins Unterkunft eingezogen war. Das Anwesen war mehr ein Tempel als ein Zuhause. Nun, sie konnte eben nicht alles haben. Nicht hier.
    Fünfzehn Jahre, so viel Zeit war auch nach dem Keshiri-Kalender vergangen – aber wer konnte darauf schon vertrauen? Tropfnass trat sie unter der Dusche hervor und fragte sich, wo die Jahre geblieben waren? An ihrem Körper jedenfalls hatten sie keine Spuren hinterlassen, wie sie feststellte, als sie in den gewaltigen Spiegel schaute – mit Glas zu arbeiten war noch etwas, worauf sich die Keshiri gut verstanden. Seelah mochte vielleicht zweifache Mutter sein und sich von Nahrung ernähren, die zu Hause allenfalls für Farmtiere genügte, aber dennoch wirkte Seelah so fit wie eh und je. Das hatte einiges an Arbeit erfordert. Doch Zeit war eins der Dinge, die sie auf Kesh im Überfluss hatte.
    »Ich weiß, dass du da bist, Tilden«, sagte Seelah. Tilden Kaah, ihr Keshiri-Diener, ließ sich niemals im Spiegel blicken, vergaß jedoch immer, dass sie auf die Macht zurückgreifen konnte, um ihn zu erspüren. Jetzt stand er nahe der Tür, wandte den Blick seiner großen, beigegrau schimmernden Augen ab und hielt ihr mit zitternden Händen ein Gewand hin.
    Auch er hat sich in fünfzehn Jahren nicht verändert , dachte Seelah mit einem stillen Lächeln, als sie ihm die Robe abnahm. Doch warum sollte er sie auch nicht betrachten? All diese glanzlose violette Haut – sie lavendelfarben zu nennen wäre geschmeichelt gewesen – und das weiße Haar, die Farbe des Alters und der Nutzlosigkeit. Wenn die Keshiri andere Keshiri früher schön gefunden hatten, dann bloß, weil sie damals noch keine Sith gesehen hatten.
    Abgesehen davon war es Tildens

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