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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Wassergräben durchzogen die Straßen, gespeist vom Aquädukt; mehrere Keshiri waren hineingefallen und direkt neben ihren im Wasser treibenden Kübeln ertrunken.
    Einzig am Leben und allein schien Ravilan zu sein, der sich benommen innerhalb der noch immer verriegelten Stadttore verschanzt hatte. Er hatte den ganzen Abend lang in Tetsubal die Stellung gehalten, und das sah man ihm auch an. Korsin trat zu ihm, sobald er vom Uvak gestiegen war.
    »Es begann, nachdem ich mich mit meinen hiesigen Kontaktleuten getroffen hatte«, berichtete Ravilan. »Die Keshiri brachen in Lokalen zusammen, auf den Märkten. Dann machte sich Panik breit.«
    »Und wo warst du derweil?«
    Ravilan wies auf den Dorfplatz, einen Platz mit einer großen Sonnenuhr, ganz ähnlich wie die in Tahv. Abgesehen von dem von Uvaks betätigten Flaschenzug, mit dem sie das Aquädukt betrieben, handelte es sich dabei um das größte Bauwerk in der Stadt. »Ich konnte die Ratgeberin nicht finden, die ich mit hierhergebracht hatte. Ich sprang dort hinauf, um nach ihr zu rufen – und um mir einen Überblick darüber zu verschaffen, was vor sich ging.«
    »Du hast dir einen Überblick verschafft?«, knurrte Seelah. »Ist das dein Ernst?«
    Ravilan atmete zornig aus. »Ja. Ich habe versucht, mich in Sicherheit zu bringen! Wer weiß schon, was für eine Seuche diese Leute verbreiten? Ich war stundenlang dort oben und habe zugesehen, wie sie zu Boden stürzten. Ich rief meinen Uvak, aber der war ebenfalls tot.«
    »Bindet unsere außerhalb der Mauern an«, befahl Korsin. Im Fackelschein wirkte er durcheinander. Er zog ein Tuch aus seiner Tunika und hielt es vor den Mund. Anscheinend war ihm nicht bewusst, dass er der Letzte aus der Gruppe war, der das tat. Er sah Seelah an. »Ein biologischer Wirkstoff?«
    »Das … das kann ich nicht sagen«, entgegnete sie. Bei ihrer Arbeit war es um die Sith gegangen, nicht um die Keshiri. Wer wusste schon, wofür sie anfällig waren und wofür nicht?
    Korsin zupfte an Gloyds Ärmel. »Meine Tochter ist in Tahv. Sorge dafür, dass sie unverzüglich auf den Berg zurückkehrt«, sagte er. »Los!«
    Der Houk eilte zu seinem Reittier. Vollkommen untypisch für ihn war er sichtlich aufgewühlt.
    »Es könnte durch die Luft übertragen werden«, meinte Seelah, die verwirrt durch die Leichen watete. Das würde erklären, wie es so schnell so viele treffen konnte. »Allerdings sind wir offenbar nicht betroffen …«
    Weiter vorn ertönte ein Ruf. Dort machte Seelah das aus, was ihr Späher unter einem anderen Leichnam entdeckt hatte: Ravilans vermisste Helferin. Die Frau war in den Vierzigern, genau wie Seelah. Ein Mensch – und tot.
    Seelah drückte den Stoff fest an ihr Gesicht. Närrin, Närrin … Ich bin eine Närrin! Ist es bereits zu spät?
    »Es ist jedenfalls spät genug«, sagte Ravilan, der ihren unbedachten Gedanken auffing. Er wandte sich an Korsin. »Ihr wisst, was Ihr zu tun habt.«
    Korsin sprach mit monotoner Stimme. »Wir werden die Stadt niederbrennen. Natürlich werden wir sie niederbrennen.«
    »Das genügt nicht, Captain. Wir müssen sie ausgrenzen.«
    » Wen ausgrenzen?«, schnappte Seelah.
    »Die Keshiri!« Ravilan deutete auf die Leichen um sie herum. »Irgendetwas bringt sie um, und es könnte auch uns töten! Wir müssen sie ein für alle Mal aus unserem Leben verbannen!«
    Korsin wirkte vollkommen sprachlos.
    Seelah packte ihn an der Schulter. »Hör nicht auf ihn. Wie sollen wir ohne sie leben?«
    »Wie Sith!«, erklärte Ravilan. »Dies hier ist nicht unser Weg, Seelah. Du bist … Wir sind zu abhängig von diesen Kreaturen geworden. Das sind keine Sith.«
    »In den Augen deines Volkes sind wir das ebenso wenig.«
    »Werd jetzt bloß nicht politisch«, sagte Ravilan. »Sieh dich doch um, Seelah! Womit auch immer wir es hier zu tun haben, hätte uns mittlerweile ebenfalls töten müssen. Da es das nicht getan hat, sollten wir das Ganze als das werten, was es ist: Dies ist eine Warnung der Dunklen Seite. «
    Hinter dem Tuch sackte Seelahs Unterkiefer herunter. Korsin kehrte schlagartig in die Realität zurück. »Warte«, sagte er und ergriff Ravilans Arm. »Reden wir darüber …«
    Korsin und Ravilan gingen auf das Tor zu, das just in diesem Moment von ihren Begleitern geöffnet wurde. Es war, als würde der Ort selbst ausatmen. Abgestandene Luft rauschte durch die Öffnung. Seelah rührte sich nicht, wie gebannt von den Leichen um sie herum. Für sie sahen die toten Keshiri alle gleich aus, violette

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