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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Einbruch der Abenddämmerung fand Seelah Korsin erneut auf dem Platz. Sein Keshiri-Spielzeug war fort, und Korsin betrachtete sich selbst – oder vielmehr eine ziemlich schlechte Replik von sich. Handwerker aus Tahv hatten unlängst eine vier Meter große Statue ihres Retters geliefert, die aus einem gewaltigen Glasblock gestaltet worden war und keine sonderliche Ähnlichkeit mit ihm aufwies.
    »Es ist … ein erster Entwurf«, sagte Korsin, der ihre Ankunft spürte.
    »Offensichtlich.« Seelah fand, dass das Ungetüm selbst die Schlachtfelder von Ashas Ree besudelt hätte. Ihr Keshiri-Gehilfe hingegen erachtete das Ding als prachtvoll. Mindestens.
    »Das Werk ist in positiver Hinsicht erstaunlich , Mylady«, sagte Tilden. »Etwas, das der Himmelsgeborenen wahrlich würdig ist – ich meine, der Protektoren .« Er korrigierte sich hastig in der Gegenwart des Großlords, schien aber dennoch schwer zu schlucken zu haben bei dem neuen Begriff, um den die Religion, mit der er aufgewachsen war, erst kürzlich erweitert worden war.
    Ravilans Cousin, der Cyborg Hestus, hatte zusammen mit anderen Linguisten von der Omen Jahre damit verbracht, die mündlichen Überlieferungen der Keshiri sorgfältig zu studieren. Sie hatten nach jedweden Hinweisen darauf gesucht, dass jemals jemand von hier aufgebrochen war – jemand, der vielleicht eines Tages nach Kesh zurückkehren würde, um ihnen eine Möglichkeit zur Flucht zu verschaffen. Doch sie waren nicht auf viel Brauchbares gestoßen. Die Neshtovar – die Uvak-Reiter, die den Planeten bis vor Kurzem beherrscht hatten – hatten ihre Religion, in deren Zentrum die Himmelsgeborenen und die ihnen entgegengesetzte Anderwelt standen, auf früheren Legenden von den Protektoren und den Destruktoren aufgebaut. Die Destruktoren kehrten regelmäßig zurück, um Verderben auf Kesh herniederregnen zu lassen; die Protektoren hingegen waren dazu bestimmt, sie ein für alle Mal aufzuhalten. Korsin, der jetzt im Mittelpunkt des Keshiri-Glaubens stand, hatte behauptet, ihm sei ein Augenblick der Offenbarung zuteilgeworden, und die Rückkehr zu den alten Namen verfügt.
    Das war genauso Seelahs Idee gewesen, wie vieles andere im Laufe der Jahre. Die Neshtovar hatten sich als die Söhne der Himmelsgeborenen betrachtet. Doch kein lebender Keshiri konnte für sich in Anspruch nehmen, mit den fernen Protektoren im Bunde zu sein. Welchen Status die Ureinwohner vormals auch immer innegehabt haben mochten, spielte jetzt keine Rolle mehr. Und jetzt stellte Seelah fest, dass die Keshiri ihnen mit glupschäugigen Glasklötzen ihren Respekt zollten.
    Sie sollten besser lernen, unsere Gesichter richtig hinzukriegen, bevor sie mir ihren » Respekt « erweisen , dachte Seelah. »Es ist ja nicht so sehr, dass die Statue so schlecht aussieht«, sagte sie, sobald Tilden sich entfernt hatte. »Vielmehr ist es so, dass sie hier nicht richtig zur Geltung kommt.«
    »Denkst du mal wieder darüber nach, uns vom Berg fortziehen zu lassen?« Korsin lächelte – vom Wind gegrabene Fältchen, die sich in den Schatten verdunkelten. »Ich denke, wir haben die Geduld der Keshiri schon genug auf die Probe gestellt, als wir das erste Mal in Tahv blieben.«
    »Und was macht das für einen Unterschied?«
    »Keinen.« Er überraschte sie damit, dass er ihre Hand nahm. »Hör zu, ich möchte dir sagen, wie sehr ich die Arbeit zu schätzen weiß, die du im Spital leistest. Das ist alles, was ich mir erhofft habe – alles, von dem ich wusste, dass du dazu imstande bist.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass du weißt, wozu ich alles imstande bin.«
    Korsin wandte den Blick ab und lachte. »Nun, lass uns das lieber nicht weiter vertiefen. Wärst du stattdessen daran interessiert, mit mir zu Abend zu essen?« Seine Augen leuchteten. Seelah kannte diesen Gesichtsausdruck. Wie immer gelang es dem Mann, sich geschickt alle Möglichkeiten offenzuhalten.
    Bevor sie darauf etwas erwidern konnte, drang von oben ein Ruf zu ihnen herab. Korsin und Seelah schauten zum Wachturm hinüber. Kein Angreifer drohte – die Sith hatten sämtliche Raubtiere schon vor Jahren ausgerottet. Stattdessen saßen einfach Wächter in Meditation versunken da und horchten auf die Macht, um Nachrichten von Sith zu empfangen, die sie aus den entlegenen Gegenden des Landes erreichten.
    »Es geht um Ravilan«, rief ein junger, rotgesichtiger Wächter, der noch ein Kind gewesen war, als die Omen abstürzte. »Irgendetwas ist in Tetsubal passiert. Etwas

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