Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
herunterkam und er einen ersten Blick auf die großen, krallenbewehrten Füße und haarigen Beine des Neuankömmlings werfen konnte, hob er die Waffe und stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Zumindest eine Sache hatte also an diesem Tag der Irrtümer und beinahe tödlichen Fehler wie geplant funktioniert.
Fürs Erste setzte dieser willkommene Trend sich fort. Chewbacca schleifte den Bacta-Tank aus dem Suwantek in den Keller und verscheuchte LaRone und Marcross mit einem Knurren, als sie ihm helfen wollten. Er lehnte den Tank an die Wand neben der Lifttür, wo er nicht im Weg stehen würde, und schloss zwei Standardkabel daran an, sodass er wieder mit der notwendigen Energie versorgt wurde. Anschließend schob er die Atemmaske über Graves Gesicht, wobei er sich noch immer weigerte, die Hilfe der anderen zu akzeptieren, dann hob er den verwundeten Sturmtruppler hoch und legte ihn in den Tank. Einen Moment betrachtete er noch die Anzeigen, bevor er den Deckel zuklappte und den Tank ganz mit Bacta auffüllte. Abgesehen vom Brummen des Wookiees geschah das alles in völliger Stille.
»Danke«, sagte LaRone, als Chewbacca schließlich fertig war. »Dafür sind wir dir was schuldig.«
Der Wookiee knurrte etwas, und nach einem undeutbaren Blick in Ferrouz’ Richtung hob er Axlons blutüberströmte Leiche vom Boden auf und ging zurück zum Lift. Eine Minute später war er verschwunden.
LaRone atmete tief ein. »Marcross?«
»Sieht gut aus«, bestätigte der Sturmtruppler, als er sich über die Anzeigen des Tanks beugte. »Er ist stabil, und seine Blutwerte verbessern sich. Er sollte es schaffen, vorausgesetzt, er bleibt lange genug da drin.«
»Das ist die Frage, nicht wahr?«, stimmte LaRone zu. »Haben wir genügend Zeit?« Er drehte sich zu Ferrouz herum. »Noch nie einen Wookiee gesehen, Gouverneur?«
»Zumindest noch nicht aus nächster Nähe«, meinte Ferrouz. Seine Stimme klang noch immer ein wenig zittrig. »Um ehrlich zu sein – einen Moment lang dachte ich, er würde mich gleich in Stücke reißen.«
»Das würde Chewbacca nicht tun«, versicherte ihm LaRone. »Aber Sie müssen verstehen, dass das Imperium nicht immer gut zu ihm war. Man hat ihn gefoltert, und ein oder zwei Mal wurde er versklavt. Einige Mitglieder seines Volkes haben sogar noch mehr gelitten. Er hat also nicht sehr viel übrig für Imperiale.«
»Das wusste ich nicht«, sagte Ferrouz leise. »Ich weiß, dass Kashyyyk auf der schwarzen Liste des Imperiums steht, aber ich dachte, dass es dafür einen guten Grund gibt.«
»Dann dachten Sie vermutlich auch, dass es auf Alderaan vor Rebellensympathisanten wimmelte, hm?«, fragte Quiller mit einem herausfordernden Unterton.
»Ich weiß nicht, was dort geschehen ist«, erklärte Ferrouz ruhig. »Ich weiß nur, dass ich einen Eid geschworen habe, dem Imperium und seinen Gesetzen zu dienen, und ich habe vor, mich an diesen Eid zu halten.« Er schluckte sichtbar. »Bis zu meinem Tod.«
»Hoffentlich dauert es noch eine Weile bis dahin«, meinte LaRone und warf Quiller einen warnenden Blick zu. Jetzt war nicht die Zeit, um über Politik zu streiten.
»Vielleicht«, erwiderte Ferrouz schwermütig. »Jade ist immerhin nach Poln Major gekommen, um mich hinzurichten.«
»Sie ist vernünftiger, als Sie denken«, versicherte ihm Marcross. »Sie weiß, dass Sie nur unter Zwang mit den Rebellen zusammengearbeitet haben.«
»Was aber nichts daran ändert, dass es Hochverrat war«, beharrte der Gouverneur. »Das Gesetz ist in dieser Sache eindeutig …«
»Einen Moment«, sagte LaRone, als sein Komlink zweimal piepte. »Sie sind hier. Marcross?«
Der Sturmtruppler nickte und aktivierte den Versorgungsaufzug. Er fuhr hoch zur Straße, und einmal mehr erklangen die Geräusche von Schritten und das Poltern von Ausrüstung über ihnen. Ein zweites Mal piepte LaRones Komlink, und er nickte Marcross zu.
Diesmal war es aber kein Wookiee samt Bacta-Tank, der sichtbar wurde, als die Plattform sich wieder in den Keller herabsenkte, sondern Brightwater, umgeben von schweren Säcken voller Sturmtruppenausrüstung aus ihrem Lastgleiter … und fünf der messerschmiedenden, grünschuppigen, schlecht gekleideten Troukree.
»Willkommen«, begrüßte LaRone sie, und sein Blick huschte über die Fremdweltler, bis er Vaantaar entdeckte. »Wir sind euch dankbar dafür, dass ihr gekommen seid.«
»Ihr müsst euch nicht bedanken«, meinte Vaantaar, dessen grüne Schuppen und Pelzbüschel im künstlichen
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