Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
angegriffen haben.«
»Ich werde Sie vernichten, Captain Thrawn«, sagte Nuso Esva, seine Stimme kalt und leise. »Aber erst werden Ihre Soldaten und Untergebenen mitansehen, wie Sie Ihre letzte, fatale Entscheidung treffen.«
»Und welche Entscheidung wäre das?«, wollte Thrawn wissen.
»Falls niemand etwas unternimmt, werden die Schimäre und die Golan einander in vierzehn Minuten in einer gewaltigen Kollision gegenseitig zerstören«, erklärte Nuso Esva. »Die anderen Schiffe Ihres Kampfverbands werden Ihnen nicht helfen können. Ich habe sie hier bei Poln Minor festgenagelt, und sollte eines von ihnen versuchen, seine gegenwärtige Position zu verlassen, haben meine Feueröfen den Befehl, es abzufangen und zu vernichten. Die einzige Möglichkeit, diese Kollision zu verhindern, besteht darin, dass entweder die Schimäre oder die Golan das Feuer auf den jeweils anderen eröffnet und ihn zerstört.«
Pellaeon blickte hoch zum Sichtfenster der Brücke. Durch die letzten Rauchschwaden hindurch konnte er in der Ferne die blinkenden Lichter der Golan-Kampfstation erkennen. Die Schimäre flog tatsächlich direkt darauf zu.
»Sie, Captain Thrawn, werden diese Wahl treffen«, sagte Nuso Esva leise. »Sie werden entscheiden, welche dieser beiden wertvollen Kriegsmaschinen des Imperiums zerstört wird. Sie werden entscheiden, welche Krieger des Imperators sterben.«
20. Kapitel
Lukes erste Warnung bestand aus plötzlichen, gebrüllten Befehlen, dem Klicken, mit dem man Waffen von ihren Ständern riss, und dem Geräusch hastender Schritte. Eine schreckliche Sekunde lang glaubte er, man hätte ihn entdeckt, doch dann erkannte er, dass es etwas anderes sein musste. Falls Stelikag wusste oder auch nur vermutete, dass jemand hier draußen war, würde er nicht so einen Großalarm auslösen. Er würde eine leise, unauffällige Suche anordnen, in der Hoffnung, den Eindringling bei einem Nickerchen zu erwischen.
All die Hektik und der Lärm galten also nicht ihm. Doch wem galten sie dann? Sein Magen zog sich zusammen. LaRone natürlich! Ihm, den anderen Sturmtrupplern und Gouverneur Ferrouz. Was immer sie getan hatten, es hatte Stelikag extrem wütend gemacht.
Das klang nicht gut, weder für sie noch für Luke. Er saß noch immer zusammengekauert in der Wachnische neben der Fahrzeugbarriere, und jeder, der auf dem Weg nach draußen zufällig nach links blickte, musste ihn dort sehen. Eine Sekunde lange fragte er sich, ob er vielleicht noch Zeit hätte, in den Haupttunnel hinauszuschleichen, wo es mehr Deckung gäbe, doch dann erkannte er, dass es dafür bereits viel zu spät war.
Allerdings hatte er noch die Decke aus Stelikags Landgleiter. Falls die Entführer es jetzt ebenso eilig hatten wie vorhin in der Stadt, würde derselbe Trick vielleicht noch einmal funktionieren. Nicht, dass er im Moment eine andere Wahl hätte, als es darauf ankommen zu lassen. Er zog sich in den hintersten Winkel der Nische zurück und rollte sich zu einem möglichst kleinen Ball zusammen, dann warf er sich die Decke über den Kopf und breitete sie über Oberkörper, Beinen und Stiefeln aus.
Drei Sekunden später wurde aus den eilenden Schritten ein lautes Poltern, als die Männer an ihm vorbeirannten. Luke hielt den Atem an und griff in die Macht hinaus. Auf Tatooine hatte Ben Kenobi das Interesse der Sturmtruppen von sich, Luke und den beiden Droiden, die Leia ihnen geschickt hatte, fortlenken können. Unglücklicherweise hatte er keine Ahnung, wie dieser Trick funktionierte. Alles, was er tun konnte, war also, reglos sitzen zu bleiben, möglichst unauffällig zu wirken und darauf zu hoffen, dass das reichen würde.
Offenbar tat es das auch. Das Poltern erreichte seinen Höhepunkt, dann wurde es wieder leiser. In einiger Entfernung verstummten die rennenden Schritte schließlich, und kurz darauf erklang das Summen, mit dem ein halbes Dutzend Repulsorlifts ansprangen, und das Klacken, mit dem Türen zugeschlagen wurden. Sekunden später war das Geräusch der Repulsorlifts verklungen.
Vorsichtig zog Luke die Decke vom Kopf und strengte seine Sinne an. Da waren noch immer Schritte in der Höhle, außerdem das Murmeln gedämpfter Stimmen. Wie viele der Entführer zurückgeblieben waren, ließ sich nicht sagen, aber ganz sicher war die Zahl von Lukes Gegnern nun deutlich geringer als noch vor ein paar Minuten.
Doch war sie gering genug, dass er es riskieren konnte, in die Höhle zu gehen und Ferrouz’ Familie zu suchen? Er kaute auf seiner
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