Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
erklärte Thrawn bestimmt. »Der Mann mit der Maske ist Kriegsherr Nuso Esva.«
Einen Moment lang sagte ihm der Name nichts, dann folgte ein plötzlicher Blitz der Erkenntnis: »Nuso Esva?«
»Ja«, bestätigte Thrawn. »Sind Sie bewaffnet?«
Pellaeon atmete tief ein, um sich zu beruhigen. »Nein, Sir«, antwortete er. »Aber falls ich die Wachen finde, die hier postiert waren, finde ich vielleicht auch einen ihrer Blaster.«
»Dafür ist keine Zeit«, entgegnete Thrawn. »Sie müssen verhindern, dass Nuso Esva das Schiff verlässt. Wie sind Sie auf die Brücke gelangt?«
»Der Turbolift«, sagte Pellaeon mechanisch, während sein Geist noch immer versuchte, diese jüngste Offenbarung zu verarbeiten.
»Der offensichtlich noch funktioniert hat, obwohl man mir sagte, der Rest des Systems sei heruntergefahren«, meinte Thrawn. »Daraus lässt sich folgern, dass Nuso Esva diesen speziellen Lift für seine Flucht nutzen will. Sind Sie noch da, Commander?«
Pellaeon atmete noch einmal tief den kühlen Sauerstoff ein. »Ja, Sir. Ich bin hier.«
»Sehr gut«, sagte Thrawn. »Wir werden Folgendes tun …«
Der Kommandant der Golan wartete bereits, als Han mit dem Lift des Falken durch die obere Luke in den Eingangsbereich der Andockbucht hinauffuhr. Bei ihm war ein halbes Dutzend seiner Offiziere und jeder der zehn Soldaten mit echter Kampferfahrung, die Han an Bord der Station erwartet hatte. Im Gegensatz zu den Offizieren trugen diese Männer Blaster an ihren Gürteln.
Han würdigte sie keines Blickes, als er auf das Begrüßungskomitee zumarschierte. Der Kommandant straffte die Schultern und öffnete den Mund …
»Commander Barcelle«, kam Han ihm schnell zuvor. Imperiale Agenten und Leute vom ISB wollten immer das erste Wort haben, das wusste er. »Ich brauche eine kurze Zusammenfassung Ihres gegenwärtigen Bereitschaftsstatus.«
»Major Axlon, Sie können hier nicht einfach so auftauchen und …«, begann einer der Offiziere.
»Ihr Bereitschaftsstatus!«, schnappte Han, ohne den Mann anzusehen, als er ihm Axlons Ausweis in die Hand drückte. »Falls ich noch einmal darum bitten muss …«
»Nein, Sir«, sagte Barcelle hastig. »Wir sind bei dreißig Prozent unserer Kapazität, neun Turbolaserbatterien und ein Protonentorpedowerfer sind noch einsatzbereit. Die Traktorstrahlprojektoren sind alle deaktiviert, aber …«
»Commander!«, rief eine panische Stimme über den Lautsprecher der Andockbucht. »Sir, Sie müssen sofort herkommen. Es gibt Probleme – große Probleme.«
Barcelles Augen huschten zu dem Lautsprecher, dann zurück zu Han. »Ich bin schon unterwegs«, erklärte er. »Major …«
»Wir verschwenden nur Zeit«, stieß Solo hervor. Er hatte keine Ahnung, um welche Probleme es sich handelte, aber vermutlich hatte es mit ihm und dem Falken zu tun, und er wollte unter keinen Umständen, dass der Commander vor ihm davon erfuhr. »Gehen wir.«
Das Ventilationssystem der Brücke hatte gerade begonnen, sich gegen die Schwaden des Vertigongases durchzusetzen, als Nuso Esvas dunkle Gestalt in dem Durchgang erschien, der die hintere von der Hauptbrücke trennte. Er wandte sich dem Turbolift zu, und sein Mantel wehte hinter ihm.
Pellaeon, der sich im Schatten einer Konsole auf der anderen Seite der Brücke zusammengekauert hatte, schlich schnell und leise hinter seinem Versteck hervor, in der Hand den mit Sauerstoff gefüllten Injektor aus dem Medikit der hinteren Brücke. Als er Nuso Esva erreicht hatte, hob er den Injektor hoch über den Kopf und rammte ihn unter dem Rand der schwarzen Metallmaske in die Seite seines Halses.
Nuso Esva zuckte heftig zusammen, und sein Arm schnappte hoch, um Pellaeons Hand beiseitezuschlagen. Doch es war zu spät. Er drehte sich halb herum, dann zuckte er noch einmal und brach auf dem Deck zusammen.
Pellaeon atmete tief ein und blickte auf die verkrümmte Gestalt hinab. Thrawn hatte ihm versichert, dass eine Sauerstoffembolie seinen Gegner schnell ausschalten würde. Ob es ein schmerzhafter Tod sein würde, hatte er nicht gesagt. Angesichts von Captain Drusans Ende und den verbrannten Leichen im Maschinenraum der Schimäre hoffte Pellaeon aber, dass er sehr schmerzhaft gewesen war.
»Er ist am Boden«, meldete er, dann ließ er sich neben der Gestalt auf die Knie sinken. Zunächst überprüfte er die Hände des anderen. Er wusste, es wäre ein wertloser Sieg, falls Nuso Esva noch einen letzten Schuss auf ihn abgeben könnte. Doch die Hände des Kriegsherrn waren
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