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Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Titel: Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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den Ruf, launischer zu sein als ein Hutt. Was, wenn er auf einmal entscheidet, das Abkommen mit Ihnen aufzukündigen?«
    »Das würde er nicht«, war Thrawn sich sicher. »Er mag impulsiv sein, aber Lord Vader hat auch ein starkes, persönliches Interesse an dieser Sache, außerdem ist er genauso wie jeder andere auch auf den eigenen Vorteil bedacht. Ich habe keinen Zweifel, dass er die Rolle spielen wird, die ich ihm zugedacht habe.«
    Car’das erschauderte. Ein Flottenkapitän, der offen darüber sprach, dass Darth Vader nur eine ihm zugeteilte Rolle spiele. Das war üblicherweise etwas, was Ersten Offizieren eine plötzliche Beförderung einbrachte. Ein Grund mehr, dafür zu sorgen, dass die beiden so wenig Zeit wie möglich in der Gesellschaft des anderen verbrachten. »Bestimmt wird er das«, meinte er. »Ich habe Hunger. Möchten Sie auch etwas?«
    »Nein, danke«, erwiderte Thrawn. Seine Stimme klang abwesend, da er seine Aufmerksamkeit bereits wieder auf die Computerkonsole gerichtet hatte.
    In Gedanken schüttelte Car’das den Kopf, als er sich von seinem Platz erhob. Offene Gespräche wie dieses waren wahrscheinlich der Grund, warum Thrawn niemanden sonst im Imperium hatte, dem er trauen konnte. Die Flotte, wie der imperiale Hof auch, gedieh auf Verstohlenheit, politischen Ränkespielen und lächelnden Masken. Allem, was nach Offenheit aussah, wurde Argwohn entgegengebracht.
    Während er den Korridor hinabging, musste er dennoch zugeben, dass Thrawns freimütige Ehrlichkeit vielleicht doch nicht so schlecht war. Zumindest fühlte sich Car’das jetzt besser als in den vergangenen Wochen. Er hatte geglaubt, diese Reise wäre seine letzte Gelegenheit, etwas Gutes und Edelmütiges zu tun. Jetzt hatte er Gewissheit. Er konnte nur hoffen, dass er lange genug leben würde, um dieses Werk bis zum Ende verfolgen zu können.
    Das Tunnelsystem des siebten Oktanten war der verschachteltste Kaninchenbau, den Han jemals gesehen hatte, aber Axlons Karten waren genau, und nachdem Han gut zwei Stunden im Zickzack umhergefahren war, hatte er schließlich Kurs auf die Minen von Anyat-en genommen. Nur näherten er und Chewie sich dem Komplex nun nicht aus Richtung des Quartzedge-Raumhafens – der einzigen Richtung, aus der ein vernünftiger Mensch mit Besuch rechnen würde –, sondern von einer der anderen verlassenen Minenhöhlen. Von dort würde wohl niemand Gesellschaft erwarten … hoffte er.
    Fünf Kilometer vom Rand des Komplexes entfernt schaltete er die Scheinwerfer des Landgleiters ab und bremste so weit ab, dass sie sich trotz der schwachen Beleuchtung durch das verstreut platzierte Permalicht mehr oder weniger sicher durch den Tunnel manövrieren konnten.
    Einen Kilometer vor der Mine brachte er das Fahrzeug dann ganz zum Stehen. Für eine Minute blieben sie ruhig sitzen, um ihre Ohren nach dem Brummen des Repulsorlifts an die Stille zu gewöhnen, dann hörte Han in der Entfernung das schwache Gemurmel von Stimmen – vielen Stimmen. Er blickte zu Chewie hinüber. Der Wookiee brummte eine leise Zustimmung.
    »Also gut«, sagte Han und zog seinen Blaster, während er aus dem Landgleiter kletterte. »Dann wollen wir doch mal sehen, mit welcher Art Ärger wir es hier zu tun haben.«
    Axlons Daten zufolge bestand der Anyat-en-Komplex aus acht ungleichmäßig geformten Höhlen, die beim Abtragen der Erzadern und -klumpen aus dem Fels gehauen worden waren. Han und Chewie gingen den Tunnel hinunter und passierten auf ihrem Weg einige kleine Seitenhöhlen, die offenbar als Lager für Ausrüstung und Treibstoff erbaut worden waren. Sie bewegten sich vorsichtig, achteten auf jeden ihrer Schritte und versuchten, nicht zu viel Lärm zu verursachen, wenn sie auf die Felsbrocken traten, die über den Boden verstreut waren.
    Sie waren noch etwa fünfzig Meter von der nächsten großen Höhle entfernt, und Han konnte bereits das flackernde Licht von Glühstäben sehen, das sich von den Tunnelwänden abhob, als hinter ihnen plötzlich das Knirschen von Schotter erklang. »Das ist weit genug«, warnte eine leise Stimme.
    Han hielt an und schluckte einen Fluch hinunter. Er hatte die ersten paar Seitenhöhlen überprüft, die er und Chewie passiert hatten, da sich jedoch alle als leer entpuppt hatten, hatte er alle weiteren ignoriert und sich ganz auf die Stimmen und Lichter vor ihnen konzentriert. Jetzt würde er den Preis für seine Fahrlässigkeit zahlen müssen.
    Vermutlich würde aber wohl eher der Mann hinter ihnen den Preis

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