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Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Titel: Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Antworten?«
    Car’das seufzte. »Nicht einmal das weiß ich.«
    Einen Moment lang legte sich wieder Stille über den Raum. »Dennoch sind Sie meinem Ruf gefolgt«, meinte Thrawn dann. »Wenn Sie so versessen darauf sind, dorthin aufzubrechen, warum haben Sie mir all das nicht schon vorher gesagt?«
    »Das weiß ich auch nicht«, gestand Car’das. »Vielleicht dachte ich, dass ich Ihnen etwas schulde.« Er schüttelte den Kopf. »Oder vielleicht hielt ich das hier für meine letzte Gelegenheit, etwas Nützliches für den Rest der Galaxis zu tun.«
    »Sie haben viele nützlichen Dinge getan«, erinnerte ihn Thrawn. »Unter anderem, mein Leben zu retten.«
    »Alte Geschichten«, winkte Car’das ab, und sein Magen zog sich vor Scham und Schuldgefühlen zusammen. »Jahrelang habe ich nichts anderes getan, als meine Schmugglerorganisation aufzubauen. Nicht, um jemandem zu helfen, so wie später, als ich das Imperiale Zentrum mit Informationen versorgt habe, um Kriminelle und Verräter auszurotten. Nein, alles, was ich tat, geschah aus Selbstverliebtheit und Machthunger.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mein Leben verschwendet, Thrawn. Diese letzten Jahre … Ich habe sie alle verschwendet.«
    »Möglich«, sagte Thrawn mit leiser Stimme, »und dennoch ist das Bedürfnis, etwas zu erschaffen, tief in uns verankert. Wir alle streben danach, Imperien zu errichten, sei es aus Stein, aus Personen oder aus Worten. Imperien, von denen wir hoffen, dass sie uns überdauern. Am Ende jedoch muss jeder von uns zwangsläufig seine Schöpfung hinter sich lassen. Alles, worauf wir hoffen können, ist, einen würdigen Nachfolger zu finden, der unser Werk fortsetzt oder es zumindest noch eine Weile aufrechterhalten kann.«
    »Möglich«, räumte Car’das ein. Natürlich hatte Thrawn recht. Das hatte er für gewöhnlich immer. So gesehen hatte Car’das in der Tat einen solchen würdigen Nachfolger gefunden, einen vertrauenswürdigen Stellvertreter namens Talon Karrde. Die entscheidende Frage lautete, ob Karrde auch die Auswüchse des Chaos überleben würde, das Car’das ebenfalls hinterlassen hatte.
    Doch es war zu spät, sich deswegen zu sorgen. Die Zukunft seiner Organisation hatte bereits begonnen, und selbst wenn Car’das jetzt zurückkehrte, gäbe es keine Möglichkeit für ihn, die alte Ordnung wiederherzustellen. Nichtsdestotrotz war die Zukunft in ständiger Bewegung. Jede Zukunft war das.
    »Mir fällt allerdings auf, dass Sie meine Frage nicht beantwortet haben«, fügte Car’das hinzu. » Sie sind hier, um das Imperium vor dem Kriegsherrn Nuso Esva zu schützen. Aber warum bin ich hier?«
    »Weil meine Truppen in den Unbekannten Regionen damit beschäftigt sind, meine Verbündeten zu schützen«, erklärte Thrawn. »Weil ich alleine bin und es immer nützlich ist, ein zusätzliches Paar Augen oder Hände zu haben.«
    »Aber warum ich?«, hakte Car’das nach. »Sie finden Gehör beim Imperator. Warum keinen Ehrengardisten oder brillanten, aufstrebenden Flottenoffizier?« Er schnaubte. »Warum nicht Vader höchstpersönlich? Falls Sie seine Gesellschaft ertragen könnten …«
    Thrawn lächelte, und zu Car’das Erstaunen lag etwas Traurigkeit im normalerweise so emotionslosen Gesichtsausdruck des anderen. »Weil«, sagte er ruhig, »Sie der Einzige sind, dem ich traue.«
    Car’das starrte ihn an, und ein Teil seines Selbstmitleids schmolz zu einem verschämten Lachen. Thrawn hatte alles zurückgelassen: seine Heimat, sein Volk, sein Ansehen, sein Leben. Er hatte sich geschworen, die zivilisierten Teile der Galaxis vor Piraten, Kriegsherren und weit entfernten, namenlosen Alpträumen zu beschützen, die sich Car’das nicht einmal vorstellen konnte. Dennoch hatten all die Arbeit und all die Opfer ihn letzten Endes an diesen Punkt geführt. Er war das größte militärische Hirn dieser Tage, und er konnte nur einem einzigen, einsamen, wertlosen Mann vertrauen. »Es tut mir leid«, sagte er still.
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, versicherte ihm Thrawn. »Ich bin derjenige, der sich entschuldigen müsste. Mit etwas Glück sollte diese Angelegenheit in zwei, drei Wochen erledigt sein, und dann können Sie Ihre Reise fortsetzen.« Er neigte den Kopf. »Oder wir kehren gleich zur Executor zurück, und ich entlasse Sie aus meinen Diensten.«
    Car’das verzog das Gesicht. »Danke, aber ich habe nicht vor, Sie Vaders sanftmütigen Launen zu überlassen. Abgesehen von all seinen anderen Eigenschaften genießt er

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