Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
noch immer deutlich und klar, ebenso wie ihre Enttäuschung, als sie herausgefunden hatte, was wirklich die Sternschnuppenschweife erzeugte, wenn man die Kugel schüttelte.
Eine billige Plastikkugel aufzubrechen war einfach. In Gouverneur Ferrouz’ Palast einzubrechen würde deutlich schwerer sein. Sie schaltete ihr spezielles Elektrofernglas ein und richtete es auf das Anwesen. Eine Mauer führte im Bogen um einen Großteil des Palastes herum, von einer Kante des ausgehöhlten Hügels zur anderen, und der Hügel selbst schirmte den Rest ab. Die Fläche zwischen diesen beiden Barrieren war mehr oval als rund, und es gab weite, offene Flächen links und rechts des Gebäudes. Mara konnte diese Bereiche von ihrer Position aus nur teilweise einsehen, aber die Daten des Imperators hatten ihr verraten, dass sich dort auf einer Seite ein Hofgarten befand und ein Freilufttheater samt kleinem Duftwald auf der anderen.
Der Hügel selbst ragte gut und gerne fünfzig Meter über dem Palast auf, und der Gipfel seines Kammes hing tatsächlich direkt oberhalb des hinteren Gebäudedrittels. Indem man sich von dort abseilte, hätte man sich unter anderen Umständen also Zutritt zum Palast verschaffen können. Doch diese Möglichkeit war so offensichtlich gewesen, dass entweder Ferrouz selbst oder einer seiner Vorgänger spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte. Mindestens die Hälfte der gut getarnten Laser auf der Mauerkrone zeigte nach oben und innen. Ihre Schwenkhalterung war blockiert, sodass sie nicht auf das Grundstück hinabfeuern würden, aber sie könnten mühelos jeden anvisieren, der sich spinnengleich an einem Seil von der Hügelkuppe herabließ.
Nicht, dass ein potenzieller Eindringling sich einfach so von dort oben abseilen könnte. Scouttruppen patrouillierten auf Düsenschlitten am Fuße des Hügels, und auf ihren regelmäßigen Kontrollflügen deckten sie alle Zugangsmöglichkeiten auf der Rückseite und an den Seiten der Anhöhe ab. In der Regel endeten die Patrouillenflüge dort, wo sich Hügel und Mauer trafen. Dann wendeten die Düsenschlitten und schwebten in entgegengesetzter Richtung erneut um die Anhöhe herum. Manchmal flog ein Scouttruppler aber auch weiter, dicht an der Mauer entlang, vorbei am Tor und dann weiter zur anderen Seite des Hügels. Die Soldaten schienen völlig willkürlich zu entscheiden, wann sie diese Extrarunden drehten, es war also unmöglich vorauszusagen, wann ein Abschnitt des Hügels länger unbewacht blieb. Das machte es im besten Falle problematisch, zur Anhöhe vorzudringen, ganz zu schweigen davon, sie zu erklimmen.
Der Weg über die Mauer war nicht leichter. Sie war knapp fünf Meter hoch und wurde in regelmäßigen Abständen von sechs Wachtürmen unterbrochen, von denen jeder rund um die Uhr mit mindestens drei Wachen besetzt war. Sie befand sich außerdem knapp fünfzig Meter von der Straße entfernt, die am Palast vorbeiführte, und zwischen Mauer und Straße erstreckte sich ein geteerter Streifen. Vier Wachen standen am Tor, das sich nur öffnete, um Fahrzeuge durchzulassen, außerdem patrouillierten acht Sturmtruppler in Zweierteams an der Außenseite der Mauer. Die nächtliche Wachroutine hatte Mara noch nicht gesehen, aber es war davon auszugehen, dass die Sicherheitsvorkehrungen mit Einbruch der Dunkelheit noch verschärft wurden. Weitere Sturmtruppen und bewaffnete Wachen drehten vor den Einkaufs- und Wohngebieten im benachbarten Stadtviertel ihre Runden. Zweifelsohne waren sie trainiert, jedes Anzeichen von Ärger zu erkennen.
Mara hatte schon früher stark bewachte Mauern überwunden, entweder, indem sie darübergeklettert war, oder, indem sie mit ihrem Lichtschwert ein Loch hineingeschnitten hatte. Doch eine solche Strategie funktionierte nur, wenn die Wachmannschaft durch die Routine eingelullt und nachlässig war. Die Tatsache, dass Ferrouz die Palastwache durch Sturmtruppen ergänzte, ließ darauf schließen, dass es hier keine Nachlässigkeiten gab. Blieb also nur das Tor selbst.
Mara richtete das Elektrofernglas auf den Eingang. Das Tor war so hoch wie der Rest der Mauer und mit einem komplexen Flachrelief verziert, welches Ereignisse aus der Geschichte Poln Majors zeigte. Auf einer Seite befand sich eine kleine Tür für das Personal, gerade groß genug für einen Sturmtruppler in voller Montur. Es war also unmöglich, dass eine Gruppe von Angreifern oder ein Mob in großer Zahl auf das Gelände strömen konnte. Dem Wenigen nach zu schließen,
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