Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Zuschauer, sich aufzulösen. LaRone blickte zu dem Federwesen hinüber, das Grave angeschossen hatte – einer seiner Artgenossen hatte ihm auf die Füße geholfen, und nun stützte er sich auf dessen Schulter –, dann zum Anführer der gefiederten Fremdweltler. »Kommt nicht noch einmal hierher«, warnte er ihn leise. »Das Imperium hat nicht viel übrig für Betrüger und Möchtegern-Diebe.«
    Das Geschöpf starrte ihn finster an, und die Federn an seinen Wangen plusterten sich auf. »Was ist das Imperium?« Es spuckte die Worte förmlich aus.
    »Das Imperium ist der Boden, auf dem du stehst«, erklärte LaRone. »Wichtiger noch sollte für dich aber sein, dass die Messerhändler wahrscheinlich jedem erzählen werden, dass du sie betrügen wolltest, falls einer von euch sich wieder hierhertraut.«
    Der wütende Ausdruck in den Augen des Federwesens flackerte ein wenig. »Das werden sie doch so oder so behaupten.«
    »Ich werde ihnen davon abraten«, sagte LaRone.
    Die aufgestellten Federn glätteten sich wieder. »Ich stehe in deiner Schuld«, murmelte der Fremdweltler so leise, dass LaRone ihn kaum verstehen konnte.
    »Gern geschehen«, entgegnete er. »Du kannst deine Schuld begleichen, indem du diesen Händler und seine Leute in Ruhe lässt.«
    Der Federling straffte seine Schultern. »Unsere Waffe?«, verlangte er und streckte den Arm aus.
    LaRone zögerte einen Moment, dann drehte er den Blaster herum und drückte ihn dem Wesen in die Hand. »Vergiss nicht, was ich gesagt habe.«
    »Ich habe ein gutes Gedächtnis.« Das Federwesen machte eine abgehackte Geste in Richtung seiner Kumpane, ergänzt durch weitere, klackende Befehle. Nachdem sie dem Sturmtruppler einen letzten, hasserfüllten Blick zugeworfen hatten, drehten sie sich in perfektem Einklang um, und dann marschierte die gesamte Gruppe davon.
    Grave trat an LaRones Seite. »Das ging ja noch mal gut«, meinte er. »Du hättest ihm aber nicht den Blaster zurückgeben sollen.«
    »Falls sie auf Ärger aus sind, wird eine einzige Waffe keinen großen Unterschied machen«, erwiderte LaRone. »Davon abgesehen ist es besser, wenn sie vollständig in unserer Schuld stehen.«
    »Ja, sie erinnern mich ein wenig an Yuzzem«, sagte Brightwater, als er sich zu ihnen gesellte. »Hitzköpfig, aber mit einem strengen Ehrenkodex.«
    »Den Eindruck hatte ich auch«, stimmte LaRone zu. »Ich habe ihm gesagt, dass er seine Schuld mir gegenüber begleichen kann, indem er die Messermacher in Frieden lässt. Mal sehen, ob es funktioniert.«
    »Welche Schuld?«, fragte Marcross, der nun gemeinsam mit Quiller zu ihnen stieß.
    »Hier.« LaRone zeigte ihnen das intakte Messer. »Kommt, geben wir es den rechtmäßigen Besitzern zurück.«
    Die Grünlinge standen noch immer in einer Reihe vor ihren Wehrlosen und sahen den Federwesen nach, bis sie vom Strom der Passanten verschluckt wurden. Die Hände behielten sie dabei auf den Griffen ihrer Messer, bereit, sie falls nötig wieder zu zücken. Die Kinder und Frauen hinter ihnen hatten sich aber bereits wieder erhoben und gingen zurück in den Laden, um ihren Aufgaben nachzugehen. »Danke«, sagte der Wortführer der Grünlinge, als die Sturmtruppler zu ihnen herüberkamen. »Wir stehen in eurer Schuld.«
    »Kein Problem«, versicherte ihm LaRone. »Es freut mich, dass wir helfen konnten.« Er drehte das Messer in der Hand herum und hielt es dem Händler mit dem Griff voran hin. »Hier, euer Eigentum.«
    Der schuppenhäutige Fremdweltler stieß ein schmatzendes Schnauben aus, als er die intakte Klinge sah. »Das habe ich mir schon gedacht«, brummte er voller Verachtung. »Du hättest diesen Betrüger vor aller Augen entlarven sollen.«
    »Wer noch etwas zu verlieren hat, ist in der Regel einsichtiger«, erklärte LaRone, während der Grünling ihm das Messer aus der Hand nahm.
    »Und seine Behauptungen werden eurem Geschäft wohl kaum schaden können«, fügte Brightwater hinzu. »Ich habe auf meinen Reisen viele Klingen gesehen, und diese hier ist von außergewöhnlich guter Qualität.«
    »Wir wissen eure Hilfe zu schätzen«, sagte der Grünling. »Ich bin Vaantaar, der Anführer dieser kleinen Gruppe von Troukree. Ich stehe in eurer Schuld.«
    »Schon gut«, erwiderte LaRone. »Mein Name ist LaRone, und das sind Brightwater, Grave, Marcross und Quiller.«
    »Wesen von eurer Art habe ich noch nie zuvor gesehen«, meinte Marcross. »Woher stammt ihr?«
    »Von dort.« Vaantaar deutete hinauf zum Himmel. »Von den Sternen, die