Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
sein Leben.
Mehr als nur sein Leben: Mit jeder Bewegung des Lichtschwerts verteidigte er Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden, das Recht gewöhnlicher Wesen, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollten.
Er kämpfte für die Republik, die er so sehr liebte.
Vaapad, die siebte Form des Lichtschwertkampfs, ist nach einem gefährlichen Raubtier auf den Monden von Sarapin benannt: Ein Vaapad greift seine Beute mit blitzschnellen Tentakelschlägen an. Die meisten haben mindestens sieben Tentakel. Aber sie können auch zwölf haben, und die größten, die jemals erlegt worden sind, hatten dreiundzwanzig. Bei einem Vaapad erfährt man die Anzahl der Tentakel erst, wenn er tot ist – sie bewegen sich zu schnell, als dass man sie zählen könnte. So schnell, dass man sie fast nicht sieht.
Und so schnell war Maces Klinge.
Vaapad ist so aggressiv und kraftvoll wie das gleichnamige Geschöpf, doch ein großes Risiko geht damit einher: Die Versunkenheit im Vaapad öffnet Tore zur inneren Dunkelheit. Um Vaapad zu nutzen, muss sich ein Jedi erlauben, den Kampf zu genießen; er muss sich der Aufregung des Kampfes hingeben, dem Drang zu gewinnen. Vaapad ist ein Weg, der durch die Schatten der dunklen Seite führt.
Mace Windu hatte diesen Stil geschaffen und war sein einziger lebender Meister.
Dies war der letzte Test für Vaapad.
Anakin blinzelte und rieb sich erneut die Augen. Vielleicht war er noch immer ein wenig vom Blitz geblendet – der Korun-Meister schien immer wieder zu verschwinden und neu zu erscheinen. Ein dichter werdender schwarzer Dunst, in dem eine einen Meter lange Stange aus Sonnenfeuer tanzte, verschluckte ihn. Mace drängte die Finsternis zurück, indem er erbarmungslos direkt gegen sie vorging. Seine Klinge, deren amethystblaues Glühen für viele böse Wesen in der Galaxis der letzte Anblick gewesen war, schuf einen eigenen Dunst: eine abgeplattete Kugel aus violettem Feuer, in der Dutzende von Schwertern in alle Richtungen gleichzeitig zu schlagen schienen.
Der Schatten, gegen den er kämpfte, der rasend schnelle Schemen… Konnte das Palpatine sein?
Ihre Klingen gleißten und blitzten, prallten fauchend aneinander und spannen Netze aus tödlicher Energie. Ihr Tanz erfolgte mit einer solchen Geschwindigkeit, dass Anakin sie nicht wirklich sehen konnte…
Aber er fühlte sie in der Macht.
Die Macht selbst toste, schmetterte und krachte, brodelte mit Kraft und tödlicher Absicht.
Und sie wurde dunkler.
Anakin spürte, wie die Macht die destruktive Begeisterung des Schattens aufnahm. Er spürte, wie Zorn durch die Macht spritzte, ausgehend von einem giftigen Geschwür in beiden Herzen.
Hier gab es keine Jedi-Zurückhaltung.
Mace Windu setzte alles in sich frei.
Er war tief versunken im Vaapad, regelrecht davon verschlungen, und eigentlich existierte er nicht mehr als unabhängiges Wesen.
Vaapad ist ein Kanal für die Dunkelheit, und die Dunkelheit floss in beide Richtungen. Er stellte sich der rasenden Schnelligkeit des Sith-Lords, nahm Zorn und Kraft der Dunkelheit in sein Innerstes auf…
Und ließ sie von dort zurückströmen.
Er reflektierte den Zorn auf seinen Ausgangspunkt, so wie ein Lichtschwert Blasterstrahlen reflektiert.
Früher einmal hatte Mace Windu die Kraft des Dunklen gefürchtet: Der Dunkelheit selbst hatte seine Furcht gegolten. Doch in den Klonkriegen hatte er das Geschenk des Verstehens erhalten: Auf einer Welt namens Haruun Kal war er seiner Dunkelheit gegenübergetreten und hatte gelernt, dass man die Kraft der Dunkelheit nicht fürchten musste.
Er hatte gelernt, dass es die Furcht ist, die der Dunkelheit Kraft gibt.
Er fürchtete sich nicht. Die Dunkelheit hatte keine Macht über ihn. Aber…
Er hatte auch keine Macht über sie.
Vaapad machte ihn zu einem offenen Kanal, zur einen Hälfte einer supraleitenden Schleife, die der Schatten vervollständigte. Sie wurden zu einer stehenden Welle des Kampfes, der sich in jeden Kubikzentimeter im Büro des Kanzlers ausdehnte. Es gab kein Stück Teppich und keinen Teil eines Sessels, der nicht in jedem Augenblick von rotem oder violettem Feuer erfasst werden konnte. Lampenfüße wurden kurz zu Schilden, bevor sie in Fetzen durch die Luft wirbelten. Couchs wurden zu Terrain, das für den Höhenvorteil erklettert werden musste, oder einer der Kämpfenden sprang im Rückzug darüber hinweg. Doch es gab immer nur einen Kreislauf der Macht, eine endlose Schleife. Keiner der beiden Kontrahenten wurde verletzt, und es bestand nicht
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