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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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hörte sich Anakin sagen. »Warum wusste ich das nicht?«
    »Du konntest es nicht wissen. Die Jedi tarnten sich durch Täuschung. Sie fürchteten deine Macht, und deshalb trauten sie dir nie.«
    Anakin starrte auf die Hand, sah sie aber nicht mehr. »Obi-Wan… Obi-Wan vertraut mir…«
    »Nicht genug, um dir vom Plan der Jedi zu erzählen.«
    Verrat hallte in Anakins Erinnerung.
    Weil es kein offizieller Auftrag ist…
    Die warme und menschliche Hand auf der Schulter drückte warm und menschlich zu. »Ich fürchte deine Macht nicht, Anakin, ich heiße sie willkommen. Die dunkle Seite hat dich zum größten der Sith gemacht. Das glaube ich, Anakin. Ich glaube an dich. Ich vertraue dir. Ich vertraue dir. Ich vertraue dir. «
    Anakin blickte von der toten Hand auf dem Sims zur lebenden auf seiner Schulter und dann nach oben ins Gesicht jenes Mannes, und was er dort sah, schien sich in eine unsichtbare Faust zu verwandeln, die seine Kehle zermalmte.
    Die Hand auf seiner Schulter war menschlich.
    Das Gesicht… nicht.
    Die Augen zeigten ein kaltes, wildes Gelb, und sie glühten wie die eines Raubtiers, das hinter dem Lichtschein eines Lagerfeuers in der Dunkelheit lauert. Die Knochen, die jene wilden Augen umgaben, waren wie flüssiger Durastahl aus einem Fusionsofen, und die Haut darauf war leichenhaft grau und so rau wie altes Synthoplast.
    Entsetzen und Abscheu verschlugen Anakin die Sprache, und er konnte den Schatten nur wortlos anstarren.
    Er sah ins Gesicht der Dunkelheit und erkannte seine Zukunft.
    »Gehen wir hinein«, sagte die Dunkelheit.
    Nach einem Moment kam Anakin der Aufforderung nach.
     
    Anakin stand reglos im Büro.
    Palpatine betrachtete sein verändertes Gesicht in einem großen Wandspiegel. Anakin wusste nicht, ob er den eigenen Anblick abscheulich fand oder dieser Ausdruck nur seinen neuen Zügen entsprach. Palpatine hob zögernd die Hand zu dem scheußlichen Etwas, das er im Spiegel sah, und dann zuckte er mit den Schultern.
    »Und so wird die Maske zum Mann«, seufzte er mit einem Hauch philosophischer Melancholie. »Ich glaube, ich werde das Gesicht von Palpatine vermissen. Aber das Gesicht von Sidious wird seinen Zweck erfüllen. Ja, das wird es.«
    Eine Geste, und ein verborgenes Fach öffnete sich in der Decke über dem Schreibtisch. Ein großer Umhang aus schwerem schwarzem Brokat kam daraus hervor, und Anakin fühlte die Strömung in der Macht, die den Umhang zu Palpatine trug.
    Er erinnerte sich daran, das Machtspiel mit einer Shuura-Frucht gespielt zu haben, während er am See auf Naboo Padmé am langen Tisch gegenübergesessen hatte. Er erinnerte sich an seinen Hinweis darauf, wie verärgert Obi-Wan gewesen wäre, wenn er gesehen hätte, wie achtlos er mit der Macht umging.
    Palpatine schien diesen Gedanken zu erraten, und er sah zu Anakin, als der Umhang auf seine Schultern sank. »Die ganze Galaxis gehorcht meinem Willen. Ich brauche dich, um der Galaxis Ordnung zu bringen.«
    Ein sonderbares Prickeln ging von Anakins Hinterkopf aus und wuchs langsam durch den ganzen Körper.
    »Ich kann nicht.«
    Palpatine setzte sich auf die Schreibtischkante, die Hände im Schoß gefaltet. So saß er immer, wenn er Anakin väterlichen Rat anbot. Sein grässliches Gesicht verwandelte diese vertraute Haltung in etwas Schreckliches.
    »Natürlich kannst du. Was ist mit Padmé? Ich kann dir helfen, sie zu schützen. Werde mein Schüler. Lerne, die dunkle Seite der Macht zu nutzen.«
    Während der Schatten sprach, erschien dieses Angebot Anakin plötzlich annehmbar.
    Aus einer großen, kalten Distanz, die gleichzeitig viel näher und intimer war, als er es je für möglich gehalten hätte, wandte sich Anakin seinen Emotionen zu.
    Er zerlegte sie.
    Er nahm sie auseinander und setzte sie dann wieder zusammen.
    Er nahm sie nach wie vor wahr – sie schienen sogar noch heißer zu brennen als vorher –, aber sie konnten seinen Geist nicht mehr trüben.
    »Ja«, sagte er. »Ich möchte Euer Wissen.«
    »Gut. Gut! Ich fühle dich dort. Die kühle Distanz – der Berggipfel in deinem Innern – ist der erste Schlüssel zur Macht der Sith.«
    Anakin öffnete die Augen und richtete den Blick auf die grotesken Züge von Darth Sidious.
    Er blinzelte nicht einmal. Auf dem Berggipfel in seinem Innern stellte er Padmés Leben dem Jedi-Orden gegenüber.
    Es war überhaupt kein Vergleich.
    »Ja, ich möchte Euer Wissen. Ich möchte Eure Macht. Ich möchte die Macht, den Tod zu verhindern.«
    »Das ist die Macht, die

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