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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Stolz.«
     
    Obi-Wans Arme drohten in einem Griff zu brechen, der die Lichtschwerter immer weiter nach unten zwang, und schließlich ließ er los.
    Obi-Wan ließ alles los.
    Seine Hoffnungen. Seine Ängste. Die Pflicht den Jedi gegenüber, das Versprechen, das er Qui-Gon gegenüber hatte, sein Versagen in Hinsicht auf Anakin.
    Und ihre Lichtschwerter.
    Der verwirrte Anakin reagierte instinktiv, löste eine Hand von Obi-Wans Unterarm und griff damit nach seinem Schwert. Obi-Wan riss sofort die andere Hand los, holte mit der Macht sein eigenes Lichtschwert zurück, brachte es nach oben und parierte Anakins kraftvollen Überhandhieb. Er wehrte ihn nicht nur ab, sondern lenkte beide Klingen zur Wand, an der er stand. Er dirigierte Anakins Stoß auf der einen Seite durch die Wand, während sein Schwert auf der anderen durch den Durastahl schnitt. Anschließend schob er mit der Macht beide Klingen im Halbkreis nach oben und nutzte die Kraft von Anakins nächstem Angriff, um die Wand zu durchbrechen und nach draußen zu gelangen, in das Durcheinander aus Rauch und fallender Asche.
    Anakin folgte ihm und griff kontinuierlich an. Obi-Wan wich ständig vor ihm zurück und sprang auf einen schmalen Balkon, hoch über dem schwarzen Ufer eines Sees aus Feuer.
    Es war der richtige Ort, entschied er.
    Anakin zwang ihn zurück und schlug mit einer Kraft zu, die aus dem nahen Vulkan zu kommen schien. Er wirbelte herum, schnitt rasiermesserscharfe Stahlfetzen aus der Wand und schleuderte sie Obi-Wan mit der vollen Hitze seines Zorns entgegen. Er bohrte die Klinge in eine Schalttafel, und daraufhin verschwand der Strahlenschild, der die Lava zurückgehalten hatte.
    Um sie herum regnete es Feuer.
    Obi-Wan wich zum Ende des Balkons zurück – hinter ihm befand sich nur eine Energieleitung, nicht dicker als sein Arm, die zum zentralen Verarbeitungsbereich der alten Mine führte, über einen Fluss aus weiß glühender Lava. Obi-Wan trat, ohne zu zögern, auf die Leitung und wahrte mühelos das Gleichgewicht, als er weitere Hiebe parierte.
    Anakin folgte ihm.
    Auf dem Drahtseil der Energieleitung wurden die Lichtschwerter noch schneller als vorher. Immer wieder schlugen sie zu und prallten gegeneinander. Lavabomben fielen unter ihnen auf den Boden und zerplatzten; glühende Splitter versengten die Umhänge der beiden Kämpfer. Rauch verhüllte die Sonne des Planeten, und das einzige Licht kam von dem Höllenglühen der Lava und von den Klingen. Energieblitze knisterten und zischten.
    Hier kämpfte kein Sith gegen einen Jedi. Hier stand nicht Licht gegen Dunkelheit oder Gut gegen Böse. Es hatte nichts zu tun mit Philosophie, Religion oder Moral.
    Anakin kämpfte gegen Obi-Wan.
    Es war eine persönliche Auseinandersetzung.
    Es ging nur um sie beide, und um den Schaden, den sie sich gegenseitig zugefügt hatten.
    Mit einem Salto rückwärts sprang Obi-Wan von der Energieleitung zu einem Verbindungsnexus der zentralen Verarbeitungsanlage. Als Anakin ihm folgte, sprang er erneut. Auf verschiedenen Ebenen ging der Kampf weiter, Treppen hinauf und über Plattformen. Sie erreichten eine der Sammelanlagen, über die Lavakaskaden strömten, und als sich Obi-Wan unter gewölbtem Durastahl duckte, hinter dem Lava brodelte, als er Angriffe mithilfe der Macht abwehrte und die Schläge der Kreatur des Zorns parierte, die einmal sein bester Freund gewesen war, begriff er plötzlich eine profunde Wahrheit.
    Obi-Wan hatte sein ganzes Leben der Vernichtung des Feindes gewidmet, zu dem der Mann ihm gegenüber geworden war: Mörder, Verräter, gefallener Jedi, Sith-Lord. Und trotz allem…
    Obi-Wan liebte ihn noch immer.
    Yoda hatte klar und deutlich darauf hingewiesen: Ein Jedi sich von solchen Bindungen befreien muss. Aber Obi-Wan hatte sich geweigert, dies in letzter Konsequenz zu verstehen. Er hatte sich für Anakin eingesetzt, ihn entschuldigt, ihn immer wieder in Schutz genommen. Und eben jene Bindung, deren Existenz er sich nicht eingestehen wollte, hatte ihn blind gemacht gegenüber dem dunklen Pfad, den sein bester Freund beschritt.
    Der See aus Feuer wurde jetzt nicht mehr vom Strahlenschild zurückgehalten und nagte an dem Ufer, auf dem die Verarbeitungsanlage stand. Der ganze Gebäudekomplex löste sich, und die beiden Kämpfenden rutschten auf dem sich unter ihnen neigenden Durastahl. Sie suchten nach Halt, während der Boden immer weiter kippte. An Kabeln hingen sie, als die Verarbeitungsanlage in die Lava glitt und langsam sank, als ihre

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