Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
wie für seine Feinde. Und der mechanische Arm…« Dooku schürzte die Lippen und zeigte kultivierten Ekel. »Abscheulich.«
»Dann hätten Sie seinen organischen Arm besser verschont.«
»Hm. Ein Gentleman hätte gelernt, mit einer Hand zu kämpfen.« Dooku winkte ab. »Er ist nicht einmal mehr ganz Mensch. Bei Grievous ist die Verwendung von Biodroiden fast verzeihlich; er war schon vorher ein so ekelhaftes Geschöpf, dass die mechanischen Teile ganz klar eine Verbesserung darstellen. Aber eine Mischung aus Droide und Mensch? Entsetzlich. Das Maximum des schlechten Geschmacks. Wie können wir die Zusammenarbeit mit einem solchen Geschöpf rechtfertigen?«
»Wie schön für mich, einen Schüler zu haben, der es für angemessen hält, mich zu belehren«, sagte der Meister, und seine Stimme wurde dabei noch weicher.
Dooku wölbte eine Braue. »Ich bin zu weit gegangen, Meister«, erwiderte er mit der für ihn typischen Höflichkeit. »Ich beobachte nur und kritisiere nicht. Ganz und gar nicht.«
»Skywalkers Arm macht ihn für unsere Zwecke sogar noch besser. Er ist das permanente Symbol für die Opfer, die er im Namen des Friedens und der Gerechtigkeit gebracht hat. Er ist ein Zeichen des Heldentums, das er für den Rest seines Lebens ganz offen zur Schau stellen muss. Niemand kann ihn jemals ansehen und an seiner Ehre zweifeln, an seinem Mut und seiner Integrität. Er ist perfekt, so wie er ist. Perfekt. Es bleibt nur die Frage, ob er die künstlichen Beschränkungen seiner Jedi-Indoktrination zu überwinden vermag. Und darauf, Graf Dooku, wird uns die heutige Operation Antwort geben.«
Dooku konnte nicht widersprechen. Der Dunkle Lord hatte ihm Machtsphären eröffnet, die weit über das hinausgingen, was er für möglich gehalten hatte. Sidious war auch ein so raffinierter politischer Manipulator, dass neben seinem Geschick selbst die Macht der dunklen Seite winzig wirkte. Es hieß, dass die Macht eine Luke schließt, wenn sie ein Fenster öffnet… Und bei jedem Fenster, von dem während der letzten dreizehn Jahre auch nur ein leises Knacken zu hören gewesen war, hatte bereits ein Dunkler Lord der Sith am Rand gewartet, hindurchgesehen und überlegt, wie man am besten auf die andere Seite gelangen konnte.
Eine Verbesserung des Plans seines Meisters war fast unmöglich. Dookus eigene Idee, Skywalker durch Kenobi zu ersetzen, war nur das Ergebnis einer gewissen unangebrachten Sentimentalität, musste er zugeben. Skywalker war mit ziemlicher Sicherheit der richtige Mann.
Er sollte es sein; Darth Sidious hatte viele Jahre damit verbracht, ihn zum richtigen Mann zu machen.
Heute sollte die »ziemliche Sicherheit« zur Gewissheit werden.
Dooku zweifelte nicht daran, dass Skywalker fallen würde. Er begriff, dass dies mehr war als nur ein Test für Skywalker. Sidious hatte nie darauf hingewiesen, aber Dooku glaubte, dass auch er selbst getestet wurde. Sein heutiger Erfolg würde dem Meister zeigen, dass er selbst den Mantel des Meisters verdiente. Am Ende des bevorstehenden Kampfes würde er Skywalker auf den mannigfaltigen Ruhm der dunklen Seite vorbereitet haben, so wie er selbst einst von Sidious darauf vorbereitet worden war.
Er vergeudete keinen Gedanken an ein Scheitern. Warum auch?
»Aber… Verzeihen Sie mir, Meister, aber wenn mein Schwert Kenobi getötet hat… Sind Sie sicher, dass Skywalker jemals meinen Befehlen gehorchen wird? Seiner Biografie ist zu entnehmen, dass ihm Gehorsam widerstrebt.«
»Skywalkers Macht bringt mehr als nur Gehorsam. Sie bringt Kreativität und Glück. Bei ihm sind nicht die Anweisungen nötig wie zum Beispiel bei Grievous. Selbst die blinden Narren im Jedi-Rat sehen genug, um das zu verstehen. Selbst sie versuchen nicht mehr, ihm das Wie vorzuschreiben; sie beschränken sich auf das Was. Und er findet einen Weg. Er hat immer einen Weg gefunden.«
Dooku nickte. Zum ersten Mal, seit Sidious ihm die wahre Tiefe seines Meisterwerks offenbart hatte, erlaubte sich Dooku genug Entspannung, um vor dem inneren Auge ein Bild vom Ende entstehen zu lassen.
Die Gefangennahme von Graf Dooku würde Anakin Skywalker zum Superhelden machen, zum größten Helden in der Geschichte der Republik, vielleicht sogar des Jedi-Ordens. Der Verlust seines geliebten Partners würde der ganzen Angelegenheit genau die richtige Prise an Tragik geben und jedem seiner Worte melancholisches Gewicht verleihen, wenn er bei HoloNetz-Interviews darauf hinwies, dass die Korruption des Senats die
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