Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Stunde seiner dreiundachtzig Jahre. »Es ist… ermüdend, so lange den Bösewicht zu spielen, Meister. Ich freue mich auf eine ehrenvolle Gefangenschaft.«
Eine Gefangenschaft, die ihm erlauben würde, den Rest des Kriegs bequem zu verbringen. Eine Gefangenschaft, die ihm erlauben würde, seinen früheren Loyalitäten zu entsagen und den Eindruck zu erwecken, das wahre Ausmaß der separatistischen Verbrechen gegen die Zivilisation zu begreifen – was ihn in die Lage versetzte, sich mit der neuen Regierung zu verbünden, ohne dass sein Ruf Schaden nahm.
Die neue Regierung…
Dies war über viele Jahre hinweg ihr Schicksalsstern gewesen.
Eine saubere Regierung. Nicht das elende Bemühen, die Gunst des Pöbels und der submenschlichen Kreaturen zu erringen, aus denen die Republik bestand, die er so verachtete. Die neue Regierung, der er zu dienen beabsichtigte, würde personifizierte Autorität sein.
Eine menschliche Regierung.
Dooku würde einem Imperium der Menschen dienen.
Und zwar auf die einzige Art und Weise, die ihm möglich war. Für die er geboren war. Er würde den Jedi-Orden zerschmettern und einen neuen schaffen: nicht gefesselt von korrupten, narzisstischen und schäbigen kleinen Wesen, die sich Politiker nennen, sondern imstande, wahre Autorität und wahren Frieden einer Galaxis zu bringen, die beides dringend brauchte.
Einen Orden, der nicht verhandelte, auch nicht vermittelte.
Einen Orden, der Dinge durchsetzte.
Die Überlebenden des Jedi-Ordens sollten zur Sith-Armee werden.
Der ersten des Imperiums.
Und jene erste Armee würde eine Macht sein, die weit über die dunkelsten Träume eines jeden Jedi hinausging. Die Jedi waren nicht die einzigen Benutzer der Macht in der Galaxis. Von Hapes bis Haruun Kal, von Kiffu bis Dathomir: Starke Menschen und Fastmenschen mit Zugang zur Macht hatten es abgelehnt, ihre Kinder dem lebenslangen Dienst im Jedi-Orden zu überlassen. Der Sith-Armee würden sie sich nicht widersetzen.
Sie würden gar keine Wahl haben.
Dooku betrachtete das Holobild und runzelte die Stirn. Für Kenobi und Skywalker begann eine weitere, fast komische Episode, diesmal mit einem widerspenstigen Turbolift – vermutlich spielte Grievous mit den Kontrollen herum –, während glücklose Kampfdroiden bestrebt waren, sich zerstören zu lassen.
Es war alles so…
Würdelos.
»Darf ich vorschlagen, dass wir Kenobi eine letzte Chance geben, Meister? Die Unterstützung eines Jedi wäre sehr nützlich für die politische Legitimität unseres Imperiums.«
»Ah, ja. Kenobi.« Die Stimme des Meisters gewann einen samtweichen Klang. »Sie sind seit langem an Kenobi interessiert, nicht wahr?«
»Natürlich. Sein Meister war mein Padawan. In gewisser Weise ist er praktisch mein Enkel…«
»Er ist zu alt. Zu indoktriniert. Unrettbar von den Jedi-Fabeln vergiftet. Das haben wir auf Geonosis festgestellt, oder? Er glaubt, der Macht selbst zu dienen. Angesichts einer solchen Überzeugung bedeutet die Realität überhaupt nichts.«
Dooku seufzte. Eigentlich hätte er mit dieser Sache keine Schwierigkeiten haben sollen, denn immerhin hatte er den Tod des Jedi-Meisters schon einmal angeordnet. »Mag sein. Zum Glück habe ich mich nie von solchen Illusionen blenden lassen.«
»Kenobi muss sterben. Heute. Durch Ihre Hand. Sein Tod ist der Schlüssel für das letzte Schloss des Siegels, das Skywalker für immer an uns bindet.«
Dooku verstand: Der Tod seines Mentors würde Skywalkers ohnehin schon instabiles emotionales Gleichgewicht so sehr erschüttern, dass er über den dunkelsten aller Hänge in die Tiefe stürzte – er würde auch das größte Hindernis für Skywalkers erfolgreiche Konvertierung beiseite räumen. Solange Kenobi lebte, war es fraglich, ob Skywalker dauerhaft im Lager der Sith blieb. Kenobis Glaube an die Werte der Jedi würde eine Binde vor Skywalkers Augen bleiben und dem jungen Mann wahre Macht vorenthalten.
Dennoch hatte Dooku Bedenken. Dies war sehr schnell gegangen – hatte Sidious alle Aspekte der gegenwärtigen Operation durchdacht? »Aber ich muss fragen, Meister: Ist Skywalker wirklich der Mann, den wir wollen?«
»Er ist mächtig. Möglicherweise noch mächtiger als ich.«
»Genau aus diesem Grund wäre es vielleicht besser, ihn zu töten«, sagte Dooku nachdenklich.
»Sind Sie sicher, dass Sie dazu imstande wären?«
»Ich bitte Sie: Welchen Sinn hat Macht, die nicht von Disziplin strukturiert wird? Der Junge ist für sich selbst eine ebenso große Gefahr
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