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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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nickte in Richtung Sessel. Obi-Wan antwortete mit dem Jedi-Handzeichen für Vorsichtige Annäherung und fügte ein zweites Zeichen hinzu: Halte dich für den Kampf bereit.
    Anakin presste die Lippen zusammen. Als wenn er extra dazu aufgefordert werden müsste. Nach all dem Ärger, den sie mit den Turboliften gehabt hatten, konnte sich praktisch alles hier oben befinden. Vielleicht gab es hier haufenweise Droidekas.
    Das Licht ging wieder an.
    Anakin erstarrte.
    Die dunkle Gestalt im Sessel… Es war Kanzler Palpatine, und es befanden sich keine Droiden in der Nähe, und eigentlich hätte sein Herz einen Freudensprung machen sollen, aber…
    Palpatine sah schlimm aus.
    Während der vergangenen Monate hatte der Oberste Kanzler der Republik eine immer schwerere Bürde der Verantwortung tragen müssen, als eine Krise nach der anderen kam, und Anakin sah nun, wie sehr Palpatine unter jener Last gelitten hatte. Er wirkte alt, so uralt wie Yoda. Und erschöpft. Und voller Schmerzen. Und schlimmer noch…
    Im Gesicht des Kanzlers sah Anakin etwas, von dem er geglaubt hatte, dass er es dort nie bemerken würde. Es presste ihm die Luft aus den Lungen und machte ihn sprachlos.
    Furcht. Palpatine fürchtete sich.
    Anakin wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, was er sagen sollte. Er dachte daran, was Grievous und Dooku angestellt hatten, um so viel Furcht im Gesicht dieses tapferen, guten Mannes erscheinen zu lassen…
    Und dieser Gedanke brachte sein Blut in Wallung, verhärtete seine Züge, umwölkte das Herz und brachte den Donner in die Ohren zurück: Donner von Aargonar. Von Jabiim.
    Donner vom Tusken-Lager.
    Wenn Obi-Wan von ähnlicher Pein heimgesucht wurde, so ließ er sich davon nichts anmerken. Er deutete eine Verbeugung an. »Kanzler…«, sagte er so ruhig und respektvoll, als wären sie sich zufällig im Großen Saal des Galaktischen Senats begegnet.
    Palpatines Antwort bestand aus einem gepressten Murmeln. »Anakin, hinter dir…«
    Anakin drehte sich nicht um. Das war nicht nötig. Er hörte das Klacken von Stiefeln und ein Gerassel, das nur von Kampfdroiden stammen konnte. Und außerdem schloss sich die Macht wie die Faust eines erschrockenen Mannes um ihn. Innerhalb einer Sekunde dehnte sich seine Wahrnehmung bis zu den Grenzen des großen Raums und darüber hinaus, und er fühlte es…
    In der Macht spürte er den Blick von Palpatines Augen, die Ursache der Furcht, die sich schwadenartig von ihm löste, wie Dampf von einem Eisblock. Und er fühlte die noch kältere Welle der Macht, kälter als der Raureif am Maul eines Mynock, die hinter ihm in den Raum glitt, wie ein auf seinen Rücken zielender Dolch aus Eis.
    Komisch, dachte er. Nach dem Kampf mit Ventress habe ich damit gerechnet, dass die dunkle Seite heiß ist…
    In seiner Brust öffnete sich etwas. Der Donner in seinen Ohren wurde zu rotem Rauch, der von der Basis seines Rückgrats aufstieg. Das Lichtschwert fand seine Hand, und seine Lippen formten ein Lächeln, das ein Krautdrache erkannt hätte.
    Die Schwierigkeiten mit der Sprache verschwanden.
    »Dies ist kein Problem«, sagte er zu Palpatine und zu sich selbst.
    Die auf dem Zugangsbalkon ertönende Stimme war ein eleganter Bass, mit Andeutungen einer öligen Resonanz, wie bei einem aus Kriin-Eiche bestehenden Höhlenhorn.
    Graf Dookus Stimme.
    »General Kenobi. Anakin Skywalker. Gentlemen – eine Bezeichnung, die ich in ihrem weitesten Sinne gebrauche –, Sie sind meine Gefangenen.«
    Daraufhin hatte Anakin überhaupt keine Schwierigkeiten mehr.
     
    Vom Zugangsbalkon aus, der sich weit über den Jedi befand, hatte Graf Dooku einen guten Überblick und konnte eine letzte Situationsbewertung vornehmen, bevor die Farce begann.
    Wie jede richtige Farce ging diese mit unbarmherziger Logik von ihrer lächerlichen Prämisse aus: dass Dooku jemals von einem Jedi überwältigt werden konnte. Von irgendeinem Jedi. Wie schade, dass sein alter Freund Mace heute nicht zugegen war; der Korun-Meister hätte an der bevorstehenden Schau sicher Gefallen gefunden.
    Dooku hatte immer ein gebildetes Publikum bevorzugt.
    Wenigstens war Palpatine da, gefesselt in seinem Sessel am anderen Ende des Raums, vor der Panoramawand, die die immer noch tobende Raumschlacht zeigte. Aber Palpatine war weniger Publikum als Autor.
    Das war etwas ganz anderes.
    Skywalker wandte Dooku den Rücken zu, aber er hielt bereits das Lichtschwert in der Hand, und seine schlanke Gestalt brachte

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